Eine möglichst facettenreiche Reifenauswahl ist ein wichtiger Bestandteil unserer Produktphilosophie, die unter anderem auf einer Laufradgröße basiert.
Obwohl wir mit »Schwalbe« in dieser Hinsicht einen hervorragenden Hersteller mit sehr breitem Portfolio haben, blieben ein paar Reifen-Wünsche offen.
Insbesondere in der Reifen-Premium-Liga sind uns immer wieder einzelne Conti-Produkte ins Auge gestochen, vor allem die »handmade in Germany«-Reifen mit ihrer feinen Karkasse mit bis zu 240 TPI (Threads Per Inch: je höher die TPI Zahl ist, desto dünner und geschmeidiger ist das Reifengewebe).
Jetzt sind die ersten Muster eingetroffen und die Conti-Reifen scheinen zumindest vom Anschauen und Anfassen her unsere hohen Erwartungen zu erfüllen.
Sport Contact II
Ein toller Diamantslick in den Breiten 42-559 und 50-559, der auch optisch etwas her macht. Der Sport Contact ist mit seiner feinen 180 TPI-Karkasse eine schöne Ergänzung zu einem unserer Lieblingsreifen, dem Schwalbe Kojak.
Speed King
Ein konsequent auf geringes Gewicht (430 gr) und minimalen Rollwiderstand getrimmter Reifen, der sicherlich nur sehr eingeschränkt reise- und alltagstauglich ist. Daher sind wir beim Speed King noch sehr unentschlossen, trotz der wunderbaren Dämpfung und Leichtfüßigkeit, die dieser Reifen verspricht.
Race King
Eigentlich wird dieser leichte und dank einer 240 TPI-Karkasse äußerst geschmeidige Reifen als reiner »Race-Reifen« angepriesen. Dabei ist der Race King in der ProTection-Ausführung auch ein leichter, schneller und gut dämpfender Reifen für Strecken und Reisen auf unbefestigten Nebenwegen. Breite 55-559 und handmade in Germany.
Top Contact Winter II
Ein sehr hochwertiger und voluminöser Universal- und Ganzjahresreifen, mit besonderer Wintertauglichkeit durch eine spezielle Gummimischung – hier spielt Conti sein marktführendes PKW-Knowhow aus. Natürlich ist der hochpreisige Reifen extrem robust, pannensicher und ebenfalls handmade in Germany. Unser Größenfavorit: 55-559.
Noch nicht eingetroffen ist ein weiterer Wunschkandidat, der Top Contact II in 50-559.
Obwohl wir es erst mal bei diesen vier bis fünf Modellen aus dem großen Conti-Sortiment belassen wollen, sind wir davon überzeugt, unsere Wahlmöglichkeiten bzw. Fahrräder damit zu bereichern. Schließlich sind die Reifen von entscheidender Bedeutung für die Fahreigenschaften, den Einsatzbereich und den Rollwiderstand. Spätestens bis Ende Januar werden wir die Reifen in unsere Wahlmöglichkeiten und den Konfigurator eingepflegt haben.
Liebe Leser, sollten wir einen aus Eurer Sicht besonders interessanten Reifen im Conti-Sortiment übersehen haben, dann lasst es uns bitte wissen.
Nachtrag 28.01. – erster Praxistest Top Contact Winter II
Auf Schnee, Schneesulz und überfrorenen Schneesulz greift der Top Contact Winter II wirklich hervorragend und rollt auf Asphaltstrecken leicht und geschmeidig.
Auf Blankeis kann allerdings auch der Top Contact Winter II keine Wunder mehr verrichten, da helfen in der Tat nur die rappelnden Spikereifen.
Kommentare
Ich fahre den Conti Top Contact II auf meinem “Reisemountainbike” in der Größe 50-559 schon länger und bin sehr zufrieden. Endlich rollt mir meine Frau am Hang nicht mehr davon, außerdem ist er leicht und pannensicher.
