Es ist ein Ritual: Anfang Februar lädt Shimano Europa die Fahrradhersteller zur Präsentation der Neuheiten fürs nächste Jahr ein.
Ein Termin so zwischen Last und Lust, denn in aller Regel haben die Buschtrommeln zuvor schon alle Neuheiten zuverlässig verkündet. – So auch dieses Jahr.
»Same procedure as every year«
Sobald man die unscheinbare Stahltür zum Präsentationsbereich durchschreitet, hat man das Gefühl die Szenerie so schon mehrfach erlebt zu haben. Das bodenständige Buffet mit den legendären Maultaschen, Butterbrezeln, Hefezopf… die vielen bekannten Gesichter, die von japanischen Shimano-Leuten beaufsichtigten Top-Neuheiten (no photos, don’t touch) und die rührend um die Gäste bemühte Paul-Lange-Crew. Lediglich die jährlich wechselnden Farben der Shimano-Promotion-Kleidung verhindert ein perfektes Déjà-vu.
Man setzt halt auf Bewährtes und schließlich soll nichts von dem eigentlichen Anliegen, den Shimano-Neuentwicklungen, ablenken. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt, man fühlt sich sofort wie Zuhause und harrt entspannt der Dinge, die da kommen werden.
Shimano-Nabenschaltung mit 11 Gängen
Und Shimano hat wieder kräftig geforscht und entwickelt. Viele Neuheiten gibt es bei den MTB-Gruppen, die allerdings noch unter das sogenannte »Presseembargo« fallen, also erst ab Mitte des Jahres publiziert werden sollen. Als Shimano-Gast, werde ich diesen Wunsch natürlich gerne respektieren.
Die für mein Empfinden wirklich relevante Neuheit unterliegt überraschender Weise keinem Presseembargo: eine völlig neu entwickelte Alfine-Nabenschaltung. Mit nun 11 Gängen, einem Übersetzungsbereich von 406 Prozent und einem Gewicht von etwas über 1.600 Gramm, ist diese Nabe eine echte Sensation.
Überzeugende Testfahrt
Sehr überraschend und erfreulich, dass die erst ab Spätherbst 2010 verfügbare Nabe schon für eine Probefahrt zur Verfügung stand. Auf der beschränkten Teststrecke durch die Lagerhallen von Paul Lange war das Schaltgefühl zwar nicht ganz so geschmeidig und definiert wie zuvor in der Produktpräsentation versprochen, aber für ein Vorserienmodell hervorragend. Lediglich das »Plastikgefühl« beim Betätigen des Schalthebels und der kaum spürbare Gangwechsel haben mich noch etwas gestört.
Konkurrenz zu Rohloffs Speedhub-Nabe?
Ob sich der Wirkungsgrad durch die geschmeidige Schrägverzahnung verschlechtert hat, wurde bei der Produktpräsentation nicht angesprochen. Aber selbst wenn ein paar »Schönheitsfehler« (z.B. die Vollachse mit Muttern statt Schnellspanner) bis zur Markteinführung bleiben werden, diese Nabe wird ein Renner.
Und so stellt sich zwangsläufig die Frage, ob die 11-Gang-Alfine nun der Rohloff-Speedhub kräftig Marktanteile wegnehmen wird. Wir – als große Rohloff-Fans – hoffen und glauben, dass dies zumindest mittelfristig nicht der Fall sein wird. Denn weder an den Wirkungsgrad, noch an die Unzerstörbarkeit und Zuverlässigkeit der Rohloff-Nabe wird die neue Alfine herankommen.
Eine ähnliche Situation gab es vor einigen Jahren bei den Nabendynamos, als Shimano mit wirklich guten Modellen auf den Markt kam. Auch damals befürchteten viele, dass nun die Tübinger Firma SON kräftig Marktanteile verlieren würde. Das Gegenteil ist eingetreten. Denn der Nabendynamo wurde zum Standard und SON wie Shimano verkauften mehr Nabendynamos denn je.
Ein ähnliches Marktszenario könnte nun auch von der 11-Gang-Alfine ausgelöst werden, die durch den günstigeren Preis eine ungleich größere Käuferschicht ansprechen wird. Die Nabenschaltung wird dann mehr denn je zum Standard für Alltags-, Touren- und Nutzfahrräder. Die einfache Bedienung, Zuverlässigkeit und Wartungsarmut trägt dazu bei, dass immer mehr Menschen lieber und häufiger Radfahren.
