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Die Schopfheimer – Ein Fahrradjahr in Zeiten von Corona

Hätte, hätte Fahrradkette – Am kommenden Wochenende hätte eigentlich Rad&Reise-Abend stattgefunden, unser so beliebter »Diaabend« …

Dafür haben einige Rad&Reise-Fans unsere Anregung aufgegriffen, und uns liebevolle Reiseimpressionen für die Velotraum-Kundengalerie gesendet. Dafür an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Guido, Wolfgang, Alfred und Andreas.

Besonders üppig und inspiriend ist der Beitrag von Andreas geraten, den wir daher hier im Blog präsentieren wollen:

»Lieber Stefan Stiener, natürlich schade, dass der Reiseabend ausgefallen ist, gerne beteilige ich mich an dem Aufruf etwas in der Kundengalerie zu posten. Ist dann doch etwas aufwendiger geworden wie ursprünglich beabsichtigt.«

Die Schopfheimer – Fahrradfahren geht immer

Von Andreas aus Schopfheim

Was für ein komisches Jahr, eigentlich gab es immer Reisepläne, aber die mussten dann aus aktuellem Anlass in die Tonne getreten werden. Das galt natürlich besonders für die bereits geplante Reise nach Norditalien. Ende März nach Italien zu fahren, wäre wohl eine schlechte Idee gewesen oder besser unmöglich, aber GXP-Tracks vergehen nicht!

SCHWEIZ

Natürlich haben wir uns immer wieder die Frage gestellt, ob man Urlaub machen könne oder es überhaupt solle. Wir haben uns dann doch dafür entschieden.
Eigentlich wollten wir von einem Basiscamp Ausflüge in die Umgebung machen, aber für das Wochenende war unser Basiscampingplatz bereits ausgebucht und es wurde dann doch eine gemütliche Runde durch die Schweiz. Jedoch hatten wir auch hier das Problem, dass unsere bisherige Art zu Reisen, also einfach drauf los zu fahren und spontan zu entscheiden wo man die Nacht verbringt, dieses Jahr nicht möglich war. Schon den richtigen Startzeitpunkt zu finden war schwierig, denn den ganzen Sommer waren fast alle Campingplätze ausgebucht.

So sind wir erst anfang September, nach ein paar richtig verregneten Tagen, in die Schweiz gestartet. Das war die richtige Entscheidung und der Campingplatzbesitzer am Zuger See, der ersten Übernachtung, meinte es wäre der erste Tag an dem der Platz nicht ausgebucht sei. Für den zweiten Campingplatz beim Vierwaldstätter See galt das schon nicht mehr, immerhin konnten wir 2 Nächte bleiben. Es gab dieses Mal wirklich keine geplanten Routen, jeden Abend wurde entschieden wie es weiter gehen soll. Auch wenn mit der Entscheidung nach Andermatt zu fahren, doch eine gewisse Vorentscheidung wie es weitergehen würde gefallen ist. Wieder einmal sind wir auf der Gotthartstraße unterwegs. Da es vor dem Gottharttunnel einen langen Stau gab, war etwas mehr Verkehr, kommt leider immer öfter vor. Ich liebe diese Gegend, dieses gewaltige Tal ist einfach beeindruckend. Besonders schön der letzte Abschnitt durch die Schöllenenschlucht von Göschenen nach Andermatt. Sehr gelungen ist der erst letztes Jahr fertiggestellte Radweg durch die Schlucht.

Von Andermatt ging es über den langen Furkapass ins Rhonetal im Wallis. Eigentlich ist es keine gute Idee das Tal von Ost nach West zu durchfahren, denn hier bläst fast immer ein sehr kräftiger Westwind. Am Morgen ist es meist noch windstill, über den Tag wird der Wind dann immer kräftiger, das macht besonders mit den Packtaschen keinen großen Spaß. Im letzten Jahr sind wir auf einer Herbsttour durch die Rebberge in der Höhe gefahren, dieses Mal wollten wir es ja etwas gemütlicher und haben die Route im Tal gewählt. Weiter ging es bis zum Genfer See, wir fuhren ein kleines Stück daran entlang, sehr nett der sehr hübsch bepflanzter Uferweg bei Montreux. Dort sind wir dann in Richtung Lac de Gruyère abgebogen und über Fribourg nach Bern gefahren. Auf jeden Fall hat uns der Tapetenwechsel gut getan.

SCHWARZWALD

Bereits Ende August habe ich mal wieder eine Tour mit dem Jüngsten zusammen unternommen. Wir hatten uns den Schwarzwaldradweg von Lörrach nach Karlsruhe herausgesucht. Dieser führt, oft auf breiten Forstwegen, einmal quer durch den Schwarzwald. Das eigentlich anspruchsvolle sind die gut 7000 Höhenmeter die auf den 370 Kilometer bewältigt werden müssen. Wir sind nicht die ganze Strecke gefahren, sondern an der Haustüre gestartet und das letzte Stück nach Karlsruhe haben wir uns auch gespart, denn für einen weiteren Tag wäre das zu wenig gewesen, stattdessen sind wir nach Rastatt gefahren.

Eine Kaltfront verzögerte unseren Start ein wenig, dafür waren die Temperaturen zum Radfahren angenehm. Besonders die Wolken die uns die zweieinhalb Tage begleiteten, sorgten für hübsche Bilder. Den Anfang der Stecke kennen wir natürlich schon, die Bereiche im Nordschwarzwald weniger. Trotz Corona war am Naturparkzentrum und der Eiszeitpfütze Mummelsee doch ziemlich viel los. Ganz ehrlich da fallen mir schönere Orte im Schwarzwald ein, aber dort gibt es halt auch keine Busparkplätze direkt am See.

WOCHENENDTOUREN

Am Wochenende waren wir oft auch unterwegs. Im Frühjahr wurde uns mit der Schließung der Grenzen zur Schweiz und Frankreich, 3/4 unseres Aktionsradius weggenommen. Im Dreiländereck von Frankreich, Schweiz und Deutschland bin ich bereits seit Kind gewöhnt, dass es Grenzen gibt. Heute kann man sich sich das nicht mehr vorstellen, hier wurde früher richtig kontrolliert, in den letzten Jahren konnte man einfach so rüberfahren. Dass die Grenzen wieder unüberwindbar werden, konnte ich mir nicht vorstellen. Mehr oder weniger über Nacht geschah es dann doch.

Der einzige positive Effekt des ersten Lockdowns war, dass die Leute tatsächlich zu Hause geblieben sind. Die Straßen waren plötzlich frei, unvergessen ist die Fahrt zum Feldbergpass auf der Bundesstraße bei herrlichem Wetter. Leider ist davon nicht viel übrig geblieben, wer in letzter Zeit an einem Wochenende im Schwarzwald unterwegs war, musste feststellen, dass jetzt alle mit ihrem eigenen Auto fahren. Alle Parkplätze waren mehr als voll und die Autos standen zum Teil auch in den benachbarten Wiesen. Verkehrswende sieht anders aus.

Grüße von Andreas aus Schopfheim

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