Einladung. – Am 30. Oktober wird der grüne Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel bei Velotraum zu Besuch sein.
Geplant ist eine Betriebsführung mit Hintergrund-Informationen zur Fahrrad-Industrie und der gesellschaftlichen Rolle des Fahrrads im Allgemeinen, sowie der Velotraum-spezifischen Situation im Besonderen. Wer von 11:30 bis 14:00 Uhr mit dabei sein möchte, ist hiermit herzlich eingeladen.
Damit wir entsprechend organisieren können, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung bis Dienstag den 28.10.
Kommentare
Die Bildunterschrift sagt: “. . .Branchenkongress »Vivavelo«. Dort hat Gastel einen engagierten und hervorragenden Eindruck hinterlassen.”
Inwiefern denn? Aus was ragt er denn hervor? Welche Art Engagement hat er denn gezeigt?
@ Inwiefern,
er war bisher der einzige Politiker auf dem von mir inzwischen schon zwei Mal besuchten Vivavelo-Kongress, dem ich sein Fahrrad-Engagement wirklich abnehme, der weiß, von was er redet (also nicht in der Oberklassen-Dienstlimousine beim Fahrradkongress vorfährt) und der nicht nur bei PR- und Fototerminen auf dem Fahrrad hockt. Bei der Podiumsdiskussion auf der diesjährigen Vivavelo, hat er zudem die Ehre der Berufspolitker gerettet…
Vielleicht noch ein Detail: Der Besuch bei Velotraum musste nachträglich um eine halbe Stunde verschoben werden, da Gastel Wert drauf legt, mit dem ÖPNV (die S-Bahn ist nur fünf Gehminuten von uns entfernt) anzureisen. Jetzt hoffen wir nur, dass er nicht von »Stuttgart 21« oder streikenden Lokführern ausgebremst wird ;-)
Kann leider nicht beim Termin mit MdB Gastel dabei sein. Bitte macht den Politiker aufmerksam auf die neuseeländische Public Health-Studie “The Societal Costs and Benefits of Commuter Bicycling”. http://ehp.niehs.nih.gov/wp-content/uploads/122/4/ehp.1307250.pdf
Veröffentlicht in Environmental Health Perspectives, April 2014. (Druckt ihm vielleicht die zehn Seiten einfach aus.)
Ich bin durch euren Linktipp “Ausbau der Fahrradinfrastruktur bringt massive Einsparungen” darauf aufmerksam geworden, denn der green.wiwo.de-Artikel bezieht sich darauf.
Zitat aus dem green.wiwo.de-Artikel, der im letzten Absatz auch auf die obligatorischen Kämpfe zwischen Stadtplaner und Stadtkämmerer eingeht:
“In der Studie nehmen die Forscher das neuseeländische Auckland als Referenzstadt. Je mehr in Fahrradinfrastruktur investiert werde, je mehr nehme die Lebensqualität und der Umweltschutz zu und damit auch die Gesundheit der betroffenen Stadtbewohner – das alles sorge für massive Einsparungen bei der Stadtverwaltung (wenn diese für die Gesundheitskosten aufkommen muss) oder eben der öffentlichen Haushalte.
Laut der Studie sind von den Autospuren getrennte Fahrradwege das effektivste Mittel, um mehr Menschen zum Radeln zu bewegen. So könnten durch den Ausbau der Fahrradwege in Aukland bis 2040 rund 20 Prozent der Einwohner zum Umstieg vom Auto aufs Fahrrad bewegt werden. Dennoch würde sich die Unfallgefahr um 50 Prozent reduzieren.
Verstärken ließe sich der Effekt, indem man auf den betreffenden Straßen gleichzeitig die Höchstgeschwindigkeit für Autos verringert, erklären die Forscher. Mehr Radwege und ein verlangsamter Autoverkehr könnten so für 40 Prozent mehr Radler, 40 Prozent weniger Autofahrer und umgerechnet knapp 20 Euro Einsparungen je investiertem Euro sorgen.
. . .Sind damit Fahrradwege das Allheilmittel für finanziell überlastete Gemeinden? Nicht ganz, wie die Forscher hervorheben. So bringt ein zögerlicher Ausbau von Fahrradwegen, wie es in vielen Städten weltweit der Fall ist, nicht viel.
. . .Auch wenn Fahrradfans schon lange für den Ausbau von Fahrradwegen eintreten, wurden solche Projekte von Stadtplanern bisher zwar als wünschenswert, von den Stadtkämmerern jedoch als zweifelhaft gesehen. Zwar sind die Ergebnisse der Neuseeland-Studie nicht 1:1 auf Europa übertragbar, aber die Untersuchung dürfte dieses Argument entkräften und bestätigen, dass Städte wie London und Kopenhagen mit ihrem entschiedenen Ausbau der Fahrradinfrastruktur auf dem richtigen Weg sind.”
Hallo A. Uckland,
ich stimme weitgehend überein, nur den Punkt “So bringt ein zögerlicher Ausbau von Fahrradwegen, wie es in vielen Städten weltweit der Fall ist, nicht viel.”
-Und wieso ? Das entscheidende ist doch das erzielte Ergebnis, egal ob nun in einer Hauruck-Aktion entstanden oder allmählich über viele Jahrzehnte. Das würde ja bedeuten, dass die kleinteilige Initiativenarbeit z.B. vom ADFC vor Ort für die Katz sei. In vielen Kommunen, gerade auch größeren Städten, ist die finanzielle Lage nun mal sehr angespannt und finanzielle Rendite durch bessere Gesundheit kommt den Gemeinden nicht direkt zugute. Der ganz große Wurf ist eben nicht überall sofort möglich, wenn auch wünschenswert. Dann ist langwierige Überzeugungsarbeit gegenüber Politik und Verwaltung m.E. die richtige Strategie.
Gruß Ralf