Kurzum, Shimano hat einen weiteren Baustein für den Siegeszug des Fahrrads als Lebens-Mittel (Pdf, 2 MB) geschaffen, der viel mehr bewirken wird, als die Vermehrung von 27 auf 30 Gänge bei den Kettenschaltungen ;-)
Ach ja, zum Thema E-Bike gab es noch nichts zu sehen bei Shimano. Und ein anständiges Velotraum-Rad mit der neuen Alfine-Nabe wird sicherlich unter 2.000 Euro zu haben sein.
Kommentare
Klasse, wurde aber auch Zeit! Habe mich schon gewundert, wie lange das dauert. Ich brauche wohl kein Hellseher zu sein um zu behaupten, dass diese Entwicklung noch nicht am Ende angelangt ist. Jetzt hofft man natürlich, dass nicht nur die Technik irgendwann ordentlich funktioniert, sondern auch eine gescheite Haltbarkeit mit dem Teil erreicht wird. Schließlich will man das Ding ja auch durch den verregneten Herbst und evtl. Winter fahren. Wenn das preislich in der Golfklasse angesiedelt wird, binn ich fest vom Erfolg überzeugt. 900€ für ein Getriebe sind einfach für viele nicht leistbar (unabhängig von der Wertigkeit)…kommt als Antwort aus dem Rohloff Haus jetzt (als Spezialisierung) bald die Sport Version?…ich dachte halt… :o)
Hi,
man hört die Sport Version der Rohloff ist nochmals teurer, halt dafür leichter. Aber mal ehrlich, wer kauft die denn ? Der Nobel Proll Rennradler – ne zu schwer – keine »coole« Campa Kettenwürgung Stylo Effekt Masche mehr. Nebenbei gibts (noch) keinen brauchbaren Drehschaltgriff für Rennlenker und die Einbaubreite passt auch nicht. Maybe Race MTB´ler wo es aufs Gramm ankommt. Für den Normalo reicht doch die »normale« Speedhub locker.
mfg,
flo
P.S. Auch für mich, ich fahre gerade mit meinem Bike einmal um Australien und da bewährt sich die Nabe aus Kassel (sieht man von gelegentlichen Ölverlust ab) sehr gut.
Als uns Jozo Shimano während einer Marktstudie vor ein paar Jahren in unserem Geschäft besuchte, kam das Gespräch auch auf Getriebenaben. Herr Shimano sagte zum Unterschied zwischen Shimano und Rohloff sinngemäß: Shimano produziert Fahrradkomponenten, Rohloff ist deutscher Maschinenbau.
Nach mehreren Jahren alfine (erst Typ 501 und dann 502 mit Ölbadschmierung) habe ich Anfang Dezember auf Speedhub umgestellt und bin mit dieser Nabe nun durch unseren Winter gefahren. Durch jede nur erdenkliche Schweinerei, Schnee, Eis, Matsch…auch Deiche rauf und runter und z. T. mit schwerem Hänger (durchaus auch mal 60 Kg drinnen). 40 Km pro Tag sind bei mir üblich. Oft viel mehr. Als Qualitäts- und »Robustheits«-Fanatiker sage ich heute folgendes: Die alfine ist eine gute Nabe. Die speedhub ist in allem um Welten besser. Allein schon das Schaltgefühl, die gleichmäßig abgestuften Gänge, das spielfreie Gefühl in den Pedalen, immer findet man einen passenden Gang,… Ich hätte nicht so lange zögern, sondern schon viel früher umstellen sollen! Hallodri speedhub!
Schöne Grüße
Was auch interessant ist (und die Spatzen im Internet pfeifen es von den Dächern):
Shimano bringt 10 fach jetzt auch im MTB-Bereich. Wohl ab 2011 erhältlich sein wird (Markteinführung Spätsommer 2010):
eine XTR Gruppe 10 fach mit:
Ritzelträger (10-fach Kasette):
11-32; 11-34; 11-36
und dazugehörige
Kettenblattkombinationen: (2 – und 3 – fach)
26-38; 28-40; 30-42 und 30-44
24-32-42
Auch XT und SLX werden 10-fach allerdings nur mit 3-fach Kurbel.
Für Reiseradler könnte dass was sein, allerdings befürchte ich hohen Verschleiß / Unterhaltskosten
Aber Flo: geht es da nicht hauptsächlich darum der zweifach Kurbel den Weg zu ebnen. Meiner Meinung nach ist die Entfaltung bei Neunfach Schaltungen (für den Trekkingbereich) ausreichend und möglicherweise haltbarer. Vielleicht ist auch ein gewisser Zugzwang da…Sram hat den Ball gespielt und die Gewichtsfetischisten angefixt.
