Der Zahnriemenantrieb wirft nicht nur viele Detailfragen auf, er wird bei uns bisher auch nicht sonderlich nachgefragt.
Ergänzungen und Aktualisierungen:
Bitte lesen Sie auch unsere Artikel »Kein Gates-Riemenantrieb bei Velotraum für 2010« vom 17. November 2009 und den Artikel »Velotraum mit Gates-Riemenantrieb ›überragend‹ getestet« vom 1. März 2010.
9. August 2010: Vorstellung des Velotraum-Rahmens »BD« für den Riemenantrieb »Gates Carbon Drive«.
Für einen experimentierfreudigen Brancheninsider haben wir nun das erste Rad mit dem »Carbon Drive« der Gates Corporation aus Denver fertig gestellt und ausgeliefert. Im Vorfeld waren viele, viele Informationen zu sammeln und Meinungen auszuwerten.
Vor dem Aufbau des Rades wurde ein »cross 7005 EX Plus«-Rahmen mit einer Trennung in der rechten Sitzstrebe versehen.
Entgegen der Auffassung anderer Hersteller, hat sich der eigentliche Einbau des Riemenantriebs als relativ unkompliziert erwiesen. Auch die Feinjustierung der »Kettenlinie« (mittels Unterlegscheiben) und das Spannen des Riemens durch den Exzenter verliefen recht problemlos. Das heißt, auch ohne Feinjustierung an den Ausfallenden ließ sich die Riemenflucht sauber einstellen. Damit bestätigten sich die Aussagen eines befreundeten holländischen Premium-Herstellers, der den Riemenantrieb nun schon seit mehreren Monaten ohne Probleme auf diese Art und Weise einsetzt.
Beim Probefahren mit Rohloff-Nabe fällt auf, dass die Nabe nicht mehr in den Pedalen spürbar ist und somit als ruhiger und leiser empfunden wird. Rein akustisch ist die Nabe aber unverändert präsent. Bis auf das ruhigere Tretgefühl, können wir bei den Testfahrten keine Unterschiede zur Kette feststellen, weder positive noch negative. Das »völlig neue Fahrgefühl«, das der Hersteller verspricht, können wir im Moment nicht bestätigen. In wie weit die Behauptungen zur Haltbarkeit (»bis zu 25.000 Km«) stimmen, muss die Praxis im Ganzjahreseinsatz zeigen. Ebenso, ob das System auch auf Dauer geräusch- und wartungsarm funktioniert.
Detailprobleme versus Potential
Die eigentlichen Probleme sehen wir im Moment mehr in der Handhabung. Die vielen Warnhinweise auf der Herstellerseite sprechen da für sich. Der Hightech-Riemen ist gegenüber Fehlmontage, unsachgemäßer Lagerung und Transport sowie gegen Verletzungen sehr empfindlich – wie alle Carbonwerkstoffe. So darf der Riemen nicht zu stark gebogen und verdreht werden, da sonst die Carbonfasern brechen und Sollbruchstellen entstehen. Das gleiche gilt natürlich für mechanische Verletzungen aller Art, beim Transport, Laufradausbau, Abstellen, Stürzen und so weiter. Aus diesem Grund wird der »Carbon Drive« zur Zeit auch bei Velotech auf genau diese Eigenschaften hin untersucht und getestet. Dass Gates diesen Test endlich machen lässt, ist unter anderem der Firma Rohloff zu verdanken, die dem Riemenantrieb sehr reserviert gegenübersteht und bisher keine Freigabe für die Kombination mit der Speedhub erteilt hat.
Neben den höheren Kosten ist natürlich auch die Flexibilität beim Riemenantrieb eng begrenzt und unvergleichlich aufwändiger. Mal kurz die Übersetzung ändern geht nicht. Was bleibt ist die Wartungsarmut, die sich noch in der Praxis beweisen muss und das bisher geringere Gewicht. Sollte es aber aus Haltbarkeitsgründen notwendig werden das hintere Zahnrad aus Stahl zu fertigen, bleibt davon nicht viel übrig.
Nüchtern betrachtet, sprechen also im Moment mehr Argumente gegen als für den Riemenantrieb. Zumindest dann, wenn man das Für und Wider gleich gewichtet und keine Vorschusslorbeeren verteilt.
