Wir haben unser Rahmen-Urgestein aus Aluminium, das ausschließlich für die Kettenschaltung ausgelegt ist, kräftig überarbeitet.
Das Ziel der Überarbeitung des VT-100 war, bewährtes fortzuschreiben und offen zu sein für bekannte und unbekannte Entwicklungen ;-)
»Bewährtes fortzuschreiben« und »sinnvolle Neuentwicklung« klingt ja schon mal gut, aber was genau meinen wir damit.
1. Kettenschaltung
Auch weiterhin sehen wir in der Kettenschaltung eine zwar anachronistische, aber auch reizvolle und ausgesprochen Fahrrad-spezifische Lösung. Insbesondere die Aspekte Gewicht, Wirkungsgrad und Flexibilität prädestinieren die Kettenschaltung für das effiziente »Muskel-Fahrrad«. Problematisch sehen wir dabei den Trend, dass »Sram« und »Shimano« im hochwertigen Segment nur noch 12-fach-Lösungen anbieten werden. Bitter ist auch das angekündigte Ende der 3×10-Kettenschaltung. Immerhin deutet sich für 2022 ein Art von Ersatz an, und Shimano kommt mit etwas »bewährt Neuem« auf dem Markt. Mehr dürfen wir darüber aber noch nicht verraten. Nur soviel, auch das »bewährt Neue« wird in den neuen VT-100 passen ;-)
Für dieses Szenario haben wir dem VT-100 eine Steckachse spendiert (142/12) und dafür ein neues Ausfallende entwickelt. Damit lassen sich zukünftig sowohl 10-, 11-als auch 12-fach Kettenschaltungen einsetzen. Speziell bei 12-fach-Naben wird die Steckachse zwingend voraussetzt.
Bei der Neuentwicklung der Steckachs-Ausfallenden haben wir auf eine besonders servicefreundliche und nachhaltige Lösung wert gelegt. Statt ein eigenes, Velotraum-spezifisches Schaltauge zu entwickeln, haben wir das UDH-Schaltauge von Sram in das neue Ausfallende integriert. Dieses Schaltauge wurde von Sram als universelle und Hersteller-übergreifende Lösung konzipiert und ist inzwischen weltweit verfügbar.
2. Steuerrohr für 1,5-Zoll
Der VT-100 hat nun auch das Oversize-Steuerrohr des SP-300-Rahmen. Grund für diese Änderung ist insbesondere die zukünftige Federgabel-Option. Seit drei Jahren war die Federgabel zum Leidwesen vieler Kunden aus der Fahrradwelt Konzept verschwunden, da es keine passenden Federgabeln für 1 1/8-Zoll Steuerrohre mehr gab. Für Tapere-Steuerrohre wird es in naher Zukunft diverse neue Federgabeln geben; eine Entwicklung, die wir dem »Gravel-Trend« zu verdanken haben. Ein weiterer Pluspunkt des größeren Steuerrohr-Durchmesser: Die Rahmensteifigkeit – genauer die Lenkkopfsteifigkeit – wird noch etwas höher.
3. Scheibenbremse und sonst nix
Auch für langjährige Verfechter der Felgenbremse – da haben wir auch lange dazugehört – ist nicht mehr zu leugnen: Die Felgenbremse verschwindet aus dem hochwertigen Fahrradsegment. Daher haben wir den neuen VT-100 konsequent auf die Scheibenbremse ausgelegt. Sprich, es gibt keine Bremssockel mehr. Das sieht nicht nur etwas aufgeräumter aus, sondern damit gehen auch mehr Freiheitsgrade beim Rahmendesign einher.
4. Reifenformat bis 62-584
Befreit von den konstruktiven Restriktionen der Felgenbremse haben wir den VT-100 für noch unterschiedlichere Reifenformate ausgelegt. Es passen nun Reifengrößen von 50-559 über 42-584 bis zu 62-584 in den Rahmen (mit Schutzblechen bis 55-584). Damit ist der VT-100 auch für Reifenformate geeignet, die bisher der Finder-Welt vorbehalten waren. Die Beweggründe für die vergrößerte Schnittmenge zwischen Konzept und Finder sind schlicht die Erkenntnisse aus unserer Beratungspraxis mit Kunden und Händlern: Immer wieder war der Wunsch nach einer Lösung »dazwischen« herauszuhören.
