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Neue Ritchey-Lenker schon ausprobiert

In Anbetracht des riesigen Angebots an verschiedenen Lenkertypen und Formen können auch wir ob der Fülle nur staunen.

Allein die von uns sehr geschätzte Komponenten-Legende Ritchey hat an die 100 verschiedene Lenkermodelle im Angebot, von denen wir lediglich ein gute Handvoll verwenden …

Betrachtet man gar den Gesamtmarkt, dann verwenden wir bei Velotraum gerade mal ein paar Promille des Angebots, und das, obwohl wir einen Schwerpunkt bei der Ergonomie setzen. Zu unserer Ehrenrettung sei darauf hingewiesen, dass wir uns mit dieser Fülle durchaus auseinandersetzen und regelmäßig vielversprechende Modelle ausprobieren.

Der richtige Lenker – eine komplexe Angelegenheit

Und da sind wir auch schon bei der eigentlichen Herausforderung hinsichtlich der Lenkerwahl angekommen. Wie findet man – sowohl als Kunde als auch als Hersteller – in der Angebotsfülle das richtige Modell? Persönliche Vorlieben, Einsatzbereiche und Physiologisches greifen in komplexer Weise ineinander. Einen Lenker allein aufgrund der Form zu beurteilen, ist daher schwierig.

Erst montiert und mit allen Komponenten versehen, lassen sich das Geröhr und die einhergehenden Zuschreibungen beurteilen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein schneller Lenkerwechsel, zum Beispiel zwischen neun oder 16 Grad Kröpfung, aufwändig ist. Ganz zu schweigen zwischen MTB-Lenker und Rennlenker. Dieses Kunststück vermag allein die Velotraum-Messmaschine zu vollbringen … Ach ja, und selbst beim direkten Wechsel zwischen zwei Lenkerformen fällt es vielen unserer Kunden schwer, sich zwischen so stark unterschiedlichen Rennlenker-Modellen wie dem Curve und Venturemax zu entscheiden. Also ein weites Feld, das man am besten mit einer Portion Gelassenheit und Mut zur Lücke betritt ;-)

Ritchey Beacon

Auf den ersten Blick sind die Unterschiede zwischen dem neuen »Beacon« und dem bereits bewährten »Venturemax« gering. Schaut man sich die Geometriedaten genauer an, dann stechen unter anderem die kleineren Maße bei »Reach« und »Drop« ins Auge. Vereinfacht ausgedrückt ermöglicht der Beacon eine etwas entspanntere Sitzposition. Aus unserer Anpassungspraxis wissen wir, dass diese geringen Unterschiede darüber entscheiden können, ob überhaupt ein Rennlenker in Frage kommt. Ebenfalls augenfällig ist die nochmals stärker ausgestellte Biegung des Beacon gegenüber dem bewährten Venturemax.

Um den Lenker wirklich beurteilen zu können, haben wir ihn in einen Speedster SP3 eingebaut, wo er schon mal optisch eine gute Figur abgibt. Doch der Beacon sieht nicht nur gut aus, er liegt auch in allen Griffpositionen prima in der Hand. Fazit: Eine wirklich gelungene Neuentwicklung, die wir sicher ins Portfolio aufnehmen. Einzig die ausprobierte Breite von 46 Zentimeter (Mitte/Mitte) ist dann doch zu gewaltig, da werden wir wie beim Venturemax die Breiten 42 und 44 Zentimeter verwenden.

Ritchey Kyote

Mit den sogenannten Bikepacking- und Adventure-Lenkerformen, wie z. B. dem »Jones«, konnten wir uns bisher noch nicht so richtig anfreunden. Mit nur einer wirklich nutzbaren Griffposition und einer im Hinblick auf die Sitzposition sehr problematischen Geometrie lautete unsere Resümee bisher: Cool, aber unpraktisch. Daher waren unsere Erwartungen an den »Kyote« sehr gedämpft, denn so grundlegend unterscheidet er sich nicht von den Mitbewerbern.

Auch beim Kyote wollten wir es genauer wissen und bauten ihn in ein passendes Fahrrad ein: einen Finder FD12. Zuerst mit der maximalen Breite von sage und schreibe 80 Zentimeter … Ups, astreines und sehr cooles Chopperfeeling, aber nichts womit wir längere und anspruchsvollere Strecken fahren wollten. Beachtlich auch die Verwindung von Vorbau und Lenker im Wiegetritt – nur, wer fährt schon Wiegetritt.

Nachdem wir den Lenker um drei Zentimeter auf jeder Seite gekürzt hatten, besserte sich der Eindruck. Das Hauptmanko dieser Lenkerform bleibt jedoch die Beschränkung auf eine Griffpostion, wobei dies sicherlich auch eine sehr individuelle Ansichts- und Gewöhnungssache ist. Fazit: Alle, die bisher einen Rennlenker oder ein klassisches Velotraum-Cockpit gewohnt sind, werden sich sehr wahrscheinlich schwer tun mit dem Kyote. Im Zweifelsfall geht probieren über studieren ;-)

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