Doch Ratio hin Ratio her, der neue Look ist einfach sehr cool. Vielleicht wird ja früher oder später ein über 100 Jahre altes Antriebssystem bei Nabenschaltungen abgelöst. Warum sich nicht vom ruhigen Lauf des Riemens und dem Sog des Neuen, Andersartigen mitnehmen lassen? ;-)
Für Velotraum ist klar, dass wir in keine Riemenantriebs-Euphorie verfallen werden, denn keiner von uns würde zur Zeit den Riemen in einem Reise- oder Tourenrad fahren wollen. Zu unflexibel, zu empfindlich und zu wenige Erfahrungswerte. In einem Alltags- und Stadtrad jedoch schon eher.
Im Riemenantrieb steckt durchaus eine Menge Potential. Daher arbeiten wir zur Zeit an einer quasi unsichtbaren, kosten- und funktionsneutralen Lösung zur Trennung des Hinterbaus (um den Endlosriemen einfädeln zu können). Diese Lösung werden wir hoffentlich auf der Eurobike präsentieren können und je nach Feedback entscheiden wir, ob, wann und welche Velotraum-Rahmen in Zukunft für den Riemenantrieb geeignet sein werden.
Kommentare
Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse zum Wirkungsgrad des Carbon-Riementriebs ? Der extrem hohe Wirkungsgrad ist ja die grosse Stärke des Kettenantriebs, jedenfalls bei guter Pflege.
Wenn schon über den Antrieb für Nabenschaltungen gesprochen wird: Welche Erfahrungen gibt es eigentlich mit dem Chainglider von Hebie? Ältere Versionen des schwimmenden Kettenschutzes haben
soweit ich gehört habedie Rohloff-Nabe beschädigt. Die waren wohl nicht genug freigemacht. Wie sieht’s hier mit Geräuschen, Laufwiderstand, Lebensdauer aus ?zur Reservierheit von Rohloff gegenüber dem Carbon-Riementrieb fällt mir noch ein: Man darf nicht vergessen, dass der gute Mann auch Fahrradketten herstellt.
Hallo Ralf,
dass stimmt – der Rohoff verkauft auch dei SLT-99. Aber was ich mehr glaube, er ist »Vorgeprägt« durch die Evolutionsgeschichte des Riemenanriebes. Der kommt alle 5-10 Jahre wieder hoch. Leider nie dauerhaft, siehst du ja auch schon am Bericht hier von Velotraum. Das schreckt ab.
Hallo Ralf,
zum Wirkungsgrad des Riemenantriebs gibt es unseres Wissens nur Behauptungen: Der Hersteller verspricht den gleichen Wirkungsgrad einer neuen Kette, Rohloff sieht unter anderem hier eine Schwäche…
Den Chainglider fährt keiner von uns im Alltag, da uns persönlich die leichten Geräusche stören und wir in Funktionskleidung fahren. Von Kundenseite hören wir bisher keine Klagen, wenn man von dem angesprochenen Problem, dass die Rohloff beschädigt wird, mal absieht. Allerdings ist dieses Problem abgestellt.
Wir sehen den Chainglider auch mehr als Schutz der Kleidung, weniger als Kettenschutz, denn der Chainglider ist ja nicht dicht. Die Kette wird zwar nicht mehr ganz so schmutzig, Wasser – mit allem was darin gelöst ist – findet aber trotzdem den Weg zur (hoffentlich gut geölten) Kette ;-)
Alles nur Spielzeug und Frickelkram aus Plastik.
@Helmer
Okay, Deine Meinung ist mit diesem einen Satz überaus klar geworden. Ich habe mir mal die Firma Gates angesehen, wollte wissen, ob das eine Hinterhofklitsche ist. Das ist sie nun weiß Gott nicht. Hier ein Link zum Geschäftsbereich Industrial Power Transmission
Mein Zwischenfazit lautet: Die Fahrradgemeinde kann sich freuen, dass eine Company mit so viel technischem Hintergrund und Kapital an dem Riemenantrieb arbeitet.