5. Bewährt und unverändert
Alles andere, also Dimensionierung, Geometrie, Anlötteile und Zugverlegung haben wir nicht verändert. Sprich, der VT-100 ist weiterhin ein besonders robuster und steifer Rahmen, und damit bestens für den Einsatz in sportlichen Reiserädern geeignet. Weiterhin ist der VT-100 die ideale Basis für leichte und spritzig-robuste Universalräder, die für Alltag, Freizeit, Touren und Sport eingesetzt werden. Summa summarum ein nicht alltäglicher Alurahmen, sozusagen das Gesicht in der Menge.
6. Größen, Preis und Liefertermin
- Hinsichtlich der Rahmengrößen gibt es eine Änderung. Wir werden zukünftig nur noch die Rahmengrößen XS, S, M, L und XL anbieten. Die Größe XXL entfällt, denn speziell beim VT-100 wurde diese Rahmengröße so gut wie nie nachgefragt. Wir haben also noch genügend Vorgängermodelle in XXL …
- Leider haben wir für diesen Relaunch einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt. Generell nutzt unserer Rahmenbauer jede noch so kleine Änderung um besonders kräftig an der Preisschraube zu drehen, diesmal noch mit einer Art von »Corona-Aufschlag« … Also kurz und schmerzlos: In Wunschfarbe lackiert, mit UDH-Ausfallende und Steckachse kostet der VT-100 nun 1.090,00 €.
- Einen hundertprozentig verlässlichen Liefertermin haben wir leider noch nicht, es wird aber sicherlich Mai 2021 werden, also rechtzeitig für den Fahrrad-Sommer ;-)
Kommentare
Schade, dass der Trend zu immer mehr Ritzeln anhält und jetzt sogar schon die 10-Kassetten ausgemustert werden. Aus radsportlicher Sicht ist das nur bedingt notwendig bzw. sinnvoll, aus technischer Sicht immer aufwändiger/teuerer/anfälliger und eigentlich nur aus Marketinggründen nachvollziehbar. Neuerungen erfolgen eben nicht immer aufgrund der Wünsche der Kunden sondern werden leider oft nur aus wirtschaftlichen Interessen der Hersteller durchgedrückt …
Auch den Zwang zur Scheibenbremse kann ich nur bedingt nachvollziehen. Gerade auf Radreisen erhöht das die Anfälligkeit unnötig und die Reparaturmöglichkeiten weltweit sind immer noch nur sehr bedingt vorhanden.
Ich bin froh, dass ich mich für meine Weltreisen noch auf ein Rad mit robuster und weltweit verbreiteter Technik setzen kann, die ich auch selbst repariert bekomme.
Schöner Rahmen, ist der denn ggf. auch für die Steckahsentaugliche Rohloff mit Kettenspanner vorgesehen oder ist der hier nur für Fraktion der Kettenschaltungs Fahrer gedacht?
@ Johannes: Für 10-fach wird es sicherlich noch lange Ersatzteile geben, also in dieser Hinsicht braucht sich niemand Sorgen machen.
Zur Felgenbremse – Eigentlich war unser Plan für 2021 die Felgenbremse konsequent aus dem Programm zu nehmen. Wegen der aktuellen Material-Engpässe haben wir uns allerdings dagegen entschieden, und das VK2 und das VK9 bleiben vorerst im Programm. Klingt zwar erstmal nicht logisch, allerdings gilt es für 2021 möglichst flexibel aufgestellt zu sein …
@ Thomas: So spontan fällt mit außer einem fehlenden M5-Gewinde auf der linken Kettenstrebe (für die Schaltzug-Führung) nichts ein. Ach ja, die Schaltzugstopper am Steuerrohr wären dann unbesetzt.
Hallo Herr Stiener,
Der Rahmen gefällt mir sehr gut. Ich habe dazu Zwei Fragen: Kann auch künftig vorne 2-Fach montiert werden?
