Die Kontaktpunkte zwischen Fahrrad und Fahrer sind einfach und unstrittig zu definieren: Hände, Füße und Becken.



Beim Gegenüber – Griffe, Pedale, Sattel – betritt man freilich ein weites Feld, insbesondere beim Sattel. Mal wieder ein klarer Fall von »einfach, aber nicht leicht« ;-)
Häufig wird uns die Frage gestellt, ob es einen Unterschied macht, wenn man sein Velotraum beim Händler oder vor Ort in Weil der Stadt kauft. Meist zielt die Frage auf den Preis ab – wofür wir Verständnis haben. Beim Preis gibt es jedoch kein Pardon bzw. keinen Unterschied, aber bei der einen oder anderen Wahloptionen. Hier experimentieren wir auch gerne mal mit vielversprechenden Neuentwicklungen oder Nischenprodukten, die wir nicht oder noch nicht über unsere Partnerhändler anbieten können. Die Gründe dafür sind vielfältigster Natur …
Lenkerband Ergon Gravel BT
Unser erster Zugang zu dem 3,5 Millimeter dicken Lenkerband waren die Farben, und daher waren wir erstmal skeptisch. Denn wir haben schon verschiedene bunte Komfort-Lenkerbänder ausprobiert, bei denen uns funktional letztendlich keines überzeugen konnte, auch wenn die Farben noch so schön waren ;-)
Das »Gravel BT« sieht aber nicht nur sehr edel und wertig aus, es lässt sich auch ganz gut wickeln, bietet einen sehr guten Griff und spürbar mehr Komfort als unser bewährtes Korklenkerband von Ritchey. Darüber werden sich nicht nur coole Gravel-Fahrer freuen, sondern auch bodenständige Reise- und Alltagsradler ;-)
Pedal Ergon PT
Bereits 2011 kam von Ergon mit dem »PC-2« das erste ergonomische Pedal auf den Markt, das so ziemlich alles anders machte, als die Mitbewerber: konsequent ergonomisches Design, riesengroß, komplett aus Kunststoff und mit dem Charme eines Reha-Artikels versehen. Dazu gesellten sich noch technische Problem und so verschwand das PC-2 wieder vom Markt.
Das Nachfolge-Modell PT in den Größen S und M ist nun eine gelungene Fortschreibung: Die sehr große und rutschfeste Standfläche ist geblieben, aber das Pedal ist nun schön flach und der Pedalreflektor gut geschützt. Beibehalten wurde auch der Anschlag zur Kurbel und die leicht konkave, also nach innen gewölbte Bauform. Das Herstellerversprechen – »vollgepackt mit ergonomischen Highlights« ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber davon abgesehen ist das PT ein gelungenes Pedal und eine interessante Alternative für Normal-Schuh-Fahrer.
Ergon Sattel-Großfamilie
Die fortschreitende Ausdifferenzierung bzw. Fragmentierung von Produkten ist mitunter eine ambivalente Sache. Wer soll da noch den Durchblick behalten und vor allem, wer soll diese Fülle respektive Beliebigkeit noch handhaben.
Bei dem anschwellenden Sattelsortiment von Ergon steht man just vor dieser Herausforderung. Wir haben uns nun mal wieder dazu durchgerungen, zirka zehn neue Modelle vorübergehend ins Portfolio aufzunehmen. Im Rahmen der Fahrradanpassung werden wir dann die nächsten ein bis zwei Jahre herausfinden, welches der Modelle eine statistisch relevante Trefferquote zu verzeichnen hat, wie z. B. der Terry–Fly–Arteria–Gel–Max-Race-Comfort ;-)
Kommentare
Danke für diesen ausführlichen Bericht. Verständlich, dass die Räder vor Ort nicht günstiger verkauft werden. Für mich als Schweizer stellt sich jedoch Frage, wie ihr dies mit den 19% Mehrwertsteuer handhabt. Diese müsste eigentlich zurückerstattet und stattdessen die 7.5% schweizer Steuer bezahlt werden. Bei einem 5’000 Euro Rad, macht dies doch einiges aus…
@ Schweizer: Die 19% Mehrwertsteuer werden zunächst auch von schweizer Kunden bezahlt. Sobald wir die vom Zoll abgestempelte Ausfuhrbescheinigung über das Fahrrad erhalten haben, werden die 19% von uns erstattet und überwiesen.
Danke Stefan für die rasche Antwort und die faire Handhabung.