Zunächst dachte ich ja, dass das Wort Carbon in »Carbon Drive« nur modisches Wortgeklingel sei. Gates selbst nennt/behauptet allerdings:
»Der Zugstrang aus Karbonfaser überträgt sehr hohe Kräfte bei kompakter Bauweise [im Gegensatz zu Aramidfasern, die bislang verwendet wurden]. Hinzu kommt eine extrem geringe Dehnung, die aus dem hohen Elastizitätsmodul der Karbonfaser resultiert. Damit bleibt die Riemenspannung über die gesamte Lebensdauer konstant, das Nachspannen entfällt.«
»Im Labor und in Feldversuchen konnte Gates demonstrieren, dass die Leistungsdichte des Polychain GT Carbon diejenige von Rollenketten deutlich übertrifft und das Niveau von Zahnradgetrieben erreicht. Der Riemenantrieb kann somit aufwändigere Getriebe ersetzen.«
»Hinzu kommt zudem eine höhere Temperaturbeständigkeit. Der Einsatzbereich reicht von —54 °C bis +85°C.«
Liest hier vielleicht ein Maschinenbauer mit, der das ganze Riemenantriebsdingens und die Behauptungen von Gates aus seiner Sicht ein bisschen erläutern und einschätzen kann?
Ich sehe im Riemenantrieb für Fahrräder keine grundsätzlichen Probleme.
Bedenkt man mal, dass es einige Motorräder mit Riemenantrieb gibt, die problemlos laufen – so wie auch im Motorenbau Nockenwellen von Zahnriemen angetrieben werden (auch bei LKW) – dann könnte das durchaus die Zukunft sein.
1. chainglider fahre ich (mit AlFine) jahrelang. Sehr gut!
2. Das einzige, was der Kette fehlt, ist die Wartungsarmut/-freiheit. Genau die könnte vom Riemen kommen. Minimale Gewichtsunterschiede sind mir dabei völlig wurscht. Bin mal gespannt.
Bitte den Trennbaren Hinterbau unbedingt mit ins Programm aufnehmen. Dann hat man wenigstens die Möglichkeit einen Zahnriemen »nachzurüsten«.
Wenn jemand nicht von einer Rohloff-Nabe in Verbindung mit dem Gates-Riemen überzeugt ist, dann muss er die Schrauben für die Hinterbauöffnug ja nicht benutzen.
Ein Velotraum-Rad wird aber durch die Summe der Variationsmöglichkeiten noch wertvoller und beliebter werden und wenn alles gut läuft werde ich im kommenden Winter vielleicht eines bekommen. ;-)
Habe einmal intensiver recheriert nach dieser Riemengeschichte. Und siehe da: ALLE namhaften Radl- und Rahmenbauer haben diesen Riemenantrieb schon im Programm (Nur VT noch nicht?).
Für mich steht fest: Mein nächstes Radl hat nen teilbaren Rahmen und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen solchen Riemen. M.E. ist die Verletzlichkeit dieses Riemens das eigentliche Risiko. Auf Langstrecke muss man Ersatz mitführen.
An sonsten finde ich das Konzept (theoretisch) überzeugend und werde es, wenn es für mich soweit ist, ausprobieren (mit der Option der Rückbaumöglichkeit).
Gruß
Ich hatte mal gelernt, dass Zahnriemen gut sind bei geringer Last und hoher Drehzahl z.B.Nockenwelle. Meine persönlichen Erfahrungen mit Zahnriemen am Rad waren sehr schlecht. Der Zahnriemen sprang bei viel Druck am Berg über die Zahnspitzen, verhindern ließ sich das nur mit sehr hoher Riemenspannung. Und damit ruiniert man in kürzester Zeit die Lager der Nabe (damals Nexus 7-Gang). Vielleicht ist das der Grund für die reservierte Haltung von Rohloff, die paar Rohloffketten sinds sicher nicht. Mag sein das die Dehnung des Gates Riemens geringer ausfällt aber ich wäre da mal noch ganz so euphorisch.
Gruß
Meine Erfahrung nach zwei Jahren Chainglider mit Rohloff ist eindeutig positiv. Die geringen Geräusche hört man während der Fahrt nicht, das Gewicht ist vernachlässigbar, die Pflege der Kette jedoch deutlich geringer. Neben Fahrten bei jedem Wetter und allen Straßenverhältnissen zu jeder Jahreszeit, zeigte sich das jetzt auch nach 4 Wochen Islandreise. Trotz mehreren 100 km unbefestigten Pisten mit Kies, Sand, Staub und dem Durchwaten von Flüssen – Fazit: Nach der Reise habe ich die Kette (SLT-99) nur abgewischt und geölt – kaum Verschleiß, sie sieht aus wie neu.