Welche Federgabeln mit welchem Federweg können verwendet werden?
@ Manfred: Zweifach und auch dreifach gehen mit entsprechenden Umwerfern (Schelle 34,9) und Ansteuerung von unten. Zur Federgabeln: Aussagekräftiger ist die Einbaulänge von maximal 465 Millimeter, was wiederum einem Federweg so um die 50 bis 70 mm bedeuten kann.
Hallo Herr Stiener,
also entweder ist der neue Rahmen extrem steif geworden oder da hat sich ein kleiner Fehlerteufel Internetseite zum Rahmen eingeschlichen:
Dort ist die Lenkkopfsteifigkeit mit 1202 NM/° angegeben.
Im Datenblatt steht 122 NM/° was wohl der realistische Wert ist ;)
Quelle: https://velotraum.de/infos/rahmen/vt-100/
@ Patrick: Danke für den Hinweis, 1202 Nm/° wäre schon ein wenig stramm ;-)))
Zu den Trends:
Für meine HS33 benötige ich, bei den jetzigen Witterungsverhältnissen einen Satz Beläge in der Woche, die Felgen sind nach einem Jahr durchgebremst, mit der Scheibenbremse bin ich mit einem Satz Beläge im letzten Jahr 7000 km gefahren, ohne eine Abnutzung der Felge.
Die gleiche Kilometerleistung hat mein 1×12 Antrieb gehalten,
ich sehe keinen größeren Verschleiß.
Steckachse und Federgabel kompatibles Steuerrohr halte ich für sinnvolle Neuerungen.
Grüße
Thomas
@Thomas: da könntest Du auch gleich die Kindernay-Nabe nehmen, die kommt wohl immer mit Kettenspanner.
Tolles Fahrrad!!! So muss das sein. Meine Frage an Herrn Stiehner: Wo kann ich es bestellen? Mein Händler vorort, wollte mir keine Auskünfte geben, da er das Thema Velotraum nicht mehr hören könne und wollte mir ein Patria anbieten…
Muss ich vorort bestellen in Stuttgart?
Herzlichst, Harald
@ Harald: Bitte lass uns das direkt per Mail klären, zumal es spannend ist zu erfahren, wo »Vorort« ist.
@Thomas: ich fahre (und bremse!) da wohl anders. Meine Vorderradfelge hat mit HS33 50.000km gehalten und die Bremsbeläge halten deutlich länger als eine Woche. Ich habe seit wenigen Monaten ein neues Rad – wieder mit HS33.
An dieser Stelle möchte ich das Ausfallende von Velotraum loben. Schlichter, hochwertiger und funktionaler geht es meiner Meinung nach nicht. Durch das flache, im Rahmen eingeschweißte Edelstahlblech hat man die ideale Auflagefläche für Ständermontage, Kupplungsmontage oder sonstige Dinge, die man da verschrauben möchte. Und selbst eine zusätzliche Bohrung würde hier wohl nix schwächen, falls man doch noch einen weiteren Verschraubungspunkt benötigt.
Die Ausfallenden von Euch sehen so einfach und logisch konstruiert aus, als könnten sie gar nicht anders aussehen. Genau hinter einem solchen Eindruck steckt aber sehr, sehr viel Arbeit und der Wille und Anspruch, etwas unbedingt gut machen zu wollen. So, ich gebe es zu, ich bin ein Fan von gut gemachten Ausfallenden und freue mich jedes Mal darüber, wie einfach das Nachspannen der Kette bei meinem Velotraum funktioniert und wie “satt” der Fahrradständer und die Weber-Kupplung dort verschraubt sind. Wenn ich die Kette beim Rad meiner Frau spannen muss, fluche ich über das verschiebbare Ausfallende, was als Lösung einfach nur ein Albtraum ist und wo ich jedes Mal ewig brauche, das Laufrad wirklich symmetrisch zu verschieben und wo man fast immer die Felgenbremsen neu ausrichten muss. Und das ist ein sehr teures Rad.
