Nochmals Licht. Allerdings auf andere Weise erhellend – Die Stiftung Warentest (StiWa) ist eine Institution in Deutschland und genießt höchstes Vertrauen.
Entsprechend sendungsbewusst und vermeintlich ambitioniert geht die StiWa bei Ihren Tests zur Werke. Dabei sind die Testergebnisse immer wieder umstritten, auch in der Fahrradbranche.
Für den Außenstehenden ist es dabei extrem schwierig zu beurteilen, welche Kriterien die richtigen sind und ob Hersteller nicht einfach »suboptimale« Produkte kaschieren wollen. Das aber auch die Warentester manchmal etwas zu kurz springen – respektive einstellen – zeigt ein aktueller Akkuleuchtentest, bei dem der Scheinwerfer Ixon-Space von Busch + Müller mit von der Partie war.
Hersteller wehrt sich: »Hoffnungslos veraltet« und »unbrauchbar«
Die meisten Hersteller, die in einem Test der StiWa die Gesamtnote 1,6 und eine Zweitplatzierung bekommen haben, würden sich glücklich schätzen und zur Tagesordnung übergehen, auch wenn sie hinsichtlich der Testkriterien einiges zu bemängeln hätten. Zu groß ist das Risiko in einer Auseinandersetzung mit der renommierten und mächtigen StiWa Schaden zu nehmen.
Nicht so Busch + Müller. In einer Rundmail an alle Fachhandelspartner schreiben die Sauerländer Lichtpioniere:
- »In der aktuellen Ausgabe der Stiftung Warentest wurden Fahrrad-Akku-Scheinwerfer getestet. Darunter auch der IXON Space von Busch + Müller – und das Testergebnis war gleichzeitig erfreulich und ein wenig befremdlich.«
Befremdlich war offensichtlich die von der StiWa vorgenommenen Kriterien:
- »Der Test der StiWa ignoriert moderne Gegebenheiten. Die Ergebnisse, zumindest aus dem Teilbereich „Licht und Sicht“, sind unbrauchbar.«.
Chapeau – das sind deutliche und mutige Worte aus dem Sauerland nach Berlin. Die gesamte Stellungnahme von Busch + Müller gibt es hier als PDF:
- Stellungnahmen Busch + Müller (PDF | 346 KB)
Resümee: Produkttests sind für uns Konsumenten eine feine Sache. Sie geben eine erste Orientierung und wohl jeder hat sie schon zu Rate gezogen. Ein wenig Skepsis und vor allem Selberdenken sind aber angebracht. Wenn selbst der mit Abstand bekanntesten Stiftung in Deutschland – die im staatlichen Auftrag arbeitet und die mit Steuermitteln gefördert wird – solche Patzer unterlaufen, wie sind dann erst die ganzen »Testberichte« zu bewerten, die in einem weit aus weniger »komfortablen« Umfeld entstehen – Von den »Likes« und »Sternchen« der Jedermann-Bewerter ganz zu schweigen ;-)
Kommentare
Am Pedelec nutze ich seit zwei Winter den IXON Space als zusätzliches Fernlicht für Wald / Feldwege. Blendfrei eingestellt ist er locker bei 50 Meter Ausleuchtung. Als ich den Test am Wochenende las, war ich ziemlich irritiert, warum die Stiftung Warentest ihn so einstellt, dass es einen weißen Fleck am Boden gibt.