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Drei technische Fahrrad- Delikatessen für 2016

Wie jedes Jahr zu dieser Zeit sitzen wir über den neuen Produktunterlagen…

…und wie immer sind wir zu spät dran mit dieser geistigen Kärrnerarbeit. Um so schöner, wenn man die eine oder andere Besonderheit schon mal in Händen halten kann.

Schwalbe »Big One«

Ein »entmaterialisierter« Reifen für 650B-Plus. Auf einer 40 Millimeter breiten Felge hat dieser Reifen (60-584) eine üppige Breite von (gemessenen) 59 Millimeter und wiegt dennoch nur 540 Gramm. Das ist die Hälfte eines deutlich schmächtigeren Marathon Plus (50-559).

Ob so ein extrem auf Diät gesetzter Reifen für mehr als Strandrennen geeignet ist, wird noch von uns herauszufinden sein. Wahrscheinlich ist dies nur möglich, wenn man Tubeless fährt und die Dichtmilch (muss im Moment noch alle 3 bis 6 Monate erneuert werden) kleinere Leckagen permanent abdichtet. Rollen tut der Reifen aber wie von einer anderen Galaxie…

Hinterrad-Nabe für Pinion

Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Pinion-Rahmens war schnell klar, wir brauchen mittelfristig noch eine »passende« Nabe. Hilfreich dabei, der Hersteller unserer Fatbike- und Speedster-Naben hat nun auch eine spezielle Pinion-Nabe in seinem Portfolio.

Speziell an der Nabe ist der kurze Freilaufkörper – muss ja nur eine Zahnscheibe drauf – und die extrem feine Verzahnung des Freilaufs mit quasi keinem Leerlauf. Das ist sehr angenehm beim Fahren, da das Piniongetriebe ebenfalls einen Freilauf hat und sich daher die Leerwege von Nabe und Getriebe addieren.

Die mechanische Konstruktion der Nabe ist schlicht hervorragend. Der einzige kleine Schönheitsfehler ist die Position des linken Flanschs, dieser hätte gut und gerne sechs Millimeter weiter außen sitzen können, damit die Felge in der Mitte der Nabenflansche steht. Mit Erscheinen der neuen Preis- und Ausstattungslisten in den nächsten Wochen gehört diese Nabe zur Basisausstattung im VK-12 und ersetzt die bisherige XT-Nabe.

Brake Force One »H2O«

Auf der letzten Eurobike war die mit Wasser befüllte H2O-Bremse von Brake Force One die Sensation. Der kleine deutsche Bremsenspezialist hat einmal mehr den großen Bremsenherstellern gezeigt, was eine Harke ist.

Wir haben inzwischen eine erste Bremse aus der Serienproduktion an einem Finder montiert und sind ziemlich begeistert. Das Kürzen und Anschließen der Leitungen ist ein Kinderspiel und kann zur Not mit einem Taschenmesser bewerkstelligt werden. Der Druckpunkt ist merklich definierter als bei den bisherigen BFO-Bremsen und es ist deutlich spürbar, wenn der Bremskraftverstärker einsetzt. Die Bremsleistung ist mit »ausreichend« unzulänglich beschrieben, sie ist unter allen Bedingungen mehr als ausreichend.

Anders als andere Scheibenbremsen ist die BFO nicht selbst nachstellend. Das macht man mit den filigranen Schräubchen am Griff. Die Bremszange baut durch den außen liegenden Verstärker sehr breit, hier muss dann der Gepäckträger mit einem Spacer zum Rahmen unterlegt werden. Der auf der BFO-Homepage genannte Preis von 594,00 € ist ohne Adapter und Bremsscheiben, da kommen noch gut 120,00 bis 180,00€ (bei Rohloff) dazu, bis es bremst ;-)

Damit ist klar, dass die H2O das Gegenteil eines Schnäppchens sein wird, allerdings wird die pfiffige Technik ihre Liebhaber finden und passt somit gut ins komplette Velotraum-Programm (Velotraum-Konzept, Speedster, Finder, Pilger).

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