Trotzdem erscheint mir der Riemen eine richtige Entwicklung zu sein – hin zu einem noch pflegeleichteren Fahrrad – dann wird man auch auf den Chainglider verzichten können. Mein Wunsch an Velotraum: regelmäßiger Erfahrungsbericht zum Praxiseinsatz.
Mein Tipp zum Kettenöl mit Chainglider: Kein Rohlofföl – einfaches Öl von z. B. Shimano reicht aus – verschmiert weniger die Kette und den Chainglider.
Resümee zur Islandreise: Die Reise verlief ohne die kleinste Panne – großes Kompliment an Velotraum, Rohloff, Schwalbe, Tubus, Hebie und nicht zuletzt an Brooks ;-)
Bin neulich ein Rad mit Gates Riemen gefahren und war sofort begeistert. Alles schön leise. Natürlich habe ich keine Langstreckenerfahrung, aber der erste Eindruck läßt bei mir den Wunsch nach einem teilbaren Rahmen aufkommen. Zur Not kann man dann auch wieder mit Kette fahren. Und selbst dann hat der teilbare Rahmen Vorteile: Man kann mehrere Ketten im Wechsel fahren, ohne jedes Mal die Ketten öffnen und schließen zu müssen (ich weiß, es gibt auch Kettenschlösser).
Ich habe jetzt seit 2 Wochen ein Stadt-Bike mit Rohloff/Zahnriemenantrieb und Magura-Scheibenbremsen – und bin begeistert! So leise und sauber konnte ich bisher mit einer Kette nicht fahren… Langzeittest, sowie Winter- und Dreckfahrten werden sehen lassen, ob der Zahnriemen das hält, was er erst einmal verspricht! ;-)
Toll, dass sich Velotraum jetzt auch getraut hat! 2 Monate eher und ich hätte auch ein Velotraum genommen, schade! :-(
Was soll eigentlich der Rahmen einzeln kosten und welche Übersetzung wurde genommen?
@ Nürnberger,
Momentan würde der Gates Riemenantrieb mit Rahmenmodifiktion runde 600 € Aufpreis kosten. Rahmen einzeln zirka 960 € mit Trennung. Das ist natürlich etwas viel, daher haben wir diese Option erst gar nicht in unsere Wahlmöglichkeiten aufgenommen.
Wie die Preise dann mal später werden, wird sich im Spätherbst entscheiden.
Hallo zusammen,
ich glaube, dass sich der Gates-Riemen zu einer gewissen Alternative entwickeln kann. Es ist sicher der beste Ansatz in diese Richtung innerhalb der letzten Jahre. Meine anfängliche Begeisterung ist jedoch einer gewissen Ernüchterung gewichen:
- Der Aufpreis für den Gates dürfte insgesamt auch in Zukunft enorm bleiben (Monopol). Für diesen Aufpreis lassen sich viele Details in ein Fahrrad konfigurieren, die auch Nutzen und Spass bringen (Beleuchtung, Reifen, Sattelstütze, Steuersatz etc.)
- Der Geräuschpegel – da bin ich genauso sensibel wie Herr Stiener – einer geölten Kette mit Chainglider ist seeehr gering. In der Praxis eigentlich vernachlässigbar.
- Eine Kette mit Chainglider bzw. aus Edelstahl hält auch fast ewig.
- Die Kette ist genial einfach x-fach teilbar.
- Die Kette ist unterwegs einfacher reparabel.
- Die Kette ist definitiv billiger.
- Die Kette bringt keinen zusätzlichen Druck auf irgendwelche Lager.
- Wozu gibt es Waschmittel gegen ölige Hosenbeine? ;-)
Trotzdem gefällt mir die minimalistische Optik des Riemens.
Gespannt bin ich auf die weiteren Erfahrungsberichte der »PionierNutzer« und von Herrn Stiener.
Hallo,
ich bin’s, der das Rad gekauft hat.
Ich will nie wieder was anderes als den Gates im Reise und Citybereich fahren. Ich wuste schon, dass ich da ein gewisse Risiko gehe direkt damit auf Reise nach Tschechien zu fahren, aber kurz um alles super bis auf das Vorserienritzel (bischen hoher Verschleiss. Dass neue ist aus ner viel härteren Legierung.) Der Riemen saß immer perfekt, musste nicht nachgespannt werden oder sonstiges. wanderte auch nicht!
was richtig gut war: – kein Geräusch – wartungsarm – gefühlter Wirkungsgrad – kein Dreck
was nicht gut war – nichts (bis auf den Verschleiss des Vorserienritzel)
Für mich nen Meilenstein in der Antriebstechnik.
