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Eurobike 2008: Bilder und Gedanken vom Messeleben

Déjà vu. Es hat schon fast was von einem Ritual, die jährliche Eurobike. Denn eigentlich läuft jedes Jahr der gleiche Film.

Fürs Erste mal ein paar Eindrücke, mehr (vielleicht) nach den ersten beiden turbulenten Tagen.
Ergänzung vom Montag, den 8. September – Neue Bilder und ein Bericht sind online. – Hier noch ein Artikel aus der Leonberger Kreiszeitung »Radfirmen aus der Autoregion starten durch«.

Die Eurobike ist für einen kleinen Hersteller wie uns so eine Sache. – So richtig passend ist diese Monstermesse nicht, es geht aber auch nicht ohne sie. Also sind wir, wie so viele andere auch, wieder da. Am Mittwoch, dem Aufbautag, noch etwa widerwillig, am Donnerstag steht die Überlegung im Raum, vielleicht nur noch alle zwei Jahre zu kommen, um schließlich am Sonntagabend wild entschlossen zu sein, nächstes Jahr wieder zu kommen…

Bernd Rohloff montiert die goldene Speedhub Nummer 100.000

In erster Linie gehen wir auf die Eurobike um unsere Händler zu treffen und neue hinzu zu gewinnen. Ersteres funktioniert immer besser und ist für beide Seiten ein Gewinn. Die Geschichte mit neuen Händlern ist dagegen sehr mühsam. Denn echte und leidenschaftliche Könner sind eben in jeder Branche sehr selten und genau diese benötigen wir für unsere anspruchsvollen Produkte.

Nicht zu unterschätzen sind natürlich die vielen, vielen und oft sehr intensiven Gespräche, die man während der Messe mit allen möglichen Leuten führt und die es dann zu verarbeiten gilt.

Und immer ist die Messe auch eine Standortbestimmung, der Abgleich mit dem Rest der Fahrradwelt. Und da können wir, so wie es scheint, ganz zufrieden sein. Unser Auftritt, also Messestand und Fahrräder, fanden wieder viel Lob und Anerkennung.

Elektro-Fahrräder von Velotraum?

Das große Thema der Messe und die neuen Fleischtöpfe der Branche sind jedoch »E-Bikes«. Das Angebot wächst explosionsartig. Und natürlich stellen auch wir uns die Frage, ob irgendeine Art von Elektroantrieb-Bikes für Velotraum ein Thema werden könnte. Schließlich gibt es durchaus einige sinnvolle Einsatzbereiche für diese alte, neue Fahrradgattung. Doch können und wollen wir uns dem momentanen Hype nicht anschließen. Weniger wegen der technischen Fragen (die wären zu lösen), sondern mehr aus übergeordneten Überlegungen heraus.

So konnte uns z.B. niemand die Frage beantworten, ob ein E-Bike-Fahrer jemals wieder auf ein Fahrrad ohne Motorunterstützung steigt bzw. daran Spaß hat. Oder irgendwann ganz auf die Pedale verzichtet und wir beim Elektroroller sind. Und wie sieht es mit dem Gefühl für die eigene Leistung aus? Wandelt sich der kurzfristige Spaßfaktor nicht in eine Art von Entfremdung? Schließlich fahren wir ja Rad, um aus eigener Kraft und selbstbestimmt vorwärts zu kommen. Liegt nicht eine Faszination des Fahrrads darin, dass wir weder von Tankstellen noch Steckdosen abhängig sind und das Ganze, genial simpel ist – ohne Elektronik und Mikroprozessor?

Apropos Steckdose: Natürlich sind E-Bikes super ökologisch, schließlich kommt der Strom ja völlig emissionsfrei aus der Steckdose. Und es gibt momentan keine Lösungen, die einem für den letzten Hausberg eine Unterstützung gewähren, und ansonsten das Fahrrad, Fahrrad sein lässt. Aber vielleicht löst ja das E-Bike endlich den morgendlichen und abendlichen Megastau auf, wenn die Fahrradbranche im Auto zur Fahrradmesse fährt ;-)

Doch vielleicht seht Ihr, liebe Leser und Velotraumfreunde, das ja völlig anders – dann lasst es uns unbedingt wissen.

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