Das »E-Bike« boomt und transformiert die Fahrrad- zur E-Bike-Branche. Ein Wandel, der inzwischen auch auf den Radwegen deutlich sichtbar ist.
Bei Velotraum ticken die Uhren zwar (noch) etwas anders … Allerdings wollen und können auch wir uns beim Thema »E-Bike« nicht zurücklehnen!
Im Herbst 2016 haben wir auf der Eurobike erstmals den E-Finder vorgestellt, ein multifunktionales Omniterra-Mittelmotor-Pedelec mit dem damals brandneuen Shimano Steps-8000-Antrieb. Damit waren wir nicht nur unseren unmittelbaren Mitbewerbern, sondern auch der Branche eine Nasenlänge voraus.
Inzwischen hat der E-Finder alle in ihn gesetzten Erwartungen übertroffen – also der optimale Zeitpunkt um nachzulegen.
Aspekte und Hintergründe für die Weiterentwicklung
Im Wesentlichen waren es fünf Aspekte bzw. Überlegungen, die uns dazu bewogen haben, ein erfolgreiches und gut funktionierendes Produkt zu überarbeiten:
- Paarkauf ― Der Umstieg aufs Pedelec erfolgt bei Velotraum mehr und mehr paarweise, und immer häufiger äußerten Frauen und Männer den Wunsch nach einer TD-Rahmenform. Also keinen richtigen Tiefeinsteiger (vielleicht mal zum 80zigsten), aber halt doch mit deutlich abgesenktem Oberrohr.
- Zukunftssicher ― Als Hersteller erhalten wir Einblick in die geplanten Produktentwicklungen von Shimano, und da kommen in Zukunft noch einige vielversprechende Neuheiten, für die wir gut gerüstet sein wollen.
- Planungssicherheit ― Anhand dieser Einblicke wissen wir auch, dass sich die Abmessungen für die Motoren- und Akkuaufnahme bis mindestens 2023 nicht ändern werden. Eine solche Planungssicherheit ist seitens der Systemhersteller bisher eher die Ausnahme und schafft vernünftige Rahmenbedingungen für eine langfristige sowie nachhaltige Produktentwicklung.
- Agieren statt reagieren ― Im Moment überwiegen für unsere Kunden die vielen Vorteile, die ein individuell angepasster E-Finder bietet, so dass der aufgesetzte Akku noch nie eine Kaufentscheidung negativ beeinflusst hat. Allerdings sind wir sicher, dass sich der »Exoten- und Welpenschutz« eher früher als später erschöpft, und dem wollten wir mit einer velotraum-gemäßen Lösung für die Batterie-Intergration zuvorkommen.
- Konzentration ― In der nochmals aufwändigeren Vollintegration des Akkus sehen wir nur Nachteile (Handhabung, Gewicht, Ersatzbedarf …). Daher konnten wir uns voll und ganz auf die Teilintegration konzentrieren.
Unterrohr mit teilintegriertem Akku
Für einen TD-Rahmen, also einen Rahmen, dessen Oberrohr um zirka acht bis zehn Zentimeter tiefer sitzt als bei einem vergleichbaren Diamant-Rahmen, war es allerdings unumgänglich, ein spezielles Unterrohr zu entwickeln, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Als wir vor drei Jahren die ersten FD100E-Rahmen entwickelten, war ein TD-Rahmen noch kein Thema. Damals war unser primäres Ziel, tadellos funktionierende »Standardrahmen« zu entwickeln, was uns prima gelungen ist. Schon die ersten Vorentwürfe für einen TD-Rahmen ergaben, dass der Akku um zirka drei Zentimeter im Unterrohr verschwinden müsste. Mit einem normalen Unterrohr war diese Anforderung jedoch unmöglich zu erfüllen, weder formal noch konstruktiv. Die Hoffnung, dass am Markt ein für uns passendes und frei zugängliches Unterrohr verfügbar sein würde, mussten wir sehr schnell aufgeben.
