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Presse- und Eurobike-Nachlese

Ereignisreiche und intensive Zeiten haben wir hinter uns – daher ein kurzer Presse- und Messerückblick.

Déjà-vu und sapperlot, schon wieder ein Jahr vorbei, ging uns so beim Betreten der Messehalle durch den Kopf. Im Rückblick ist aber auch die Eurobike 2013 – mal abgesehen von den Messestrapazen – wieder einzigartig gewesen.

Jüngste Fachpresse

In der Trekkingbike wurde das wohl bisher teuerste Fahrrad-Testfeld mit zehn Pinion-Rädern vorgestellt. Dabei waren sehr unterschiedliche Fahrradgattungen am Start, vom Pinion-Rennrad (Hilite) bis zum Design-Rad (Schindelhauer) – ein schönes buntes Feld. Ob allerdings Pinion, wie im gleichen Heft spekuliert wurde, von nun an alleine das »Topsegment« definiert, wagen wir noch etwas zu bezweifeln.

Einen völlig anderen Ansatz verfolgte die aktivRadfahren. Hier standen fünf völlig unterschiedliche Räder von Idworx, Nicolai, Stevens, Tout Terrain und Velotraum im Ring, mit Preisen zwischen 2.700,00 und 4.500.00 Euro. In diesem erlesenen Umfeld ist es uns nicht nur gelungen die Topnote »Überragend« zu erhalten, sondern auch noch den Preis-Leistungs-Tipp. Man sieht, alles ist relativ ;-)

Auf dem Demoday hatte es sich der Velotraum-erfahrene Hans-Heinrich Pardey nicht nehmen lassen, mit dem Pilger eine erste Runde zu drehen. Auch der FAZ-Journalist war überrascht, wie gut und wenig monströs sich der Pilger fuhr und die professionelle Skepsis wich voll gänzlich der fachlichen Neugierde. Zitat: »Bemerkenswert aber war, dass das Rad aus Weil der Stadt nicht einfach eine Kopie der amerikanischen Mode, sondern eine eigenständige Interpretation des Themas in gewohnt vorzüglicher Verarbeitung war.«

Eurobike 2013

Dieses Jahr hatte sich die Eurobike zu einem noch größeren Projekt entwickelt, als in den Jahren davor. Diese Entwicklung war nicht nur den Spielbeinen Pilger und E-Velotraum geschuldet.

Erstmals standen die Pressekonferenz eine Woche vor der Eurobike sowie der Demoday zusätzlich auf unserer Messe-Agenda, mitten in der schönsten Ferienzeit… Aber der Aufwand und alle damit verbundenen Adrenalinschübe haben sich mehr als gelohnt, insbesondere in Verbindung mit unserem Fat-Tourenbike. Die überwiegend positiven Rückmeldungen gaben schon mal viel Rückhalt für die eigentliche Messe und die mediale Präsens – Web, Print, Funk und Fernsehen – war schlicht überwältigend.

Sowohl Aussteller, als auch Fachbesucher stehen Jahr für Jahr vor dem Problem, wie sie ein immer größer werdendes Angebot in vier Tagen bewältigen. Das geht nur, in dem man klare Prioritäten setzt und Mut zur Lücke beweist. Daher ist die Messe auch immer ein unmittelbarer Wettbewerb um die Zeit und Aufmerksamkeit der Besucher. Welcher Aussteller ist dem Fachbesucher oder dem Journalisten soviel wert, dass er 60 bis 90 Minuten kostbare Messezeit investiert. Wir sind sowohl glücklich und dankbar dafür, dass quasi alle Velotraum-Händler, die auf der Messe waren, sich diese Zeit für uns genommen haben. Eine feine Wertschätzung und beispielhafte Zuverlässigkeit von Seiten unserer Partner!

Mittwoch und Donnerstag, die ersten beiden Messetage waren daher noch etwas dichter mit Terminen getaktet als die Jahre zuvor. Da wir zudem wenig davon halten, in den auf Messen so üblichen Jubelmodus einzustimmen – »alles-ist-super-und-wir-haben-uns-alle-lieb – werden bei diesen Terminen auch ernsthafte Probleme besprochen. Das ist zwar nicht immer angenehm und mitunter auch mühsam, dafür nehmen wir aber viele gute und substanzielle Anregungen mit nach Hause, ganz im Sinne des schwäbischen Energieerhaltungssatzes: von nix kommt nix.

Die Kehrseite von soviel Zuspruch und Zulauf ist jedoch, dass so gut wie keine Zeit bleibt, um selbst auf Entdeckungstour zu gehen. Zwar erreichen einen unzählige Informationen – schließlich ist man ja neun Stunden ununterbrochen im Kontakt und Austausch – aber nichts ersetzt die eigenen Eindrücke.

Obwohl wir aus »unserer« Halle nur zum Pinkeln oder zu externen Terminen herausgekommen sind, allein bei diesen Gelegenheiten war deutlich spürbar, dass die Eurobike und somit die Fahrradwelt nochmals größer, schneller, vielfältiger und globaler geworden ist. Auch die Konzentrationsprozesse schreiten voran, meist aber nur von Insidern bemerkt. Wer hätte z.B. gedacht, dass Marken wie Grace und Steppenwolf einmal im Portfolio der Mifa AG (mehr als 644.000 Räder im Jahr, Umsatz liegt bei mehr als hundert Millionen Euro; der umstrittene Carsten Maschmeyer ist seit 2012 größter Aktionär) landen würden. Allerdings würde die Eurobike so Business-Anzug-steif wie die IAA geraten, wenn es nicht die kleinen und mittelgroßen – meist inhabergeführten – Hersteller gäbe.

Ob die globale Tendenz zur Konzentration und großen Einheiten durch den ungebrochenen E-Bike-Hype weiter beschleunigt wird, ist im Moment schwer zu sagen. Trotz einer gewissen »E-Bike-Bosch-Monokultur« ist der Markt noch so wunderschön bunt und vital wie unser Aufmacherbild. Zwar werden über kurz oder lang Teile der Fahrradbranche ihr grünes Mäntelchen verlieren, denn motorisierte Mountainbikes, Rennräder usw. ersetzen keinen Auto-Kilometer – was ja gerne und berechtigt als ökologische Freifahrkarte fürs E-Bike gilt. Ob dies der Fahrrad-Branche als Ganzes schadet oder vielleicht sogar hilft das Fahrrad (noch) nachhaltiger in den Köpfen der Menschen zu verankern, werden wir sehen.

Leider hatte die »Chefetage« am Publikumstag Termine über Termine, so dass wir den starken und vielfältigen Endkunden-Zuspruch auf unserem Stand nicht selbst erleben und mit betreuen konnten. Doch das Samstag-Team, Markus, Pit und Matthias, schaffte das auch prima ohne uns. Sie berichteten über viele, viele gute und angenehme Gespräche mit unseren Besuchern. Dabei stießen zwei unserer drei Spielbeine– der Pilger und das E-Velotraum – auf starkes Interesse, wir erhielten viel Zuspruch und Bestätigung. Die brancheninterne Laufradgrößen-Diskussion scheint die Besucher dagegen wenig zu interessieren oder stieß eher auf achselzuckendes Unverständnis.

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