Eure Entscheidung, die Conti-Reifen mit ins Programm aufzunehmen, kann ich zu 100% befürworten. Seit 3 Jahren ist der Race-King mein absoluter Lieblings-Reifen. Er rollt wirklich sehr gut und hat für meine Bedürfnisse genügend Grip. Den Racing Ralph und den Sammy Slick von Schwalbe habe ich auch getestet, die fand ich aber deutlich schlechter. Vielleicht macht Schwalbe zu viel Marketing und hat die Qualität etwas vernachlässigt.
ich hätte vielleicht vor fünf Jahren schon die Conti-Aktie kaufen sollen, dann könnte ich mir heute deren gummierte Nylon-Karkassen leisten.
55 oder 70 Euro für einen einzelnen Fahrradreifen?
Super, dann kann ich meine Reifen in Zukunft auch bei Euch kaufen. Auf einem Velotraum fahre ich den Sport Contact seit Jahren und bin sehr zufrieden.
Auf meinem Rohloff Velotraum hatte ich den Top-Contact II drauf und war
zumindest subjektivwesentlich mehr zufrieden als mit dem momentanen Schwalbe Mondial.Mein persönliches Gefühl ist, dass Conti Reifen zu vergleichbaren Schwalbe Reifen leichter laufen. In punkto Pannen-Sicherheit finde ich keinen Unterschied.
Endlich, darauf habe ich schon lange gewartet. Fahre seit langem den Top Contact II auf dem Tandem und warte nur, dass die mit dem EX Komfort ausgelieferten Supreme abgefahren sind, um auf Sport Contact II zu wechseln.
Schaut euch vielleicht noch den Travel Contact an, den gibts jetzt auch in 50-559. Lange Zeit gab es ihn nur schmaler.
Eine gute Entscheidung. Wir fahren den Conti Sport Contact 42-559 seit Jahren mit 5 bar auf unseren Veloträumen bei Asphalttouren mit Gepäck (letztes Jahr z.B. von San Francisco nach Miami). Natürlich fährt man damit vielleicht den einen oder anderen Plattfuß mehr als mit einem bleischweren “Holzreifen”. Aber das Gefühl einen gut rollenden Pneu zu haben entschädigt dafür bei Weitem. Außerdem ist er relativ preiswert. Der “alte”, völlig profillose “Avenue” war noch besser, weil verschleißfester. Aber völlig profillose Reifen lassen sich offenbar schlecht verkaufen … ;-)
Für Ganzjahresradler kann ich den Conti Top Cotact Winter nur empfehlen, trotz des hohen Preises. Ich fahre noch die alte Version ohne Lamellenprofil, mit normalem Treckingprofil. Die spezielle Gummimischung bietet auch auf Eis noch eine Resthaftung und biete bei vorsichtiger Fahrweise die nötige Sicherheit im Winter. Ich bin damit auch schon über den zugefrorenen Maschsee in Hannover gefahren, bei wenig Schnee auf dem Eis. Der Reifen rollt völlig unauffällig im Gegensatz zu Spikes. Meine Laufflächen haben viele kleine Einschnitte nach fünf Wintern, aber ich hatte noch keinen einzigen Platten. Ich fahre jede Woche 100km Arbeitswege.
Im Sommer fahre ich den Schwalbe Marathon Supreme, der wohl noch einen Tick ruhiger und leichter rollt. Der Unterschied ist aber nur minimal.
Auf dem MTB fand ich die Conti-Reifen früher zu schnell verschleißend. Ich bin mit dem Schwalbe Racing-Ralph zufrieden.
Für meinen MB E280T zahle ich für einen Reifen (Hochlast, über 240 km/h) Conti oder Michi etwa 100 €.
@ Hans,
da prahlt einer wieder mit sog. Schnäppchen. Wahrscheinlich holst Du Dir den Reifen vom Schrottplatz. Auf jeden Fall möchte ich nicht, wenn es wegen eines Reifendefektes kracht, in Deiner Nähe sein; wünsche Dir totzdem schon jetzt eine gute Besserung, solltest Du tatsächlich den Unfall überleben.