Zum Thema 10-fach Kettenschaltung,
eine, wenn nicht die wichtigste Nachricht ist sicherlich, dass es die 9-fach XT-Gruppe weiterhin geben wird. Shimano hat inzwischen erkannt, wie wichtig diese Gruppe für »Nicht-Mountainbiker« geworden ist, und dass diese Käuferschicht lieber auf Bewährtes setzt.
Shimano hat bei der Präsentation der 10-fach-Gruppen mehrfach betont, dass es hinsichtlich Verschleiß und Zuverlässigkeit keine Verschlechterung zu den 9-fach-Gruppen geben soll.
Die Wahrheit wird – ähnlich wie beim Umstieg von 8- auf 9-fach – irgendwo dazwischen liegen. Die Unterhaltskosten werden aber in jedem Fall höher. Interessant wird die 10-fach Entwicklung aber sicherlich im Hinblick auf die Kombinierbarkeit von Rennrad- und MTB-Technik werden :-)
Mir waren die Gangsprünge der 11-34 Kassette zu grob (Sprung 17-20), hier ein Verbesserung bei gleichbleibender Übersetzungsbreite fände ich schon sinnvoll. Wobei ich schon sagen muss, dass ich auch nicht der überzeugte 10fach Käufer bin, da eben die Ketten / Toleranzen nochmal dnner / kleiner werden und die Verschleißanfälligkeit damit eher zunehmen wird. Inzw. nutze ich aber mit Überzeugung die Speedhub und brauche nix anderes mehr (außer vielleicht Half Step )
Konnte noch nie nachvollziehen, wie man sich als Reiseradler generell für Kettenschaltung entscheiden kann, wohlwissend, dass es (dafür) eine excellente Nabenschaltung gibt. M.E. bietet sich die Kettenschaltung vernünftiger Weise ausschließlich für Straßenrennen an.
Oops, da hat wohl eben etwas nicht geklappt!
Die neue Alfine 11-G SG-S700 Nabenschaltung dürfte für den anspruchsvolleren Normal-Radler d e r Knüller werden. Extrem-Radler und Perfektionisten werden wohl weiterhin zur Speedhub greifen. Aber es ist ein echter Zugewinn, bald eine relativ preiswerte Alternative zu haben, die in den Leistungsdaten schon recht nahe an die Speedhub heranreicht. Bislang hat Shimano in allen als »relevant« erkannten Marktsegmenten seine Produkte in Funktion und Qualität zu neuen Höhen entwickelt. Und spätestens in der 2. oder 3. Serie funktionieren dann auch fast alle Produkte exemplarisch.
@ Hans: schön, dass auch Dir die Alfine 8-G Nabenschaltungen gute Dienste geleistet haben. Aber woher kommt die »ölbad-geschmierte« SG-S502? Ich kenne nur die »fett-geschmierten« Versionen SG-S500 und 501. Bist Du da g a n z sicher????
@Adrian:
habe sie selbst umgestellt auf Ölbad. Neue Nabe gekauft (502), Nabe zerlegt, im Nabengehäuse eine geignete Stelle festgelegt für eine Ölablassbohrung. Bohrung angebracht (M6) und mit Rohloff-Ölschraube verschlossen. Diese Inbus-Madenschrauben haben ein konisches Gewinde und können deshalb nicht IN das Gehäuse hineinfallen. Nabe wieder montiert und Lager (sehr penibel!) eingestellt. Nabe mit Rohloff-Öl befüllt (ca. 35 ml). Die beidseitige Dichtigkeit der SG502 ist dafür ausreichend. Ergebnis: spürbar weicherer und geschmeidigerer Lauf der Nabe. Mit Sicherheit deutlich erweiterte Lebensdauer, weil die Fettschmierung eine »de-facto-Trockenschmierung« ist. Mehr nicht. Habe diese Nabe als Reserve, noch eingespeicht, im Schuppen archiviert.
Nachdem ich nun den ganzen Winter über täglich (Mo-Fr) ca. 40-70 Km mit der Rohloff gefahren bin, auch mit schwerem Anhänger und durch wirklich schwieriges Gelände, weiß ich, wo die Unterscheide liegen und ärgere mich heute noch darüber, solange auf die speehub verzichtet zu haben.