Also kamen wir nicht umhin, zusammen mit dem Industriedesigner Stefan Baur, eine für uns passende Lösung zu entwickeln. Als Ergebnis standen schließlich drei Unterrohrvarianten zur Auswahl, bei denen der Akku mal mehr und mal weniger integriert wurde. Letztendlich entschieden wir uns für die Variante, bei der das Akku-Kabel und die Akkuaufnahmen völlig bzw. fast völlig verschwinden.
Für die Umsetzung führte allerdings kein Weg am »Hydroforming« vorbei, mit allem was dazu gehört: akribisches 3D-Design, Werkzeuge fürs Umformen und hohe Mindeststückzahlen. Beim Hydroforming – Innenhochdruck-Umformung – wird ein entsprechend dimensioniertes Alumiumrohr in mehreren Schritten präzise in die gewünschte Form gebracht. Heute ist das keine Raketenwissenschaft mehr, aber für eine kleine Marke wie Velotraum ein unternehmerischer Balanceakt, da wir die hohen Kosten nicht auf entsprechende Stückzahlen umlegen können.
Betriebsfestigkeitsprüfung
Ebenfalls unumgänglich war ein neuer Rahmentest für die unabdingbare Risikobewertung. In Anbetracht der vorherigen Testergebnisse und Praxiserfahrungen mit dem ähnlich konstruierten VT1300-Pinion-Rahmen entschieden wir uns für einen nochmals anspruchsvolleren Testzyklus: »Advanced plus test XXL«. Das ist der im Moment anspruchsvollste Rahmentest des renommierten Prüfinstitut Zedler.
Ein wenig Bauchschmerzen hatten wir dabei schon … Umso so größer die Freude und Erleichterung, dass der Prototypen-Rahmen den Test bestanden hat. Lediglich der nicht zum Test gehörende »XXL-Plus-Bremsentest« zeigte einen Riss im austauschbaren Ausfallende. Ebenfalls ein willkommenes Ergebnis ist, dass wir das Systemgewicht auf 150 Kilogramm erhöhen können – zumindest sobald wir eine entsprechende Finder-Gabel haben. Was jetzt aber nicht als Persilschein für die Zwei-Zenter-Plus-Kandidaten zu verstehen ist, denn merke: Weniger Gewicht ist gleichbedeutend mit mehr Reichweite ;-)
Das Ergebnis
Angesichts der aufgebauten Prototypen sind wir der Meinung, dass sich der Aufwand gelohnt hat und wir für die nächsten Jahre mit dem E-Finder konzeptionell und funktional hervorragend aufgestellt sind. Trotz der üppigen B-Plus-Bereifung ist auch die nächste Entwicklungsstufe visuell ein Fahrrad geblieben. Ein ehrliches Design, bei dem der E-Antrieb integriert, aber nicht versteckt wird. Besonders gut gelungen finden wir den TD-Rahmen, der sicherlich bei Frauen und Männern, die einen komfortableren Durchstieg und mehr Überstandshöhe wünschen, viel Anklang finden wird. Die Größen »S« und »M« sollten für Körpergrößen von 160 bis 180 passen.
An die Grenzen unserer (finanziellen) Möglichkeiten stoßen wir bei den »Spaltmaßen« zwischen Anformblechen und Akku. Die Serienrahmen werden da zwar nochmals besser werden, aber in diesem kosmetischen Bereich können wir sicherlich nicht ganz das Niveau von großen Herstellern erreichen. Die können sich da einfach noch mehr Verfahrenstechnik leisten. Unsere Stärke ist und bleibt die konzeptionelle Tiefe und Breite sowie die praxisorientierte Funktionalität.