Gruß
zum Nachtrag vom 28.01.: dem kann ich nur zustimmen. Nach Jahren mit Spikes – die dann vielleicht in 10% der Zeit nützlich waren und auf den täglichen Wegen maximal einen Trainings- aber selten Spassfaktor hatten, habe ich diesen Herbst tief in die Tasche gegriffen. Man hofft halt, dass was am Auto funktioniert am Rad schon auch “tun” wird. Luftdruck am unteren Ende, vorher noch den Kojak in 2.0 gefahren war es kein Einbruch. Der Reifen scheint auch schon bei normalen Verhältnissen regelrecht zu kleben – pfeift nicht gleich über den Asphalt beim abrupten Bremsen. Bei Bedingungen wie heute morgen, fühlt man sich nie unsicher, fährt aber – sinnvoller Weise – mit angemessener Vorsicht. Da fand ich dann Spikes wie den Snow-Stud immer etwas unberechenbar. Die machen dann wirklich nur Sinn, wenn man mit “Fleiß aufs Eis” geht.
Was ich auch nicht vermisse: die zerschundenen Hände, nachdem auf 2 Fahrrädern in der Familie, Spikes auf- bzw. abgezogen waren :-)
Man sollte nicht einfach kritiklos das Marketinggedöns der Hersteller übernehmen. Conti gibt nicht wie andere Hersteller die Fadendichte (TPI) einer Gewebelage an, sondern addiert die von allen Lagen. Angaben wie 180 oder 240 TPI sollten seriöserweise als 3 × 60 oder 4 × 60 TPI bezeichnet werden. Zum Vergleich: Schwalbe verwendet i.d.R. 67 TPI pro Gewebelage, deren Reifen hätten dann nach Conti-Rechnung z.B. 201 bzw. 268 TPI…
Klasse Ergänzung zur bisherigen Reifenauswahl bei Velotraum. Vor allem der Winterreifen hat es mir angetan, der zum einen einen hervorragenden Gripp bei winterlichen Verhältnissen und gleichzeitig einen leichten Lauf auf Asphalt verspricht. Lange habe ich mir überlegt, wie ich den Winter mit meinem Speedster überstehen könnte – zweiten Laufradsatz mit Spikes (*** Kette《=》Ritzel), Reifenwechsel bei Bedarf :-( (***Zeitbedarf, nervig, Rollwiderstand), usw. – hat mich alles nicht überzeugt, da mit großem Aufwand und/oder großen Nachteilen (***) verbunden. Wenn der Top Contact Winter II hält, was er verspricht, dann wäre es DIE Alternative – quasi von O bis O. Naja, nicht ganz, eher von D bis F, meine Wunschbereifunung ist natürlich nach wie vor (noch) der Kojak, der vor dem Winter solange wie möglich drauf bleibt bzw. nach dem Winter so schnell wie möglich wieder montiert wird. Wissenswert wäre noch, ob es den Reifen in der Größe 50-559 gibt bzw. ob die Größe 55-559 beim Speedster montiert werden kann (ich bezweifle. ..)
Mich würde noch interessieren, ob es und welche Unterschiede / Stärken und Schwächen es zwischen dem Kojak und dem Sport Contact II gibt – insbesondere in der Größe 50-559 (Handling, Komfort, Rollwiderstand, Haltbarkeit, Gripp).
Vielen Dank schon mal für die Rückmeldungen
und schöne Grüße aus dem Leintal
Vedat
@ Vedat,
den »Winter« gibt es auch in 50-559, allerdings haben wir uns für das Velotraum-Konzept auf die Breite 55-559 beschränkt. Ob die Größe 50-559 in den Speedster (mit Schutzblechen) passt, müsste man ausprobieren. Da wir aber glauben, dass der Speedster in Verbindung mit dem »Winter« nur marginal nachgefragt würde, wird es diesen Reifen im Speedster-Konzept nicht geben.
Allerdings wird es beim Speedster den Sport Contact in den Größen 42-559 und 50-559 geben. Die Größe 55-559 gibt es nicht. Zu den Stärken und Schwächen im Vergleich zum Kojak können wir noch nichts sagen, außer, dass der Kojak die Messlatte sehr hoch hängt.
@ Vedat:
ich fahre den “Winter” in 50-559. Anders würde es bei mir im Cross 7005 Jahrgang 2001 mit Schutzblechen und den altten HS33 nicht passen. Es braucht ja auch noch Platz für anhaftenden Schnee oder Matsch. Da ich den Luftdruck nicht so oft kontrolliere dürfte ich in der Regel unter dem Mindestwert von 3.0 atm liegen, den ich – als Leichtgewicht – als komfortabel, sicher und trotzdem nicht “zäh” empfinde.
