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Mobil ohne Auto im Nagoldtal

Eigentlich wollte ich am Sonntag nur eine Runde bis nach Wildberg drehen, um mal einen Blick auf die »Mobil-ohne-Auto« Veranstaltung zu werfen.

In Wildberg – einem eher beschaulichen Anfangs-/Endpunkt der Strecke – hat mich dann doch der »Sog« der Strecke erfasst, sowie die einmalige Gelegenheit an einem strahlend schönen Sonntag das Nagoldtal ohne allgegenwärtigen Lärmteppich zu erleben.

Schon der Auftakt in Wildberg lässt kaum Zweifel daran aufkommen, dass Mobil ohne Auto im Nagoldtal keinen Verkehrs- oder Umweltpolitischen-Anspruch hat oder je hatte. Es ist mehr ein großflächiger »Event«, bei dem sich so ziemlich alles – was nicht motorisiert aber roll-fähig ist – in schöner Eintracht die Straße teilt.

In den größeren Orten wie Nagold und Altensteig wächst sich das Ganze dann zu einem kleinen Stadtfest aus, mit allem was so dazu gehört. Die wenigsten Teilnehmer legten wahrscheinlich die ganze gesperrte Strecke zurück (rund 80 Kilometer hin und wieder zurück), sondern eroberten mit Kind und Kegel den Straßenraum bis zum nächsten Weizenbier.

Trotz des teils wilden Durcheinanders und der anarchistischen-ungeübten Fahrweise vieler Gelegenheitsradler, erlebte ich keine einzige brenzlige Situation – irgendwie tat sich immer eine Lücke auf. Und es gab auch keine Spannungen oder Aggressionen zwischen langsameren und schnelleren Teilnehmern, Teilnehmern die in Ruhe die Strecken genießen wollten oder jenen die mehr aus Spaß und Tollerei dabei waren – kurzum alles verlief ziemlich tiefen-entspannt. Für Fachkundige ist es zudem eine Fahrrad-Technik-Zeitreise. Schon lange nicht mehr habe ich soviel Räder gesehen, die seit 15 bis 25 Jahren unbeachtet in Garagen und Kellern stehen, um dann für eine solche Gelegenheit aktiviert zu werden ;-)