Einen Aspekt haben wir beim Ringen um die optimale Lösung allerdings übersehen: Wohin mit dem markanten Velotraum-Schriftzug. Insbesondere für die 330 Millimeter große Variante steht keine geeignete Fläche zur Verfügung – sapperlot aber auch! Daher beschränken wir uns auf einen kleinen Schriftzug auf dem Sitzrohr und das V-Logo auf dem Steuerrohr. Wer noch eine bessere Idee hat, darf sich gerne mit einem aussagekräftigen Entwurf bei uns melden ;-)
Im Moment werden die Rahmen in Taiwan produziert und treffen Ende Mai (Luftfracht) bzw. Ende Juni (Seefracht) bei uns ein. Ach ja, wer sich mit der neuen Optik nicht anfreunden kann: Wir haben noch Bestände des »klassischen« FD100E. Damit lassen sich nicht nur 300,00 EUR, sondern auch 200 Gramm Gewicht sparen, also eine klassische Win-Win-Situation ;-)
Shimano »Steps 7000«
Einen Anteil an der »schlanken« Optik des E-Finders hat natürlich auch das neue Steps-7000-System. Die kleine Schwester des Steps-8000 hat ein reduziertes Schwarzweiß-Display, minimalistische Schalter und fährt sich genau so gut wie das Shimano-Topmodell. Laut Shimano soll das System zudem zwei Dezibel leiser sein. Wir können dazu nur soviel sagen: Das geringe Motorengeräusch gehört zur angenehmen Sorte.
Der Steps-7000 wird von Shimano ebenfalls als sportlicher Mountainbike-Antrieb eingestuft. Daher stimmen für uns alle wichtigen Kennzahlen wie zum Beispiel die Kettenlinie – damit die mögliche Reifenbreite – sowie die Leistungscharakteristik. Es stehen maximal 65 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung (Steps-8000: 75 Newtonmeter); für die meisten Einsätze ist das sicherlich ausreichend. Ebenso wie die weniger aufwändige Abdichtung gegen Nässe und Feuchtigkeit – Irgendwie müssen die fast 400 Euro Preisunterschied ja begründet sein.
Neue Finder-Gabel »A480-PM«
Apropos »entsprechende Gabel«. Besonders aufmerksame und kenntnisreiche Leser werden in einer der FD2E-Abbildungen schon die neue Gabel entdeckt haben ;-)
Ja, es wird eine weitere Finder-Gabel geben, die speziell fürs Pedelec – FD1E, FD2E, FD3E und FD12E – ausgelegt ist, aber auch für die nichtmotorisierten Findermodelle verwendet werden kann. Mit dieser Gabel reagieren wir auf die weiterhin steigenden Anforderungen in der Praxis, wie z. B. ein Systemgewicht von 150 kg oder 203er-Bremsscheiben. Mehr der Vereinheitlichung ist der Einsatz von Steckachsen geschuldet, die wir ab Ende 2019 im FD2E und FD12E zum Standard machen werden. Die A480-PM hat inzwischen fast alle Testhürden gemeistert, allerdings wird es sicherlich September/Oktober bis die Gabel zur Verfügung steht.
Kommentare
Hallo Herr Stiener, liebes Velotraum Team,
tolle Sache, der teilintegrierte Akku sieht optisch wesentlich besser aus als der aufgesetze, das Ganze macht auch mit den Kabelführungen einen aufgeräumten Eindruck.
Würde ja gerne mein VT1100 auf E-Antrieb umrüsten und tendiere dabei auf Alber Neodrives Z20, da ich gerne geräuschlos und maximal im Mittelgebirge d.h. Odenwald und Schwarzwald unterwegs bin.
Doch wer macht den Service für Neodrives Z20 im Rhein-Main-Gebiet?
Gelungener Bericht, freue mich dass Velotraum zukunftsorientiert bleibt und weiterhin das beste Bike für mich bleibt.
Viele Grüße,
Rudi Ullmert
Hallo Herr Stiener, liebes Velotraum Team,
der Feststellung, dass das E-Bike boomt und die Fahrrad- zur E-Bike-Branche transformiert, wird kaum jemand widersprechen wollen. Aus meiner Sicht ist es jedoch schade, dass auch Velotraum sich diesem Trend nicht entziehen kann.