12.02.2015 – Anmerkung von Velotraum zu diesem Kommentar: Laut Continental-Produktentwicklung gibt es dort keinen Mitarbeiter mit dem Namen Peter Reder und Continental distanziert sich auch ganz explizit von den hier gemachten Aussagen. Wir lassen den Kommentar dennoch stehen, da sich die weiteren Kommentare darauf beziehen.
Ich habe mein Hobby passend zum Beruf gewählt – ich arbeite seit 22 Jahren in der Entwicklung bei oben genantem Hersteller und bin stets an neuesten Entwicklungen in Zweiradbereich beteiligt- bekomme innovative Neuentwicklungen sehr früh zu sehen.
Bisher konnte ich keine solch immensen Unterschiede durch reines fahren eines Reifens erkennen. Diese Nuancen im “Rollwiederstand” heraus zu filtern ist für Meßeinrichtungen bereits eine Herausforderung und müssen dazu aufwändig geeicht werden. Auch mehrfach täglich.
Darüber das ich diese Unterschiede nach so vielen Jahren der Produktentwicklung nicht beim Befahren ermitteln kann sollte mir keine Sorgen mache. Immerhin könnte es ja sein, das ich das Gefühl dafür mit den Jahren verloren habe. Auch meinen Kollegen gelang das durch pures fahren bisher nicht und einer von ihnen gab mir nämlich diesen Link :-)
Ihr fahrt “Gummis” der Profiklasse. Die Mischungen sind auf ein möglichst weitreichendes Spektrum von Umgebungstemperaturen und Terrains ausgelegt. Um hierbei einen messbaren Unterschied zwischen Herstellern, geschweige unter den Modellreihen eines einzelnen Herstellers zu ermitteln, ist bicht möglich und in den Bereichen wo Testverfahren in dieser Art eingesetzt werden wird technologische Spitzentechnik eingesetzt.
Wie gesagt, die Luft ist da oben sehr dünn und im Grunde habt ihr auch Recht wenn ihr sgt das der eine oder andere Reifen besser rollt.
Zum besseren Verständnis: Die Tatsache das im Messverfahren die Abweichungen die durch unterschiedliche Luftdruckwerte oder Temperaturunterschiede auftreten können für uns schon ganze Welten bedeuten sollte klar machen das die Entwicklung längst dort angekommen ist wo es bereits um Nuancen geht. Durch alleiniges Befahren ein spürbares Unterschied feststellen zu können gab es zuletzt vermutlich von 20 Jahren.
Vielen Dank
Könnte bitte jemand erläutern, was uns Peter Reder mitteilen möchte?
Ich glaube, er möchte ausdrücken, dass er durch berufliche Erfahrung in der Entwicklung von Conti (?) der Meinung ist, dass sich die bei abwechselnder Benutzung verschiedener Reifen gefühlten Unterschiede im Rollwiederstand mit noch so aufwändiger Messtechnik nicht in dieser Eindeutigkeit nachvollziehen lassen. Also: Dass das Gefühl diesbezüglich sehr subjektiv sei.
Der Inhalt des Peter-Reder-Kommentars ist also die Aussage: »Das Gefühl ist subjektiv.« Das überzeugt mich ;-)
Die beim Fahren gefühlten Unterschiede lassen sich messtechnisch so nicht immer bestätigen. Innerhalb einer Kategorie sind die Unterschiede inzwischen sehr gering.
Für mich stellt sich dann allerdings die Frage, warum es z.B. bei Schwalbe solch eine unübersichtliche Vielzahl an Reifenmodellen gibt. Das ist insbesondere für kleine Händler mit kleinem Lager ein Problem, macht den Markt für den Verbraucher aber auch sehr unübersichtlich. Das Problem verschärft sich gerade durch die unterschiedlichen MTB-Laufradgrößen, 26”, 27,5” und 29” und auch durch Fatbikes.