Schönen Gruß
Hans
@ Hans,
Chapeau – ich habe deine Heimwerker-Glanzleistung an Shimano-Deutschland weitergeleitet. Auch dort wurden schon 8-Gangnaben auf Ölschmierung umgebaut mit dem Ergebnis, dass die 11-Gang nun ebenfalls in Öl läuft.
für Ölschmierung gibt es einige reibungsmindernde Zusätze :)
Schaun mer mal :)
Meine derzeitige I-Motion 9 (mit Halfstep und Granny :), voll alltagstaugliches Bike mit 12,5kg) hatte in der Vergangenheit Probleme mit der Zuverlässigkeit.
Die 11-Gang Shimanonabe wäre imho die erste für den Normaluser bezahlbare weit allgemein zu empfehlende Getriebenabe (die 8er hat doch größere Übersetzungsprünge drin).
Wenn sie haltbar ist
Mit Halfstep und Granny hätte man deutlich über 500% (im Moment habe ich ca 510) Gesamtumfang bei 6,5% Stufung über 22 Gänge….
Ich warte drauf
Die 3 Kettenblätter sind schon berechnet und im Netz geortet. Nicht billig aber fun
Damit komme ich bei meinem Alltagsbike unter 12kg. Mit Seitenständer, super Beleuchtung und Schutzblechen.
Es ist wichtig Radfahren zu fördern. Heißt einfache Benutzung, einfach zu fahren, bequeme Sitzhaltung (ein ergonomischer Lenker hat eine Kröpfung von 30°, mal in jede Hand einen Kochlöffel nehmen und lenkermäßig vor sich hin halten). Bei jedem Wetter.
Das Fahrrad ist das einzige im Moment weithin benutzte Fahrzeug das global niemanden tötet.
Ich fahre eine I-Motion-9 seit 2007 arbeitstäglich 15km plus Touren. Ist sie korrekt eingestellt läuft sie prima. Leider scheint die Einstellung sehr “wabbelig” zu sein und ich stelle manchmal mehrmals in der Woche nach. Deshalb immer wieder der Blick zur Konkurrenz. Die 8er-Shimano ist auf Grund der schlechten Abstufung imo keine Alternative, aber ich freue mich auf die Probefahrt mit der 11-gang. Von der Auslegung (340%) reicht mir die Imotion9, aber die feinere Abstufung mit 13,7 statt 17% wäre dann der zweite Grund für den Umbau. Soviel Gutes man auch von Rohloff hört, für mich als Alltagsradler dann doch zu teuer.
Ich hätte mir schon lange die Rohloff-Nabe zugelegt, wenn nicht die deutlichen mechanischen Geräusche in den mittleren Gängen wären. Als ich mal das Vergnügen hatte neben einem Freund herzufahren, der ein Rohloff-Rad besitzt, dachte ich zuerst, dass irgendwas kaputt ist…Ich finde das angesichts des Preises absolut inakzeptabel.
Im Hinblick auf die neue 11-Gang Nabe von Shimano würde mich am meisten interessieren, ob es eine wirkliche Untersetzung für Bergfahrten mit Gepäck und gleichzeitig zumindest einen richtig dicken Gang für´s Tempo machen gibt. Das fänden viele Radler als Abgrenzung zur 8-Gang-Version wahrscheinlich wichtiger als eine feinere Abstufung.
@Stefan Stiener zu 12.:
Ich bin kein Heimwerker, ich bin Profi und noch viel mehr, als nur das.
Sei gegrüßt, Hans.
@Markus zu 15:
Ich gebe dir vollkommen recht: Diese Geräuschentwicklung (bei meiner von Gang 7 abnehmend zu Gang 1) ist, auch wenn man weiß, dass es technisch in Ordnung ist, immer ein Störfaktor; bei mir, auf jeden Fall. Nicht umsonst wird dieses Geräusch auch als “Kaffeemühlengeräusch” bezeichnet. Trotzdem beilbt die Tatsache, nach Ausschaltung aller Emotionen, dass diese Nabe, samt ihren Geräuschen, das Beste ist, was es an Nabenschaltungen je gab und in weiterer Zukunft je geben wird; Ausnahme: eine weiterentwickelte von Rohloff selbst, die ja schon in der Entwicklung ist. Die Qualität dieser Nabe steht, durch die Praxis bereits hinreichend bewiesen, außerhalb jeden Zweifels, samt ihrem Geräusch. Das sage ich mir immer wieder, wenns wieder mal nerven will.
Gucken wir mal, wie sich die Pinion-Schaltung machen wird. Da würde ich auch gern mal eine Probefahrt machen (http://www.pinion.eu/de/index.html). Hat nicht einer von Euch bei der Eurobike mal getestet?