Die vorgetragenen Argumente sind absolut schlüssig und ich weiß somit auch das Thema E-Bike bei Velotraum in guten Händen. Traurig bin ich dennoch. In der Autonation Nr. 1 gehört schon eine gute Portion Leidensbereitschaft dazu, darauf zu hoffen, dass dem Fahrrad einmal der ihm gebührende Stellenwert eingeräumt wird. Wenn gleichzeitig jedoch die gesamte Branche ihr Heil jenseits des Human Powered Vehicle sucht, fühlt man sich als “einfach nur Radfahrer” gleich doppelt gekniffen.
Dass die Kapazitäten sich der Branche schwerpunktmäßig anderen Zielgruppen zuwenden, ist vermutlich unvermeidlich. Dort locken halt die Kundenpotentiale, die bisher brach liegen. Hoffen wir, dass das Pendel auch wieder zurück schwingt, wenn der Nachholbedarf gedeckt ist.
@ Ulrich Epperlein,
ich glaube nachvollziehen zu können woraus sich Dein Gefühl speißt. Allerdings besteht kein Anlass für Traurigkeit oder sich gar »gekniffen zu fühlen« – Zumindest, wenn man dem Pedelec-Nutzer zugesteht, ebenfalls ein vollwertiger »Radfahrer« zu sein. Wir bei Velotraum haben viele Pedelec-Kunden, die mit dem Pedelec Autokilometer ersetzen bzw. wieder oder mehr in Bewegung kommen.
Jedes Pedelec mehr, dass gefahren wird, ist eine zusätzliche Aufforderung an das beschämende Verhalten von Politik und Verwaltung, endlich eine flächendeckende Infrastruktur fürs Fahrrad zu schaffen und nicht nur Stückwerk und Leuchtturmprojekte. Ich denke das Pedelec kann da sogar eine besondere Stellung einnehmen, denn es entkräftet z. B. so gerne benutzte Argument der ewig Gestrigen: »Bei uns ist es zu bergig zum Radfahren.«
Mit einer Quote von 1:4 (Pedelec/Fahrrad) sind wir, wie bereits erwähnt, inzwischen untypisch für die Branche und das finden wir durchaus prima. Allerdings genieße ich es auch sehr mit meinem Pedelec FD2E unterwegs zu sein, und empfinde mich dabei durchaus nicht als Radfahrer zweiter Klasse ;-)
Wir werden erleben bzw. erleben bereits, dass auch leidenschaftliche Radfahrer mehr multimodal unterwegs sein werden und sind. Also je nach Strecke, Jahreszeit, Anlass usw. mal mit das Fahrrad und mal das Pedelec nutzen. Das ist natürlich auch ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann und möchte.
Sicherlich verschlechtern wir dadurch unsere Ökobilanz im Vergleich zur reinen Fahrradnutzung. Im Vergleich zur Auto-E-Mobilität geht es da aber um Peanuts, wie allein der Gewichtsvergleich – grob 2.000 zu 20 Kilogramm – verdeutlicht. Dennoch sollte sich gerade die E-Bike-Branche um ein Maximum an Nachhaltigkeit bemühen, und da sehen wir noch echten Handlungsbedarf …
Also hoffen wir nicht dass das Pendel wieder zurück schwingt, sondern, dass das Fahrradpendel insgesamt immer kräftiger schwingt ;-)
@stefanstiener
Es liegt mir fern, Pedelec-Fahrer als Radfahrer zweiter Klasse einzustufen. Ich möchte auch überhaupt nicht die Ökobilanz des Pedelecs in Zweifel ziehen. Ich fühle mich bei dem ganzen E-Bike-Hype allenfalls selbst als “einfach nur Radfahrer” ein wenig im Stich gelassen. Radfahrer zweiter Klasse ist da noch milde ausgedrückt, wenn man sieht, wo das Hauptaugenmerk der Branche in den letzten Jahren liegt – oder ist das nur die Frage einer verzerrten Wahrnehmung?