Mögliche Gründe :
-Die Hersteller wollen die verschiedenen Kundenbedürfnisse möglichst komplett abdecken, z.B. Grip auf verschiedenen Untergründen wie Asphalt, Matsch, Schotter, Fels, Eis, Schnee ; niedriger Rollwiderstand, Pannenschutz, Langlebigkeit, Fahrkomfort, günstiger Preis etc.
-Wenn ein neues Modell in den Markt gebracht wird, wird das alte weiterhin angeboten, um die Anhänger zu halten.
-modische Gründe ?
An Alle,
in der RADtouren 1/2015 wurden 15 Reifen getestet, laut Angabe wurden die Rollwiderstandswerte (Watt/Reifen, bei 23,5 km/h, 50 kg Belastung) in den Laboren von Continental und Schwalbe ermittelt.
Der geringste Rollwiderstand betrug bei diesem Test 24,6 Watt (Schwalbe Almotion 50-622), der höchste Widerstand 37,2 Watt (Maxxis Torch 52-622).
Über zwölf Watt Differenz, das ist doch ein erheblicher Unterschied, der sicherlich für jeden routinierten Radfahrer spürbar ist. Ähnliche Ergebnisse werden im Übrigen seit Jahren bei ähnlichen Tests ermittelt.
So ganz nebenbei bestätigt auch dieser Test, dass nicht die Laufradgröße den Rollwiderstand maßgeblich beeinflusst, sondern die Reifenqualität.
Zitat aus dem Test RADtouren 1/15 (Seite 30/31) Die Profilgeber:
»Ein Reifen prägt den Charakter eines Trekkingrades mehr als man meint…
… Denn schmale Reifen sind natürlich weniger komfortabel. Es fehlt einfach an Luftpolster. Das mag mancher zugunsten des guten Gefühls schnell Loszufahren noch verschmerzen. Aber: Einmal auf Touren gebracht rollen die dünnen Reifen dann nicht einmal leichter als dickere Modelle. Es ist vielmehr umgekehrt. Der dickere Reifen hat bei gleichem Luftdruck einen geringeren Rollwiderstand.
Ein gutes Beispiel liefert das Testfeld: Der Schwalbe Marathon Almotion erzielte in einem Einzeltest einen exzellenten Rollwiderstand von 24,6 Watt in der Größe 40-622. In diesem Test schafft der 50-mm-Almotion einen Wert von 21,1 Watt nach gleichem Testschema (beide Werte aus dem Schwalbe-Labor,…). Der dickere, schwerere Reifen läuft damit sogar leichter – und das bei niedrigerem Komfortdruck von 2,5, bar. Außerdem hat er den Vorteil eines besseren Schutzes vor Durchschlägen,…«
Beim Online-Dienst ISSUU ermöglicht RADtouren einen Blick ins Heft. Fünfzehn Seiten sollen zum Heftkauf animieren.
Ja, warum hat wohl Schwalbe so viele Reifentypen im Programm? Und die anderen i.Ü. ja auch. Ganz schwierige Frage! Ich vermute mal gaaanz vorsichtig, dass das viellleeeicht was mit Marketing zu tun haben könnte. Ich könnt mich auch irren. Gewiss. Nachdem ich fast alle Reifchen durchprobiert habe (teurer Spass!), gilt: Der Marathon plus ist der Beste! Im VT ein 50er als Universalreifchen. Das hohe Gewicht als einzigen Nachteil kann man gut in Kauf nehmen für: extreme Laufleistung, sehr ruhiger Lauf, extreme Pannensicherheit, extreme Leichtläufigkeit (bei hohem Druck), gute Breite auch fürs Fahren durch weichen Untergrund, u.s.w.. Alle anderen Reifen sind schlechter. Somit kann diese Disko hier beendet werden :-)
Ich fahre den RaceKing in 55-559 schon seit geraumer Zeit auf meinem Reiserad. Der Reifen ist hervorragend geeignet dafür, und der Pannenschutz hat mich bisher noch nie im Stich gelassen. Der Rollwiderstand ist in der tat beeindruckend niedrig, was man beim Betrachten des Profils gar nicht glauben mag. Aber, tatsächlich rollt er Reifen leichter als die zuvor montierten Schwalbe Marathons. Ich würde nicht mehr zurück tauschen!
