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Laub und Staub – Gedanken vom Fahrradsattel

Sechs Wochen lang bescherte uns eine sogenannte Omega-Wetterlage einen Frühlingsausbruch wie aus dem Bilderbuch.

Noch nie konnte man so viele Menschen in der Natur antreffen, wie in den letzten Wochen. Daher war das schöne Wetter ein echter Segen für all diejenigen, die besonders hart von den Corona-Maßnahmen betroffen sind.

Carpe diem – Allerdings war so manchem Zeitgenossen anzusehen, dass der Aufenthalt in der Natur eine Art von Verzweiflungstat war ;-) Da nützt es auch nichts, dass die Natur im Frühling eines ihrer größten Wunder inszeniert: die pflanzliche Photosynthese. Im Laub der Bäume und Pflanzen findet schlicht der wichtigste Prozess unter der Sonne statt, ohne sie gäbe es kein Leben auf der Erde. Daher symbolisiert der Frühling schon immer das (wiedererwachte) Leben und die (vergängliche) Schönheit im Hier und Jetzt.

Memento mori – Soviel Grün und Staub, also Werden und Vergehen, zu einer Jahreszeit waren schon ungewöhnlich. Sechs Wochen ohne nennenswerte Niederschläge sind für die Freizeitgestaltung – davon gab’s ja für viele mehr als genug – eine tolle Sache, verwandelte aber die Nebenwege und so manchen Acker in Staublandschaften. Nun gut, für den Fahrradpendler ist Staub besser zu ertragen als das typische April-Schmuddelwetter. Lediglich der so innig geliebt Drahtesel verschwindet partiell unter einer dicken Staubschicht. Land- und Forstwirte sehen sich dagegen mit gewaltigen Problemen konfrontiert, die früher oder später uns alle betreffen können …

Veloglück – Kann man nun ein »Jahrhundert-Frühjahr« einfach so genießen, obwohl Corona und Klimawandel – um nur zwei Katastrophenszenarien zu benennen – viele Menschen und Existenzen bedrohen? Die Antwort: unbedingt! Denn Mitleiden hat noch niemandem geholfen. Die Welt ist nun mal ein flüchtiger, ungewisser, komplexer und mehrdeutiger Ort, der es uns nicht immer einfach macht, die richtigen Dinge zu tun.

Und manchmal hilft es ganz klein zu beginnen. Zum Beispiel mit dem Fahrradfahren. Wie wär’s denn damit: Nach Corona nicht nur in der Freizeit, sondern auch in der Alltagsmobilität das Rad benutzen. Damit lässt sich Gutes für die Allgemeinheit bewirken sowie das persönliche Wohl-und Glücksgefühl steigern.

Wem das nun entschieden zu viel Gutmenschentum ist, kann es hinsichtlich des Radfahrens weiterhin mit Kurt Tucholsky halten: »Lass uns das Leben genießen, solange wir es nicht verstehen.« ;-)

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