Inzwischen sind ja endlich die technischen Daten der Alfine 11-G Nabe durchgesickert. Lt. Shimano sollte das “Primär-Übersetzungsverhältnis” (vorderes Kettenblatt zu hinterem Ritzel) mindestens 1,9 betragen. Bei einer Untersetzung des 1. Ganges von 0,527 ergibt sich daraus, dass die min. Entfaltung im 1. Gang gut 2 Meter beträgt. Das wäre so in etwa ein zusätzlicher kleiner Gang gegenüber der 8-G Alfine. Zwei der drei zusätzlichen Gänge gehen also einzig ins “Schnelle”. Die Gangsprünge liegen alle sehr schön so zwischen 13 und 14 %; nur der Sprung zwischen 1. u. 2. Gang beträgt beachtliche 29,2 % (= “Granny-Gear”?). Daraus muss man wohl folgern, dass die 11-Gang Alfine bewusst als “Freizeit-Schaltung” für sportliche Räder, die vorrangig im Flachland genutzt werden, ausgelegt ist. Eine erste Probefahrt mit der 11-G Alfine im flachen Köln hat denn auch echt Spass gemacht!
Als typisches Shimano-Produkt wird die Alfine 11-G Nabe natürlich in sehr grossen Stückzahlen in den Markt kommen und den Käufern – wenn es denn keine unerwarteten “Kinderkrankheiten” gibt – für nicht all zu viel Geld auch viel Freude bereiten. Ich sehe in der Alfine 11-G Nabenschaltung eine echte Bereicherung, die nachhaltig dazu beitragen wird, Rädern mit Nabenschaltung ein neues Image zu verleihen!
Aber es ist auch klar, dass Shimano halt erst gar nicht den Versuch macht, mit der Rohloff Speedhub in Sachen Dauerhaftigkeit, Belastbarkeit und/oder Eignung für einen Einsatz in bergigem Terrain konkurrieren zu wollen. Damit dürfte es für die Alfine u. Speedhub zwei weitestgehend getrennte Marktsegmente geben.
Auch im Bergigen sind die 13% der Rolf schon reichlich kurz; vor allem im kurzen Bereich (1-7). Habe auch dort noch keinen Fall erlebt, in dem ich die Gänge (2, 4 und 6) wirklich gebraucht hätte. Mir wären durchgängig 15 bis 17% Gangsprung lieber. Natürlich spricht das nicht gegen die Rolf; sie ist schon sehr ok.
Mein Kumpel hat ne Rohloff – an meinem Reiserad ist seit 15 Jahren eine XT (2. oder 3. Röllchensatz). Bei der letzten mehrtägigen Winterradtour gab’s bei der Rohloff Probleme mit dem Schaltkabel. Bei Schnee und Matsch hieß es, das alte Kabel aus- und ein neues einbauen. Meine XT machte mir natürlich keine Probleme. Mein Trick, den ich vor einigen Jahren einmal einsetzte und der seither funktioniert: zur Shimano-Schaltung in ernstem Ton sagen: wenn du noch einmal muckst, fährt bei der nächsten Ausfahrt eine Rohloff mit. Dieser kostengünstige Trick funktioniert. Zwischenzeitlich bin ich ein richtiger Shimanofan geworden.
:-))
@RudiRemstalMitDemOllenMerida zu 21:
Danke für den Tip, werd mir meine XT demnächst mal zur Brust nehmen und ein ernstes Wörtchen mit ihr reden.
Nur ob das bei mir auch funktioniert? Meine XT weiß leider schon, daß ich bekennender Teetrinker bin und mir niiieeeemals eine Kaffemühle ins Rad holen würde, komme was wolle.
Passt nicht ganz an diese Stelle, weil bisher wohl nur die ältere 8-Gang Alfine bedient wird, aber die Firma Sussex Enterprises bietet eine integrierte Schalt/Bremshebelkombination für Rennlenker, die endlich eine adäquate Kombination aus Nabenschaltung und Rennlenker erlauben würde. Hat irgendjemand Erfahrungen damit, oder ist bekannt, ob Shimano selbst evtl. Vergleichbares in der Planung hat?
re 24.): Der Versa Road Shifter ist wirklich interessant; vor allem wenn es auch eine Version für die 11-Gang-Alfine oder sogar für Rohloff gäbe…
Die Drehgriff/Rennlenker Kombinationen, die ich bis jetzt für Rohloff gesehen habe, sind zumindest optisch alle nicht wirklich überzeugend.
