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Dorothee Fleck – Ostseeumrundung

Kaum zurück von Ihrer zweijährigen Afrikatour macht sich die Globetrotterin zu einer »kleinen« Ostseerunde auf.

Die Reise war zugleich eine Jubiläumstour, denn seit 15 Jahren radelt Dorothee nun auf Velotraum-Rädern durch die Welt – Liebe Dorothee, dafür: Chapeau, Dank und Glückwünsch!

Ostseerunde oder 15-Jahre-Velotraum-Jubiläumsfahrt

Was zum Nachradeln: eine Ostseeumrundung

Nach Afrika war mein Fahrrad und ich etwas strapaziert. Für die Erholung des Fahrrads sorgte Velotraum, vielen Dank. Mit dem frisch gerichteten Fahrrad gönnte ich mir diese Erholungstour. Über den Sommer hatte ich drei Monate Zeit. Die Baltischen Staaten standen schon lange auf der Wunschliste. Das passte prima.

Mit dem Zug fuhr ich nach Berlin. In Deutschland Fahrradfahren finde ich nicht so prickelnd. Von dort ging es gleich nach Polen, aber nicht gleich an die Ostsee.

Polen

Die viele Seen in der Pommerschen Seenplatte boten eine fantastische Abkühlung bei der Hitze, die auch im Norden herrschte. Bei Koszalin sah ich das erste Mal Wegweiser für den EuroVelo-10 »BalticSea -Route«. Ich folgte ihnen, wenn mir der Weg gefiel. So gelang ich schließlich auch an die Ostsee.

Die ausgeschilderte Strecke war entweder auf besten Radwegen oder im tiefsten Sand. Ich hatte das Gefühl, wo immer ich bin, bin ich auf einer Radroutenstrecke. Selbst am abgelegensten Baumstamm befanden sich noch irgenwelche Radwege-Kennzeichnungen. In Danzig konnte ich einiges nachholen, was ich im Geschichtsunterricht verpasst hatte. Das war ganz schön viel, darum blieb ich 3 Tage ;-)

Auf prima Radwegen, die nicht zum EuroVelo-10 gehörten, ging es weiter. Diese Radroute führt durch Kaliningrad. Wegen den Visabestimmungen beschloss ich, um die russische Enklave zu fahren. Trotzdem musste ich nicht auf eine ausgeschilderte Radroutenstrecke verzichten. Um halb Polen führt die Green-Velo-Radroute mit netten Picknick-Plätzen. Tortzdem, da ich eher zielorientiert, als im Zickzack durch die Gegend fahren möchte, suchte ich wieder meine eigen Wege durch die Masurische Seenplatte.

Litauen – Lettland – Estland

Sehr schnell war ich durch Litauen. Die Schotterpisten waren nicht gerade in einem erfreulichen Zustand und das Wetter und mit dem Regen wurde es auf einmal furchtbar kalt. Lettland war ähnlich: ich hatte ständig Gegenwind, aber die kalten Tage mit Regen wurden zum Glück durch wärmere Tage abgelöst.

Dann Estland. Es dauerte nicht lange und ich hatte mich in dieses Land verliebt. Obwohl das Land auf den ersten Blick keinen spektakulären Anblick bietet. Es ist nur eben, mit sehr viel Wald. Die Ruhe, die Wälder, das Meer und vor allem die RMK Campinplätze – meist direkt am Meer – hatten es mir angetan. Fantastisch. Es war einfach wunderschön und ruhig. Manchmal traf ich Leute, manchmal konnte ich meinen Tee alleine vor dem Zelt genießen.

Finnland – Schweden

Nach meinem Traumland hatte es Finnland schwer, um bei mir Gefallen zu finden. Vor allem, nachdem ich Mitten in Helsinki mit der Fähre von Tallinn ankam. Es waren zu viele Leute, zu viel Verkehr, zu laut und zu viele Baustellen. Vor allem wegen dem “Jedermannsrecht”, dass man (fast) überall zelten kann, wo man möchte, dauerte es nicht lange, und ich fand auch Gefallen an diesem Land.

Die ruhigen, wenig besidelten Åland Inseln konnte ich wieder richtig genießen. Allerdings war ich wahrscheinlich mehr auf Fähren als auf dem Fahrrad. Trotzdem eignet sich vor allem die Hauptinsel Åland gut zum Radfahren. Hier gehen Fahrradwege, gut ausgeschildert, kreuz und quer über die Insel

Und nochmals eine Fähre und ich war in Schweden. Auch dieses Land kann mit einigen Radrouten aufwarten und immer wieder die fantastische Seen zur Abkühlung und Kleider waschen. Auch in Schweden gilt das Jedermannsrecht, von dem ich redlich Gebrauch machte.

Einer der berühmtesten Autorinnen des Landes ist auch eine Fahrradroute zu ihrem Geburtsort Vimmerby gewidmet. All die Radrouten sind sehr schön zu fahren, selten auf abgetrennten Radwegen, meist auf kleinen, ruhigen Straßen.

Dänemark – Deutschland

Wieder eine Fähre und ich war in Dänemark. 45 Kilometer nördlich von Kopenhagen kam ich an und brachte zuerst einmal die sehr verbaute Küste hinter mich. Eine große Villa kam an der anderen.

In der Fahrradhauptstadt der Welt hatte ich eine spezielle Herausforderung. An hunderte von Autos war ich gewöhnt, aber nicht an tausende von Fahrradfahrern. Teilweise kam ich mir vor wie auf einem Velodrom, sie schossen nur so an mir vorbei. Darunter auch einige mit den Christiania – Lastenräder. Hier haben sie ihren Ursprung. Trotzdem, es hat sehr viel Spaß gemacht, durch die Stadt zu düsen.

In Kogenhagen gab es nicht nur viele Radwege, hier ist auch ein Kreuzungspunk vieler Radroutennetze. Sie sind sehr gut ausgeschildert und mitten in den Sommerferien stark frequentiert.

Nach Kopenhagen wurde es richtig schön ruhig. Am besten haben mir die Schutzhütten gefallen, die immer wieder an Rad- oder Wanderwegen stehen. Da verzichtete sogar ich auf mein Zelt.

Über Fehmarn fuhr ich zurück nach Deutschland. Nochmals ein paar Nächte im Wald und ich war Hamburg. Von dort ging es wieder im Zug zurück in den Süden. Die Zugfahrten waren das Abenteuerlichste der ganzen Reise: Verspätungen, Stromausfälle, kaputte Türen an den Fahrradabteilen…

Fazit und Statistik

Die Radtour war fantastisch, wie Urlaub. Ich kann sie jedem nur empfehlen. Allerdings könnt Ihr nicht damit rechnen, dass Ihr so wunderschönes Wetter habt wie ich. Es war exzeptionell.

Wie bei Markus, bekommt Ihr auch eine Statistik ;-)

  • Distanz: 5.389 km
  • Höhenmeter: zirka 24.168 Hm
  • Verschleiß: musste nur einmal die Kette anziehen.
  • Defekte: nix, nur meine Kamera hat ein paar Macken.

In den 15 Jahren mit Velotraum bin ich nun mit meinen zwei Velotraum-Rädern in 98 Länder gewesen und fuhr insgesamt etwa 185.000 Kilometer.

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