Ich schliesse mich dem Kommentator Harald M. an. “Tolles Fahrrad!!! So muss das sein.” Über eine Sache bin ich im obigen Text allerdings deswegen gestolpert. Der Verfasser nennt die Kettenschaltung “anachronistisch”, d.h. nicht mehr zeitgemäss. Meine Frage: Warum ist die Kettenschaltung ein Anachronismus, wenn doch “die Aspekte Gewicht, Wirkungsgrad und Flexibilität die Kettenschaltung für das effiziente Muskel-Fahrrad prädestinieren”? Und: Gibt es denn schon eine zeitgemässere Schaltung, die ähnlich leicht, flexibel und preiswert ist?
@ Finn: Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Mit »anachronistisch« ist gemeint, dass die Kettenschaltung im Prinzip ja eine Art »offenes« Betrieb darstellt, welches den Elementen auf Gedeih und Verderben ausgesetzt ist. Mir fällt im Moment keine Fahrzeugtechnik, bei der sowas noch zu finden ist.
Deine Frage könnte man ja noch erweitern um: die ähnlich wartungs- und pflegeintensiv ist … ;-)
Kurzum, als bekennender Kettenschaltungsfan wollte ich eben auch auf die Ambivalenz dieser Technik hinweisen.
@ stefan-von-velotraum: Vielen Dank für die Antwort. Ich muss gestehen, dass ich die “fossile” Velo-Technik mag, das heisst auch (Velotraum-) Stahlrahmen und V-Brakes. Neulich stand ich neben einem vollgefederten E-Mountainbike. Da wurde mir bewusst: So langsam wirst du alt ;-)
Wird der SP-200 Rahmen eine ähnliche Überarbeitung bekommen, d.h. auch mit 12mm Steckachse in 142mm Breite?
@ Ulrich: Nein das ist definitiv nicht geplant, denn für 2×11-Road kann man ganz wunderbar auf die Steckachse verzichten. Sehr wahrscheinlich wird es bald von Shimano auch fürs Rennrad 1×12 geben, aber wir werden weiter auf 2×11 setzten. Ist einfach für den Speedster – der ja viel mehr ist als ein Gravelbike – die weit aus bessere Wahl.
Falls das Thema QR contra Steckachse interessiert kann sich mal den Link
Thru – Axle and QR analysed. Stiffer? Hmm
anschauen.
Ich kann nicht sagen, wie fundiert die (englischen) Aussagen zu dem Thema sind, aber es hört sich schlüssig an und lässt mich sehr entspannt auf meine QRs schauen.
1×12 finde ich zwar auch spannend, aber den GRX-Umbau mit 46/30 auf 11-42 hier an anderer Stelle wollte ich eher mal angehen.
Wenn der Rahmen jetzt Steckachse hat , müsste die Starrgabel auch eine Steckachse bekommen .
Bei einem 1,5 Zoll Steuerrohr könnte die Gabel auch mit Tapered-Steerer ausgestattet werden , auch wenn die Stabilität bereits jetzt ausreichend zu sein scheint .
@Herrmann: Ich fände diese vorgeschlagenen Änderungen auch interessant, vor allem falls sich durch den Tapered-Steerer die maximale Zuladung bei der Alugabel erhöht. Ich finde die momentanen 120kg bei Scheibenbremse sind doch sehr limitierend, zumal der Rahmen ja mehr “abkann” (140kg?). Deswegen gleich auf die doch deutlich schwerere Stahlgabel zu wechseln finde ich suboptimal, weil das Rad dadurch dann doch gefühlt eher ein reines Reiserad wird und nicht mehr eine spritzige “eierlegende Wollmilchsau”. Allerdings sage ich das ohne je beide Optionen (Stahl- und Alugabel) im direkten Vergleich (probe-)gefahren zu sein, d.h. meine Meinung ist da leider noch rein theoretisch (geht ja leider gerade auch nicht anders).
@Hermann und Ulrich: »Müsste die Starrgabel auch eine Steckachse bekommen« – Eine naheliegende Schlussfolgerung, freilich stellt sich der Sachverhalt aus unserer Sicht etwas anders dar.