Ja, Alex, dieser Reifen stellt aber hinsichtlich seines Rollwiderstandes eine Ausnahme dar. Durch das virtuelle roollResDownsizing, das der Hersteller da anwendet, ähnlich einem Placebo, ist es zwar angenehm für den Fahrer, aber auch viel gefährlicher, damit im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Der heißt nicht ohne Grund “race”. Die besondere Gefahr im Straßenverkehr folgt aus dem derartig stark downgesizten Rollwiderstand des Reifens, dass dieser, einem Perpetuum Moblie gleich, für den Fahrer völlig unerwartet, regelrecht von sich aus beschleunigt, so niedrig wird der rollRes gelegentlich. Man findet immer wieder von Autofahrern überfahrene Radfahrer tot am Straßenrand liegend, die mit diesem Reifen unterwegs waren – insbesondere in Gegenden mit viel Natur , “Outdoor”, sozusagen, wo die Lust am Radfahren außer Kontrolle geriet. Wenn dann ein solcher Reifen unerwartet voll beschleunigt, kann es eben leicht schief gehen. Also, sei vorsichtig mit dem Ding. Gute Bremsen sind unerläßlich!
Herr, wirf Hirn vom Himmel!
Da kannste lange warten.
@Stefan und @Jörg vom 2. Februar 2015 und natürliche an alle Interessierte:
Der Winter naht, und obwohl es noch nicht Dezember ist, habe ich mich dafür entschieden, den “Winter” schon jetzt aufzuziehen. Die Gründe sind simpel: kühl, feucht, dunkel, Laub auf den Straßen und Wegen, rutschige Dohlendeckel und Regenrinnen, etc., einfach rutschig – bin zwar noch nicht abgestiegen, hatte jedoch mit dem Kojak schon ein paar brezlige Situationen. Mit dem ersten Bodenfrost wird es nicht besser werden.
Die Wahl fiel (natürlich) auf den “Continental Top CONTACT Winter II Premium 26 Zoll faltbar Reflex (Reifenbreite 50-559 | 26 × 1.9)”, 3/180 TPI, 610 g.
Die gute Nachricht zunächst ist (siehe Zweifel/Unsicherheiten oben), dass der Conti “Winter” in der Größe 1.9 × 26 sehr gut auf den Speedster passt bzw. sich montieren lässt. Er ist sogar etwas “schlanker” als der Kojak, obwohl die vermeintlich genaueren Angaben in mm mit 50-559 für beide Reifen angegeben sind. Demnach sollte die Angabe für den Conti “Winter” eher 48-559 lauten (1.9 Zoll ~ 48 mm). Die tatsächliche Breite beträgt bei 3,0 bar ziemlich genau 45 mm. Somit haben auch Schnee und Matsch etwas mehr Platz zwischen Reifen und Schutzblechen als mit dem Kojak (s. Bilder).
Nach der Montage der Conti “Winter” ist mir sehr positiv aufgefallen, das der Rundlauf – sowohl optisch als auch gefühlt – auf einem sehr hohen Niveau liegt: Felge mit montiertem und aufgepumpten Reifen (3 bar) an der Achse festhalten und “anschubsen”. Natürlich ist das sehr subjektiv, ich konnte allerdings keine axialen und radialen Schwingungen feststellen – das Profilbild ergibt eine schnurgerade Linie. Bei der ersten Testfahrt (2 km) lief es ebenfalls sehr rund. Der Unterschied zum Kojak ist beim gyroskopischen Effekt – die wirkenden Kreiselkräfte an den Rädern – jedoch enorm. Da empfehle ich jedenfalls eine behutsame Eingewöhnung, man kan nicht einfach wie mit dem sehr leichten Kojak gewohnt in die Kurven fahren/preschen :-). Ab nächster Woche wird es dann im täglichen Praxistest ernst, ich werde für alle Interessierte an dieser Stelle, spätestens nach dem Winter berichten.