@ Ulrich
Ich finde es gut, wenn möglichst viele Fahrräder (ohne Antrieb und mit) unterwegs sind und mehr Platz auf den Straßen in den Städten benötigen. Nur dadurch wird es gelingen, die individuelle Autonutzung in den Ballungsräumen zurückzudrängen und die Verkehrsplaner zu einer flächendeckenden Neuordnung zu zwingen.
Auch freue ich mich, dass Leute, die in den letzten 20 Jahren kein Fahrrad mehr gefahren sind, jetzt durch das Pedelec wieder Lust dazu haben.
Ja, mich nervt es manchmal auch, von untrainierten Pedelec-Fahrern am Berg überholt zu werden ….. aber ich fahre deshalb auch zunehmend auf längeren Strecken, wo es keine Steckdosen mehr gibt :-) da kommt kein Elektrofahrer hin. Also mein Motto ist: immer locker bleiben und keine Weltanschauung draus machen …
@ Ulrich: Vielleicht keine verzerrte aber eine etwas einseitige Wahrnehmung ;-)
Denn nicht nur bei Velotraum gab und gibt es viel tolle Entwicklungen für das Fahrrad. Ich finde es gab noch nie so gute und vielfältige Reise- und Alltagsräder wie im Moment, man denke nur an die Schaltungsauswahl (Kettenschaltung, Rohloff, Pinion), Beleuchtung, Reifenformat usw..
Es sind in letzter Zeit völlig neue Fahrrad-Formate entstanden, die wir mit Entwicklungen wie dem Finder und dem Speedster SP3 mit prägen. Auch so spannende Randthemen wie Stromversorgung oder Tubeless-Reifen sind nicht für den Pedelec-Boom entstanden, sondern fürs Fahrrad :-)
Sicher, die Mainstream-Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, Politik, Verwaltung und E-Bike-Branche haben den Fokus auf der Fahrrad-Elektrifizierung, und zwar konsequent durch alle Fahrradgattungen.
Dennoch, dass Glas für »einfach nur Radfahrer« ist ebenfalls voll, und in Sachen Infrastruktur ziehen Pedelec und Fahrrad an einem Strang.
Ich denke, wenn der Hype um die Pedelecs abgeebbt ist, wird das “normale” Fahrrad wieder mehr ins Rampenlicht kommen. Warten wir einfach die Zeit ab. Mir missfällt auch, wie die Entwicklung derzeit “abgeht”. Immer mehr Pedelecs erscheinen, die schon eher einem Mofa ähneln und sich damit vom Fahrrad entfernen. Allerdings ist der Wandel in der Verkehrsplanung so dringend notwendig und wenn die Pedelecs einen Beitrag leisten, umso besser.
Der hippe Trend E-MTB bereitet mir viel mehr Sorgen, weil die Berge dann gar keine Ruhe mehr bekommen. Dafür kann man die Liftanlagen nun auch im Sommer gewinnbringend betreiben.
Mich selbst hat meine Frau vor sechs Jahren aus gesundheitlichen Gründen zum Pedelec gebracht. Ich war eigentlich gerade auf der Suche nach einer guten Ergonomieberatung. Mit dem E-Finder hoffe ich nun beides verbinden zu können, um noch mehr mit dem Rad zu erledigen. Ein Anhänger steht schon bereit. Im Sinne der Nachhaltigkeit war der Wechsel sicher nicht notwendig. Insofern freue ich mich über die Verbindlichkeit von Shimano, für die nächsten Jahre an der Motoraufhängung etc. festzuhalten. Diese Technik entwickelt sich so schnell weiter und lässt einem die Option, dort ggf. mal aufzurüsten, ohne gleich das ganze Fahrrad zu wechseln.
