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Stahlrahmen – was sonst!

In der Bike Adventure 4/2018 wurde ein »Konzept VK10« mit VT-400-Stahlrahmen zum (knappen) Testsieger gekürt.

Ein willkommener Anlass unseren Stahlrahmenklassiker mal mit drei kleinen Kurzgeschichten zu umschreiben, die ein wenig erklären, warum sich der VT-400 so ungetrübtem Zuspruch erfreut – nicht nur bei Globetrottern.

I. Das Weltraumfahrt-Prinzip

Beim VT-400 kommt ein ähnliches Prinzip zur Anwendung, wie es selbst in der Raumfahrt Gang und Gäbe ist: bewährte und funktionierende Lösungen bleiben unverändert. Pragmatiker und erfahrene Globetrotter schätzen diesen unprätentiösen Ansatz seit Jahren. Bewährte aber vermeintlich überholte Prinzipien wie die Fahrradkette, Felgenbremsen oder 26-Zoll-Laufräder sind vielleicht nicht hipp und cool, aber sie überzeugen selbst im härtesten Alltags- oder Reiseeinsatz und überdauern auch mal 100.000 Kilometer. Und im Fall der Fälle lassen sie Spielraum um zu Improvisieren.

Freilich völlig unverändert ist auch der VT-400-Stahlrahmen über die Jahre nicht geblieben. So haben wir dem Rahmen vor einigen Jahren zwei Oberrohrlängen pro Rahmengröße spendiert. Damit lassen sich nicht nur Rennlenker-Lösungen im Speedster SP1 und SP3 realisieren, sondern auch nicht alltägliche Ergonomie-Anforderungen umsetzen. Ebenso im Fluss ist die Ausbildung des Hinterbaus, hier haben wir in den letzten Jahren Raum für mehr Breite und 27,5-Zoll geschaffen.

Bewusst verzichten wir beim VT-400 auf eine Trennung für den Riemenantrieb. Höchste Robustheit und Nehmerqualitäten stehen für uns im Widerspruch zum Carbonriemen. Nicht dass der Riemen beim Fahren zu Schaden kommt, es sind vielmehr die vielfältigen anderen Unwägbarkeiten beim Radreisen, die ein Carbonbauteil irreparabel beschädigen können ;-)

II. Die Globetrotter

Vor ein paar Tagen haben die beiden Globetrotter Isabel Ritz und Uwe Ellger ihre beiden neuen Velotraum-Räder abgeholt. Nach mittlerweile 85.000 km und 60 Länder wäre die Restauration der acht Jahre alten und arg strapazierten Räder zwar möglich aber nicht sinnvoll gewesen. Nach einem intensiven Beratungsprozess und unter Abwägung verschiedenster Aspekte landeten wir schließlich bei zwei neuen VK10 mit VT-400-Stahlrahmen, nicht zuletzt wegen der zwei erhältlichen Oberrohrlängen pro Rahmengröße.

Erfahrene Weltenbummler wie Isabel und Uwe wissen, wie wenig das Gelingen einer Reise von neuesten Techniktrends abhängig ist. Auf die lange Sicht sowie Distanz sind über alle Zweifel erhabene Basics gefragt: Stabilität, Robustheit und die Möglichkeit für technische Improvisationen. Ob so ein Rad ein Kilo schwerer oder leichter ist … – geschenkt!

III. Ein wiedereingefundenes Prachtstück

Vor zwei Jahren hat sich Markus Mehigan bei einem Rahmenbaukurs in Kopenhagen diesen Stahl-Speedster mit S&S-Kupplungen gebaut. Mit diesen patentierten und sündhaft teuren Kupplungen lässt sich der Speedster auf ein ICE-taugliches Maß zerlegen. Stahl als Rahmenmaterial war alternativlos, denn die Kupplungen lassen sich nur in Stahlrahmen einlöten.

Vor ein paar Monaten wurde dieses Prachtstück – in dem unzählige Stunden Arbeit stecken – aus seinem heimischen Fahrradkeller geklaut. Sofortiges Melden und Nachfragen bei der Polizei usw. brachten leider kein Ergebnis und schweren Herzen arrangierte sich Markus nach und nach mit diesem herben Verlust. Ähnlich wie bei dem Großeinbruch vor einem Jahr hier im Betrieb, fragten wir uns: wer klaut so ein auffälliges Unikat …

Markus Mehigans »Reise-Speedster«
Roher Rahmen fertig verputzt
S&S-Kupplung

Vor ein paar Tagen erreichte den Chronisten die E-Mail eines aufmerksamen Stuttgarter Velotraum-Interessenten. Auf dem Standesamt in Hirsau hatte er per Zufall bei den »Fundsachen« einen Velotraum-Speedster entdeckt und schickte uns postwendend eine E-Mail über diesen »Fund« (stand da einfach unter der Treppe). Der Chronist war zuerst verwundert, zählte dann aber schnell eins und eins zusammen … Und in der Tat es war Markus’ Meisterstück, glücklicher Weise völlig unversehrt.

Wie und warum so ein Fahrrad als »Fundstück« eingeordnet wurde, warum keine Routineabfrage bei der Polizei stattgefunden hat (das Rad wurde bereits ein Tag nach dem Diebstahl in Hirsau abgegeben …), oder mal einfach ein Blick auf die Velotraum-Homepage geworfen, oder eine E-Mail an uns geschickt wurde, bleibt für alle Zeiten ein ungelöstes Behördenrätsel … Aber Ende gut alles gut :-)

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