Zum Schluss möchte ich noch einen kurzen Erfahrunsbericht zum Kojak abgeben:
Reifenbezeichnung: Schwalbe Kojak PERFORMANCE LINE / FALTREIFEN
Größe: 50-559 (26 × 2.00 Zoll)
Gewicht: 460 g
Karkasse: 67 EPI
Alter: 10,5 Monate (12.2014)
Laufleistung: ca. 3.200 km
Streckenprofil: ca. 95% Asphalt, Rest unbefestigte Wege (Splitt-, Schotter-, Sand-, Wald-, Feldwege)
Pannen: KEINE!!! :-)))
Reifenzustand: gut-sehrgut, jeweils ein größerer Schnitt (je ca. 2-3 mm) pro Reifen (innen ist nichts sichtbar), sowie einige wenige kleinere Beschädigungen (nicht nennenswert, s. Bilder).
Fazit: Der Kojak ist einfach großartig, sehr leicht, sehr gut im Handling, ausreichend pannensicher, einfach genial – mein Lieblingsreifen.
Diese Reifenhersteller machen mich irre. Bauen einen leicht laufenden Reifen, meinen aber sowas sei nur was für Racer,der Ottonormal Biker kann sich ja ruhig quälen. Möchte man einen mit Reflexstreifen haben, dann gibts den nämlich oft nur als tonnenschweren Drahtreifen mit noch schwererem Pannenschutz oder überhaupt nicht in Wunsch- Größe und Profil.
Kann man nicht einfach mal nur eine Hand voll Profile anbieten, dafür aber in allen Größen wahlweise mit Reflexstreifen und/oder Pannenschutz?
Und dann diese unterschiedlichen Angaben zum Rollwiderstand und zur Pannensicherheit, da muß mal was einfaches her, was sich vergleichen läßt.
Schwalbe Kojak: nicht erhältlich in 54-995 und überhaupt nicht mit Reflexstreifen. Fahrt ihr alle nur auf dem Privatgrundstück oder mit den häßlichen 70g schweren gelben Speichenreflektoren??? Sollte ein Reflexstreifen nicht eigentlich an jeden Reifen gehören?
Auf jeden Fall sind die Preise für Fahrrad Reifen zu hoch, wenn man bedenkt was ein Autoreifen kostet.
Was soll man denn laut Velotraum auf einem als Straßen-Rad benutztem MTB so fahren? Schwalbe Hurricane gefiel mir ganz gut, aber als Faltreifen in 2.1 nicht mehr erhältlich.
Schwalbe Supreme, Reflexstreifen, recht leicht und recht pannensicher. Schwalbe Hurricane fand ich nicht pannensicher genug …;
Grüße Stefan
@ 28,
hinsichtlich der häufig unsinnigen Produktkategorien und Eigenschaften (Sport = cool und leicht, der Rest = schwer und vernünftig) stimme ich Dir zu. Auch einem Kojak in 55-559 würde ich begrüßen, allerdings bloß nicht mit Reflexstreifen, es sei denn, man könnte die Dinger schwarz und reflektierend machen. Denn Refelexstreifen versauen nach meiner Meinung die Optik eines Rads mehr, als Schutzbleche ;-)
Ich bin aktuell mit dem Schwalbe Hurricane in 50-559 (26 × 2.00) sehr zufrieden. Mit RaceGuard-Pannenschutz auf ordentlichem Level, nicht zu schwer, ausreichend Grip auch auf nicht ganz befestigten Wegen und ein Reflexstreifen für gute Sichtbarkeit ist auch da. Schöner Kompromiss! Macht mir mehr Spaß als der vorher probierte Travel Contact.
Hallo an Alle, liebes Velotraum-Team,
gibt es zu dem Conti Top Contact 2 Winter Premium weitere Erfahrungen? Vor allem auch als Ganzjahreseinsatz Sommer etc.?
@Vedat du wolltest doch noch einen Bericht schreiben.
Vielen Dank und Grüße
Robert
@ Robert,
ich bin den Top Contact Winter bis weit ins Frühfahr hinein gefahren und sehe in dem Reifen einen tollen Allround-Reifen, der auch verblüffenden Grip bei gelegentlichen Offroadeinlagen bietet. Vielleicht läuft er nicht ganz so leicht wie der Kojak, dafür ist er kompfortabler, sehr haltbar, pannensicher und noch vielseitiger als der Schwalbe-Slick.