Herausragend bei Velotraum ist sicher die konsequente Umsetzung von Technik. Super, dass ihr das (Stückzahl-) Abenteuer mit dem sehr schönen teilintegrierten Rahmen angeht. Damit ist Wachstum gesichert und nur das sichert das unternehmerische Überleben. Ist vielleicht geplant, den Mittelmotor statt mit Ritzelpaket und langem Umwerfer (und schmaler Kette), mit günstigerer Nabenschaltung (11 Gang Alfine, breite Kette) ? Schön ist auch Kette, die breitere Reifen ermöglicht und C-Fasern in Riemenkunststoff vermeidet.
Noch was: Nächstes Jahr verkaufe ich ein Deore Velotraum, das 4 Jungs und davor mind. einen weiteren Kerl mobil gemacht hat. Ob das mit der neuen (Shimano) E- Technik noch ginge?
@ Anton:
»Ist vielleicht geplant, den Mittelmotor statt mit Ritzelpaket und langem Umwerfer (und schmaler Kette), mit günstigerer Nabenschaltung (11 Gang Alfine, breite Kette) ?«
Ja und Nein. Die Nabenschaltung gibt es schon im FD3E, allerdings nicht mit der Alfine und auch nicht mit der neuen 5-Gang-Nabe von Shimano, sondern »nur« mit Rohloff.
Der Grund dafür liegt in der Trekkingrad-Kettenlinie der Shimano-Naben. Diese beträgt bei den Shimano-Getriebenaben nur 44 Millimeter und limitierte die Reifenbreite auf zirka 50 Millimeter. Eine Reifenbreite, die wir, insbesondere fürs Pedelec, als zu schwachbrüstig erachten. Für 60 bis 70 Millimeter breite Reifen ist eine Kettenlinie von 50–54 Millimeter notwendig und die bieten Shimano Kettenschaltungen und die Rohloffnabe.
Hallo Stefan,
Mensch, da habt Ihr toll nachgelegt! Glückwünsche zu diesen (Weiter)Entwicklungsschritten, die absolut logisch, daher leicht nachvollziehbar sind. Auch dass Ihr jetzt von “the one and only” Dirk Zedler prüfen lasst, spricht für Euch. Ich erinnere noch gut wie erstaunt und begeistert ich war beim Anblick des ersten eFinders 2016 auf der Eurobike. So ein überaus vielseitiges Rad und dazu noch mit dem von mir sehr geschätzten Shimano STEPS hatte wirklich kein anderer Aussteller zu bieten. Tja, die einen sind halt Leader, die anderen nur Follower :-)
Viele Grüße aus Bonn,
Franz
Der Gepäckträger sieht putzig aus auf diesem recht robust wirkenden E-Finder :-)
Hallo, gibt es schon Informationen, ab wann die neuen Modelle erhältlich sein sollen? Danke und Gruß, Clement
@ Clement: Ja, es bleibt bei den im Artikel gemachten Terminangaben: »Im Moment werden die Rahmen in Taiwan produziert und treffen Ende Mai (Luftfracht) bzw. Ende Juni (Seefracht) bei uns ein.«
Allerdings kommt per Luftfracht nur ein sehr kleines Kontingent!
Können bei der neuen Gabel dann Lowrider für die 70mm super moto x verwendet werden? Gibt es beidseitig Gewinde für Tubus Duo, oder ermöglicht der höhere Sitz der Gewinde Tubus Tara?
@ Lars: Der Tubus Duo ist nicht möglich, der Tara-Big-Apple wird aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit passen.
Wunderbar.
Könnte man die Steckachse auch mit Innensechsrund (Torx) bekommen? Dieser ist dem Innensechkant in jedweder Hinsicht überlegen und der Schlüssel wird sowieso schon für die Maguras gebraucht.