Warum wir bei den Gabeln C425, A425 und A405 auf die Steckachse verzichten hat folgende Gründe:
1. Es gibt eine Vielzahl von passenden Naben für 100-Millimeter-Schnellspanner, insbesondere Nabendynamos. Beim Hinterrad und Kettenschaltung ist die Situation eine völlig andere, denn da gibt es für 12-fach in absehbarer Zeit nur noch Steckachsen, sprich die Steckachse ist »alternativlos«.
2. Es gibt nicht den Steckachsen-Standard fürs Vorderrad, sondern gleich zwei: 100 oder 110 Millimeter Breite, 12 oder 15 Millimeter Durchmesser. In der Finderwelt haben wir uns für 110/15 entschieden, da dieser von den Abmessungen sinnvoller und – ganz entscheidend – Standard bei den Federgabeln ist. Allerdings gibt es dafür nur einen einzigen guten Nabendynamo, den SON28, der inzwischen knapp 300,00 EUR kostet. Einen weiteren Steckachsen-Standard im Portfolio wollen wir nicht, denn dadurch müssten wir die doppelte Anzahl an Nabenvarianten führen.
3. Zumindest bei einem kleinen Hersteller wie Velotraum verteuert sich das Produkt durch die Steckachse ganz erheblich. Denn sowohl die Naben wie auch die Ausfallenden selbst sind oft deutlich teuerer.
4. Die Vor- und Nachteile von Steckachsen und Schnellspanner halten sich bei starren Gabeln und Rahmenhinterbauten allenfalls die Waage, also warum hier ohne Not etwas ändern.
Mir persönlich ist die Steckachse auch nicht wichtig. Aber das maximale Systemgewicht schon. 120kg sind für mich ein “no go”, da dann nur Minimal-Gepäck-Reisen möglich sind. 140kg wäre völlig in Ordnung. Eine getaperte starre Alugabel mit max 140kg Systemgewicht wäre doch eine sinnvolle Ergänzung (nicht Ersatz), oder?
@ Ulrich: An einer Alu-Gabel für 140 kg Systemgewicht arbeiten wir seit fünf Jahren ohne durchschlagenden Erfolg. Das hat zwei wesentliche Gründe:
1. Es ist alles andere als banal dafür die entsprechenden Tests in DE zu schaffen. Wir haben das zwar schon erreicht, aber in der Praxis ergaben sich Schwingungsprobleme beim Bremsen, so dass wir wieder auf 120 kg zurück gegangen sind. Auch das wäre lösbar, aber dazu braucht es Partner in Asien die können und vor allem wollen.
2. Und damit sind wir bei Punkt zwei: Die Gabelhersteller in Asien (zumindest jene, die sich überhaupt mit unseren Mengen abgegeben), haben im Moment auf solche »Herausforderungen« schlicht keinen Bock.
Zum Gewicht: Unsere Stahlgabeln sind zwar 500 Gramm schwerer als die Alugabeln, was schon nicht wenig ist. Allerdings, bei dem erwähnten Systemgewicht von 140 Kilogramm macht das gerade mal ein halbes Prozent aus ;-)
Das Systemgewicht ist für mich nicht so wichtig .
Wenn ich ein Scheibenbrems-Laufrad mit Schnellspanner raus – und reinmache , habe ich immer die Befürchtung es schleift anschließend .
Zitat Stefan Stiener zum Thema Scheibenbremsen am Trekkingrad ( Rad Touren ) :
“Während die Felgenbremse sich mit dem Fahrrad und seinen Rahmenbedingungen entwickelt hat – quasi systemkonform ist, stammt die Scheibenbremse aus dem motorisierten Fahrzeugbau, der völlig andere Rahmenbedingungen bietet. Während z.B. bei Felgenbremsen im Millimeter-Bereich gearbeitet wird, sind es bei der Scheibenbremse allenfalls Zehntel-Millimeter. Die Scheibenbremse benötigt für eine perfekte Funktion also wesentlich kleinere Toleranzen und präzisere Passungen, insbesondere beim »Übergang « vom Laufrad zum Rahmen.”