Nochmals in Sachen Alfine 11-Gang: endlich tröpfelt die Alfine 11-Gang in den Markt. Aber es scheint mehr als nur ‘Lieferprobleme’ zu geben: Der Nabenschaltungs-Vergleichstest wurde bei aktiv Radfahren um zwei Monate verschoben, was u. U. schon nichts Gutes bedeutet. Konkret heisst es in der neusten Ausgabe: beim Test von 7 ‘Sorglosrädern’ hatte man “ein paar Probleme bei der Schaltpräzision” mit der Alfine 11-Gang (so etwas Ähnliches hatte es auch schon beim Test eines Raleigh Rades vor zwei Monaten gegeben). Unter ‘Licht und Schatten’ heisst es : In alle drei (!) Testrädern, in denen die … Alfine 11-fach verbaut ist, hatten wir kleinere (sic) Probleme bei der Schaltpräzision. In unterschiedlichen Gängen trat spontanes Durchrutschen (!) auf, obwohl der Schaltvorgang schon länger zurück lag. Ganz selten hatten wir auch mit Leerlauf zu kämpfen. Trotz vieler Versuche konnten wir das Problem nicht ganz beheben und auch die Ursache nicht herausfinden.” Klingt so ein bisschen nach der Sachs 12-Gang Elan Nabe, oder?
Also lieber doch gleich die Speedhub kaufen – oder auf die von den ‘Kinderkrankheiten’ befreite ‘Mk. II’ Version der Alfine 11-G warten?
@Stefan Stiener in Bezug zu Nr. 21
Hallo Herr Stiener,
wäre mein technisch-taktischer Kniff (siehe Nr. 21) nicht auch eine Mitteilung an Shimano-Deutschland wert? Ich kann nur nochmals in aller Deutlichkeit betonen: es hat sich bewährt!
Schöne Grüße an alle Winter-Biker vom Rudi
@ Rudi…
die Shimano-(Deutschland)Leute sind, soweit ich das diversen Rückmeldungen entnehmen kann, regelmäßig auf unserer Seite. Also Deine Botschaft ist sicherlich angekommen ;-)
Hallo
Habe die 11-Gang Shimano an meinem neuen Flyer. Habe jedoch in den grossen Gängen Probleme. Der Fahrradmechaniker konnte die Probleme nicht lösen. Das Schalten in die grossen Gänge ist teilweise nicht möglich oder die Schaltung springt sogar in kleinere Gänge. Wird das Gangkabel entfernt, stellt man fest das die Feder in der Nabe zu schwach ist um in die Grundstellung der grossen Gänge zu schalten. Das heisst mit dem Kabelzug zieht man die Schaltung in die kleinen Gänge. Haben andere dieselbe Erfahrung gemacht?
Hi Finlayson
habe auch eine Alfine 11 Gang und das gleiche Problem. War damit auch schon beim Örtlichen, jedoch ohne Erfolg. Scheint so als würde aus der 11 Gang nur eine 9 Gang werden, weil die oberen 2 Gänge so gut wie nie funktionieren. :o(
@ Finlayson & Alfine Biker:
das kann manchmal (nicht immer!), d.h. bei Verwendung eines Chainglider-Kettenschutzes, daran liegen, dass der Hebelarm der Schaltkulisse an der rechten Seite der Nabe am Chainglider hängen bleibt. Schnelle Abhilfe schafft am Chainglider die entsprechende Ecke simpel abzuschneiden, z.B. mit einem Seitenschneider.
Auch für Rohloff passte der Chainglider anfänglich nicht, sondern schabte unschön an der Nabe. Da hat Hebie reagiert und ein modifiziertes Hinterteil auf den Markt gebracht. Mal abwarten… ;)
@Matthias aus BO
da ich mit Gates-Riemen unterwegs bin, benötige ich keine Chainglider. ;o)
Auch nach mehrmaligem Nachjustieren schaltet die Nabe nicht korrekt. Die oberen Gänge gehen wenn nur zufällig rein und selbst bei den unteren hat man Übersprünge, auch wenn diese selten sind. Meiner Meinung nach müsste Shimano hier nachbessern, wenn die Nabe im Markt überhaupt eine Chance haben will.
So ist ein durchsetzen gegen jegliche Konkurrenz ausgeschlossen.
@32.Alfine Biker am 31. Oktober 2011:
Nach AlFine kommt Rohloff und dann sind diese Probleme beseitigt. Ich spreche aus Erfahrung. Gruß