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Work in progress – ein Blick hinter die Kulissen

Ein Schritt nach dem anderen. – So sprechen wir uns im Moment selbst Mut zu, angesichts eines besonders großen Bergs an Aufträgen.

Immerhin ist nun der erste und zweite Teil der sehnsüchtig erwarteten Rahmenlieferung eingetroffen. Trotz der kostspieligen und ambivalenten Luftfracht noch zwölf Wochen zu spät… – einer von vielen Gründen für den aktuellen Stau.

Immerhin ein Stau in Auflösung, denn auch die anderen Baustellen, wie fehlende oder fehlerhaft produzierte Komponenten, bekommen wir Stück für Stück in den Griff und können uns wieder auf die eigentliche Produktion konzentrieren.

Korrektur tut Not

Dennoch haben uns die letzten Monate und Wochen überdeutlich vor Augen geführt, dass wir »so« nicht mehr weiter machen können und wollen.

Velotraum als Ganzes ist damit freilich nicht gemeint, sondern selbst und vermeintlich von außen auferlegte Zwänge, die immer weniger mit der eigentlichen Produktqualität zu tun haben. Es ist vielmehr so, dass der alljährliche Neuheitenzirkus und die Erwartungen von und an uns, Trends und Modellwechsel möglichst schnell umzusetzen, einer nachhaltigen Qualität und Entwicklung im Wege stehen.

Für unser umfangreiches und tief gestaffeltes Portfolio ist das im Moment nicht mehr zu schaffen, zumal nur noch sehr wenige Hersteller in der Lage sind, zugesicherte Produkteigenschaften und/oder Liefertermine im ersten Anlauf einzuhalten. Ein Umstand, der bei uns einen permanenten Ausnahme- und Stresszustand generiert.

Im Moment die einzige Lösung aus diesem Dilemma: längere Produktzyklen und z.B. neue Komponenten erst dann ins Portfolio aufzunehmen, wenn sie vor Ort auf Herz und Nieren geprüft worden sind. Entschleunigung ist also das Eine, die andere Baustelle ist eine sinnvolle und leistbare Verfeinerung. Schließlich soll es uns nicht so ergehen, wie dem Edelbrenner Christoph Keller.

Der beste Velotraum aller Zeiten?!

Doch genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Von den oben geschilderten Hindernissen und der Schwierigkeit passende Mitstreiter zu finden einmal abgesehen – der Velotraum-Himmel hängt voller Geigen ;-)

Mit unseren vier Fahrradwelten fühlen wir uns inzwischen so stimmig aufgestellt, wie noch nie in unserer Markengeschichte. Sicherlich, unser Ur-Produkt, das »Velotraum-Konzept« verliert seine herausragende Stellung, denn »Speedster«, »Finder« und auch das »Pedelec« gewinnen Anteile und Bedeutung. Eine durchaus von uns so angestrebte Entwicklung, denn unser Ziel sind vier gleichwertige Fahrradwelten, mit denen wir unseren Kunden sehr unterschiedliche Lösungen anbieten können.

Neue Rahmengrößen

Für optimale Lösungen spielt natürlich die Rahmenkonzeption eine überragende Rolle. Bei fünf Rahmenmodellen (VT900, VT1100, VT1300, SP200, FD100) haben wir eine Erweiterung in Richtung kleinere Größen vorgenommen, damit auch Menschen zwischen 160 und 170 Körpergröße die ganze Vielfalt unserer Fahrrad-Welten zur Verfügung steht.

Bei den Modellen VT900 und VT1300 haben wir zudem darauf geachtet, dass genügend Platz für den Neodrive-Akku vorhanden ist, also optimale Voraussetzungen für den Einsatz eines Nabenmotors.

Als Nachfolger für den VT300-Rahmen in der Größe »XXS« gibt es nun den VT1100 in »XS«, ein Rahmen für Leute zwischen 155 und 165 Zentimeter Körpergröße. Trotz einem »X« weniger, kann der Rahmen in jeder Beziehung mehr als sein Vorgänger. Die Rahmengeometrien gibt es hier: Velotraum-Konzept Rahmengeometrien.pdf.

Ergonomie-Potentiale

Eine wesentliche Voraussetzung für die Rahmenkonzeption ist unsere unablässige Auseinandersetzung mit dem Thema Ergonomie beim Radfahren. Wir lernen nicht nur in der täglichen Praxis mit unseren Kunden, seit einem Jahr sind wir Teil einer Erfa-Gruppe, die dieses Thema tiefer und umfassender ergründen möchte – insbesondere für den Nicht-Leistungssportler.

Ein bisher brachliegendes Potential haben wir dabei in unseren eigenen Reihen entdeckt. Unser »Minijober« Jörg Hoßfeld – ehemaliger Leistungssportler, Vater von drei kleinen Buben im Erziehungsurlaub und seit 20 Jahren Physiotherapeut – bringt eine praxisgerechte Expertise ein, die vielen Theorie- und Interessen-geprägten Ergonomie-und Bike-Fitting-Experten schlicht fehlt.

Pinion C-Getriebe

Mit großer Spannung haben wir die neuen C-Getriebe von Pinion erwartet. Inzwischen sind die ersten Räder gebaut sowie ausgeliefert, und wir sind von der erheblich preiswerteren Getriebe-Linie ebenfalls sehr angetan. Im eingebauten Zustand wirkt das pulverbeschichtete Magnesium-Druckgussgehäuse in keinster Weise »billig«, ganz im Gegenteil, es hat eine elegante und hochwertige Anmutung.

Was man daraus machen kann, zeigt das abgebildete Ausstellungsrad mit 27,5-Zoll-Laufradgröße im Format 50-584. Ein schöner, aufgeräumter und analoger Fahrradklassiker mit gerade mal 14,7 Kilogramm Gewicht und das in Reise- bzw. alltagstauglicher Ausstattung. Der Verkaufspreis beträgt, wie abgebildet, zirka 4.200 €. Nochmals 300 Gramm leichter wäre das Ganze mit Kojak-Reifen in 50-559 ;-)

Shimano Steps 8000

Ebenfalls deutlich verspätet sind die Steps 8000-Komponenten für den E-Finder eingetroffen. Kein echter Beinbruch, schließlich hatten wir bis dato auch noch keine Rahmen…. Jetzt ist alles zusammen und die Eingangsprüfung der Rahmen erbrachte nur beste Resultate. Alle Abmessungen – insbesondere die Motoraufnahme – passen perfekt und der Produktion steht nichts mehr im Wege.

Eine wichtige Unterstützung kommt dabei vom Deutschland-Importeur Paul Lange. Dank einer gründlichen Vorort-Schulung durch den Lange-Mitarbeiter und Steps-Experten Hilmar Kahl, sind wir nun hervorragend für diese neue Fahrrad-Dimension bei Velotraum gerüstet. Sowohl bei der Schulung, als auch bei der späteren Arbeit mit dem Steps-System überzeugt das System mehr denn je – zumindest nachdem wir unseren Mac-Rechnern beigebracht hatten, den E-Tube-Kit zu akzeptieren ;-)

Einen großen Unterschied zwischen den Serien-Motoren und unseren Vorserien-Modellen konnten wir nicht feststellen und haben wir auch nicht erwartet. Allenfalls etwas leiser und noch harmonischer ist das System geworden.

In jedem Fall freuen wir uns sehr darauf, in den nächsten Wochen die ersten E-Finder (und natürlich alle anderen vakanten Räder) auszuliefern.

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