Ich räume ein , daß dieses Zitat nur einen Ausschnitt darstellt und Stefan Stiener in dem betreffenden Text die gesamte Komplexität des Themas ausdifferenziert hat .( Pro und Contra )
@ Hermann: Zu den Aussagen stehe ich weiterhin, allerdings sind die von 2012 …, und seit dem hat sich so einiges getan ;-)
Hier noch der Link zum kompletten Artikel.
@Hermann
“Wenn ich ein Scheibenbrems-Laufrad mit Schnellspanner raus – und reinmache , habe ich immer die Befürchtung es schleift anschließend”
Ganz ehrlich, ich bin immer wieder selber überrascht wie gut das funktioniert. Auch nach einem Ausbau und und Einbau eines Rades kommt es doch eher selten vor, dass man nachjustieren muss und wie das einfach zu lösen ist sollte man schon wissen.
Aber ich gebe auch zu, auf Tour baue ich ein Rad nur aus wenn es unbedingt sein muss. Normal wird bei mir ohne Radausbau geflickt, das funktioniert in 85% der Fälle (siehe Bilder im Blog Beitrag “Die Schopfheimer-Ein Fahrradjahr in Zeiten von Corona”). Ich möchte hier jetzt auch keine Pro un Contra Scheibenbremsendikussion anstoßen,aber für mich überwiegen die Vorteile. Allerdings muss man sich auch immer ihrer gewaltigen Bremswirkung bewusst sein und hier sind mir auch schon Fehler passiert. Fährt man z.B. eine lange Abfahrt und hat die Hände am Bremsgriff (ohne zu bremsen), fährt man dann durch ein unaufälliges Schlagloch, dann versucht man sich “festzuhalten” und löst ein scharfe Bremsung aus. Bisher ist es gut ausgegangen und in der Zwischenzeit sind die Finger nur noch am Hebel wenn gebremst wird.
Dann bin ich aber froh, dass ich noch den alten Rahmen bekommen habe und glücklicher Besitzer von 4 neuen Mavic X3.1 war (2 sind noch OVP und die anderen beiden rollen wie ein Traum im Velotraum). Denn ich wollte unbedingt Felgenbremsen und was die Federgabel angeht: gibt es doch mindestens die zwei schönen Judy und Reba von RockShox…
Habe letzte Woche erst meinen recht individuellen Aufbau bei Facebook gezeigt und von den vielseitigen Möglichkeiten des Rahmens geschwärmt. Ich muss aber auch gestehen, dass die meisten zwar erstaunt sind was man mit einem Velotraum anstellen kann, aber sehr wahrscheinlich beim heutigen Kauf eines neuen Rahmens auf die „gängigen“ Standards setzen.
Aber eine Frage bleibt für mich noch offen:
Mein Rahmen kann ja Scheiben- und Felgenbremsen. Meine Gabel dagegen nur Felgenbremsen. Wird es denn später noch die Gabel als Ersatz wahlweise mit Felgen- oder Scheibenbremse und 1 1/8“ geben?
Denn an einem anderen Rad werde ich jetzt mal die Scheibenbremsen von Paul Klamper probieren und VIELLEICHT
@Armando: Ersatzgabeln für Felgen- oder Scheibenbremse wird es auch zukünftig – zumindest für Velotraum-Kunden – geben.
Zu deinem Aufbau: Klingt ja interessant. Gerne kannst Du uns ein paar Bilder mit Beschreibung für die Kundengalerie senden, mal sehen was die Velotraum-Gemeinde meint.
Gibt es den VT900 zukünftig auch nur noch für Scheibenbremse? Ich habe 2 VT-Räder, aber beide selbst aufgebaut auf VT-Rahmen. Bin ich in diesem Sinne VT-Kunde oder nicht? Für den Fall, dass ich z. B. eine neue Gabel für Felgenbremse benötigen würde? Gruß Hans
@Hans: Ja, der VT900 wird auch in Zukunft Cantisockel haben und jeder, der einen regulär erworbenen Velotraum-Rahmen oder ein Velotraum-Rad hat (also auch gebraucht), bekommt von uns Ersatzteile, sofern verfügbar.