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Eurobike 2009 – zurück von der Monstermesse

Retro wohin das Auge blickt. Dieses Thema war quasi allgegenwärtig beim Branchenauftrieb Eurobike.

Warum plötzlich auf so vielen Ständen Fahrräder zu finden waren, die funktional, technisch und optisch an längst vergangene Zeiten anknüpfen, ist uns ein wenig schleierhaft. Wahrscheinlich eine Mischung aus Mode, Nachahmer-Mentalität und der Sehnsucht nach den guten, alten und überschaubaren Zeiten…

Fahrrad als Lifestyle-Accessoire

Die Flut an Single-Speed und Retro-Velos und Zubehör war gewaltig. Selbst auf die lieblos gestalteten Podeste der iF-Award-Gewinner hatten es einige geschafft.

Als Einzelstück oder Zitat sind Retro-Räder und Retro-Elemente ja durchaus nett anzusehen und schon immer gab es Hersteller, die damit gekonnt umzugehen wussten. Doch die Masse an Retro- und Single-Speed-Kitsch, den es dieses Jahr auf der Eurobike zu sehen gab, war in erster Linie hübsch in Szene gesetzter Design-Schrott. Selbst auf einen rudimentären Gebrauchswert wird in aller Regel verzichtet und sehr wahrscheinlich wird spätestens nach 500 Metern die Sitzposition oder die Uralt- und Billigtechnik zur Qual. Da hilft auch der ganze Charme, den diese Räder durchaus verströmen können, nicht mehr weiter.

Fahrrad als Lebensmittel

Doch es gab auch jede Menge kleiner und feiner Lösungen auf der Messe zu sehen, die wunderbar zum Velotraum-Motto, »Fahrrad als Lebensmittel« passen.

So bietet Ortlieb einen vollwertigen Rucksack zum Einhängen am Gepäckträger an und einen schönen Braunton bei dem leichten Plus-Taschenmaterial.

Busch und Müller kommt mit einem preiswerten LED-Scheinwerfer sowie einem universellen, vom Nabendynamo gespeisten Ladegerät für Handy, Navi, iPod und Co. auf den Markt.

Ergon wurde von einem großen amerikanischen (!) Anbieter »motiviert«, die Verpackung ihrer Lenkergriffe ökologisch korrekt zu gestalten. Daraus wurde dann gleich ein ganzer ökologischer Griff. Aus Kork. Wie sang schon Altmeister Dylan, »The Times They Are A-Changin’«.

Son zeigte an einer Velotraum-Alu-Gabel die steckerlose Kontaktierung von Lichtkabel (in der Gabel verlegt) und Nabendynamo – sehr cool!

Tubus gefiel mit einem kleinen faltbaren Anhänger und der sehr praktischen Getränkekisten-Transportlösung.

Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt interessanter Innovationen, die wir auf unseren kurzen Streifzügen durch die Hallen gefunden haben, die aber zeigen, dass es auf der Eurobike nicht nur um Show und Auffallen um jeden Preis geht.

Zu den Velotraum-Neuheiten 2010 gibt es in den nächsten Tagen und Wochen weitere Artikel, denn zu den Themen Speedster, E- und Riemen-Antrieb müssen wir etwas weiter ausholen…

Präsenz ist alles

Auch dieses Jahr fühlten wir uns auf der Eurobike als ob wir mit Schaufel und Schubkarre im Braunkohle-Tagebau antreten würden. Maßstab und Publikum passen einfach nicht so richtig zu Velotraum und das wird auch immer so bleiben. Also gilt es das Beste daraus zu machen.

Ganz hervorragend waren zum Beispiel die Termine mit unseren Händlern, mit denen wir in den drei Fachbesuchertagen intensive und konstruktive Gespräche führen konnten, mit dem erklärten Ziel, Velotraum gemeinsam weiter voran zu bringen.

Ebenfalls hervorragend war das durchweg positive Feedback von Endkunden, Fachbesuchern, Herstellern und Journalisten, die unseren Stand besucht haben. An dieser Stelle daher an Alle ein herzliches Dankeschön für diese Unterstützung und Bestätigung.

Und so wird uns wohl auch 2010 nichts anderes übrig bleiben, als wieder mit dabei zu sein, bei den tollen Fahrradtagen am Bodensee…

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