@ Lars: Es ist alles andere als einfach, einen Hersteller zu finden, der passende Steckachsen anbietet bzw. etwas passendes macht. Insbesondere gute Qualität zu realistischen Preisen sucht man lange.
Daher haben wir eine bereits am Markt einführte Steckachse für unsere Abmessungen modifizieren lassen und die ist mit einem 8 mm Inbus ausgestattet.
Schade dass die kleinen Getriebenaben von Shimano nicht geeignet sind. Wie machen das die anderen Fahrradhersteller die die kleinen Getriebenaben verbauen und auch die breiten Reifen verwenden z.B. Super Moto 62-584 im Velo de Ville AES 400 mit 5 Gang Shimano Nexus DI2? Für mich als Flachlandtiroler wäre das E-Finder mit dieser Nabe super interessant.
@Eike: »Wie machen das die anderen Fahrradhersteller die die kleinen Getriebenaben verwenden« – Die Antwort steckt zum Teil schon in Deinem Kommentar: Der Super-Moto-X in 62-584 benötigt zirka 15 mm weniger Raum zwischen den Kettenstreben, als z.B. ein Rocket-Ron oder G-One in 70-584. Diese Reifen sind nicht nur nominal breiter, sondern haben auch einen völlig anderen Reifen-Querschnitt: Mehr ein auf dem kopfstehendes Maulprofil, als Kreisprofil.
Noch ein Gedanke zum Aspekt »Flachlandtiroler«: Wir gehen davon aus, dass ein so hochwertiges und faszinierendes Omniterra-Pedelec wie der E-Finder, auch mal mit in den Urlaub oder auf die Wochenendtouren geht. Spätestens im Mittelgebirge braucht es mehr Übersetzungsbereich und/oder eine feinere Gangabstufung.
Wo kommt denn der 2.Akku hin?
@ Bernhard Hillejan: Für die wenigen Nutzer, die das benötigen: Einfach gut gepolstert in die Packtasche oder in den Rucksack.
Zum Beispiel in die E-Mate von Ortlieb: https://www.ortlieb.com/de/emate…
Nachdem ich mein Velotraum mit Rohloff-Schaltung nun schon fast 14 Jahre fahre und das Rad immer noch in einem hervorragenden Zustand ist, macht sich bei mir das Alter langsam und sicher bemerkbar. Ein Pedelec muss also her. Ich finde die Velotraum-Lösungen sehr durchdacht und liebäugle mit einem Kauf. Allerdings habe ich eine Frage zum teilintegrierten Akku.
Fast jährlich ändern sich die Kapazitäten der Akkus hin zu mehr Energiespeicherung. Dabei verändern sich teilweise auch die Maße der Akkus -s. z.B. beim Bosch Akku mit 500 vs. 625 Wh. Ist denn gesichert, dass ich in einigen Jahren, wenn der Shimano-Akku erneuert werden muss, überhaupt noch einen in den Rahmen passenden Akku bekomme?
Nachtrag: Den Punkt mit der Planungssicherheit bis 2023 habe ich natürlich gelesen, allerdings ist das schon in drei Jahren.
@ Michael,
wenn man die aktuellste Timeline von Shimano zugrunde legt, dann kann man mit etwas Optimismus darauf vertrauen, dass der jetzige Standard für die Sockel und Befestigungspunkte am Rahmen bis 2025 unterstützt werden. Ich gehe davon aus, dass Shimano für mindestens für fünf Jahre dann noch Ersatzakkus liefert. In der Summe sind das dann zehn Jahre, dass ist doch schon mal was.
Fahr noch kein e-bike – plane aber gerade mit Velotraum…
Nun die Frage:
Sind die 500 Wh bei den Akkus der letzte Stand der Dinge oder gibt es demnächst bei Velotraum auch z.B. 625 Wh?
Danke für eine Antwort!
Gruß Karl
@ Karl: Ja, es wird demnächst (Dezember/Januar) einen 625 Wh Akku geben.