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Nachtrag zum Randonneur-Test im Radtouren-Magazin 5/2009

Der Testbericht liest sich schon fast wie eine Liebeserklärung an den oft verkannten Reiserad-Klassiker »Randonneur«.

Für uns ein Grund zur doppelten Freude. Zum Einen stellen wir den Testsieger – einziges Rad mit der Beurteilung »Sehr gut« – und zum Andern ist es einfach schön, dass hier für einen vermeintlichen Orchideen-Fahrrad-Typus eine Lanze gebrochen wird.

»Randonneure preschen aus der Nische« – wir preschen schon lange vorne weg

Bei Velotraum werden Randonneure nun seit 18 Jahren leidenschaftlich gepflegt und gehegt. Dabei haben wir uns nie nachhaltig davon beeinflussen lassen, ob Randonneure gerade eine vermeintliche Renaissance erleben oder für mausetot erklärt werden. Das ist uns schlicht völlig wurscht, denn wir lieben diese Fahrräder tief und innig und können uns eine Fahrrad- und Velotraumwelt ohne sie nur schwer vorstellen.

Dass wir uns schon vor 18 Jahren von den Attributen »klassischer« Randonneure verabschiedet haben (28-Zoll-Laufradgröße, schmale Reifen, schlabberige Stahlrahmen) und diese mit nicht nachlassender Begeisterung selber fahren, ist bis heute die Basis für die besonderen Eigenschaften der Velotraum-Randonneure, ihrer wachsenden Fangemeinde und der kontinuierlichen Testerfolge (Trekkingbike 3/2006, Aktiv Radfahren 4/2008) .

Eigene Wege gehen wir auch bei der Ausstattung. So verzichten wir zum Beispiel ganz bewusst zu Gunsten der Robustheit und Bremsleistung auf die komfortablen STI-Schalthebel. Die Nachteile beim Schaltkomfort nehmen wir dabei gerne in Kauf und haben lieber die einzigen Bremsen im Testfeld, »mit denen man auch schwer beladen noch vollkommen beruhigt stoppt«. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit bei einem Reiserad, das wie gemacht ist für Alpenpässe. Das Velotraum-Baukastensystem bietet aber natürlich auch die STI-Schalthebel als Wahloption an, wenn eine hohe Bremsleistung nachrangig ist.

Weder Velotraum-Fahrer noch regelmäßige Besucher dieser Seite wird überraschen, dass unser Rad durch die für Velotraum typische hohe Rahmensteifigkeit »Die Bestnote für die mit Abstand souveränsten Fahreigenschaften unter Last gebührt…« und »…unbeladen unerwartet spritzig bleibt.«. Dabei mussten wir beim Testrad aus Zeitgründen Laufräder mit 600 Gramm schweren Felgen verbauen ;-)

Auch beim Komfort geht das Velotraum-Konzept auf. Die breiteren Reifen in Verbindung mit der kleinen Cane Creek Thudbuster-Stütze ergeben Topwerte beim Komfort und lassen auch in dieser Hinsicht die klassischen und vermeintlich komfortablen Stahlrahmen mit ihren, dem Leichtbau geschuldeten, dünnen und harten Reifen hinter sich. Schön, dass diesem Märchen auch mal von vergleichsweise unparteiischer Seite widersprochen wird.

Rennlenker gut und schön – aber nur wenn er »passt«

Bei aller Begeisterung für diesen Fahrradtypus wollen wir jedoch nicht unerwähnt lassen, dass der Rennlenker doch vergleichsweise hohe Anforderungen an die Athletik des Fahrers stellt. Für Rennlenker-Novizen bedeutet dies in jedem Fall eine gewisse Trainings- und Gewöhnungsphase.

Für absolut unverzichtbar halten wir daher die bei Velotraum übliche Anpassung des Rads mittels Messmaschine. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Möglichkeiten des Fahrers und die Anforderungen, die der Rennlenker stellt, wirklich zusammen passen. Bei Randonneuren von der Stange ist aus unserer Sicht das Risiko einer nicht passenden, weil zu extremen Sitzposition sehr hoch.

Übrigens ein Grund warum diese Fahrradgattung immer wieder in der Nachfrage-Versenkung verschwindet. Viele Fahrer kommen mit der Sitzposition ihrer auf flott getrimmten Randonneure nicht klar und schieben dies allein auf den Rennlenker, nicht auf die fehlende oder falsche Anpassung…

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