Gruss
Klaus
Hallo,
weiss nicht, ob Links hier geduldet werden, nichts desto trotz möchte ich auf ein bekanntes Forum verweisen. In dem verlinkten Thread geht es um den Gates Carbon Riemen (Belt):
Rad-Forum
Speziell der direkt verlinkte Beitrag #546333 ist äußerst interessant in Bezug auf den Riemen. Verfasst hat ihn ein bekannter Inhaber einer kleinen Fahrrad Manufaktur – den Namen will ich mal hier nicht nennen. Da dieser Beitrag – denke ich – aber für die laufende Diskussion recht wichtig wäre, hoffe ich mal, dass der Link bleiben darf.
Hallo Veloträumer,
Verweise auf »Feindesland« werden von uns in so einem Kontext natürlich geduldet ;-)
Wir haben uns zudem mit Gerrit Gaastra, dem von Veloträumer angesprochenen Kommentarverfasser, beim Rohloff Wanted Day sehr ausführlich über dieses Thema unterhalten und sind in den meisten Punkten absolut der gleichen Meinung. Insbesondere darin, sich dieser Technik mit Umsicht zu nähern.
Geteilter Rahmen ??
Muß nicht unbedingt sein, seht euch mal das BERNDS mit Zahnriementrieb
(kein GATES) an !
hallo,
mich ereilte letzte Woche ein anruf von Rohloff. Sie wollten mein Ritzelträger austauschen. Ich bin dann hin und hab nen neuen bekommen. Also bis jetzt wurden schon Ritzel und Ritzelträger ausgetauscht. (Der von nicolai soll nicht so masshaltig sein und der träger stützt sich ja auf dem Simmerring der Nabe ab) Bin allerdings immer noch schwer zufrieden, obwohl jetzt der Riemen ungefähr 0,3 mm abläuft. Obs schlimm ist weiss ich nicht. ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten.
Gruss
klaus
Hallo,
aus meiner Sicht, und hier spreche ich auch aus der Erfahrung als Maschinenbauer, ist dieser Zahnriemen eine ernst zu nehmende Alternative zur Rollengliederkette. Die vorgenannten Einwände hinsichtlich des geeigneten Einsatzzweckes für Zahnriemen sind zwar grundsätzlich berechtigt, beziehen sich aber auf die »klassischen« Riemenbauformen, die ein trapezförmiges Stollenprofil aufwiesen. Diese fanden aber bereits bei Synchronantrieben (Nockenwellen bei Verbrennungsmotoren) aus Sicherheitsgründen keine Anwendung mehr. Das hier von Gates verwendete Rundprofil, sowie der gesamte Aufbau des Riemens lassen jedoch gegenüber den ersten Bauformen die Übertragung vergleichsweise hoher Kräfte zu. Der Hersteller nennt bezeichnenderweise diesen Riemen auch deshalb »Poly Chain«.
Da ich verschiedentlich an Motorrad-Projekten Erfahrungen zumindest mit dem Typ »Poly Chain GT 2« -mit Aramidzugstrang- machen konnte, kann ich sagen, dass zumindest dieses Produkt zuverlässig war. In der Motorradtechnik gelangte der Riemenantrieb nicht zum Durchbruch, da er einen erhöhten Platzbedarf hat, zu wenig Übersetzungen angeboten wurden und die Riemen völlig überteuert gehandelt wurden. Bleibt zu hoffen, dass der Hersteller mit der speziellen »Carbon«-Armierung zudem eine höhere Geschmeidigkeit erreicht und der Riemen bei niedrigen Temperaturen dies auch bleibt. Denn es ist ziemlich mies, wenn es zum Überspringen und somit zum Durchrutschen kommen sollte.
Kritisch können auch Fremdkörper wie z.B. scharfkantige Steine werden, die die Riemenstruktur schädigen können. Ich selbst habe 3 Riemenrisse beobachtet, deren Ursprung ein zwischen Zahnscheibe und Riemen eingedrückter Stein war. Meines Wissens nach versucht man aber diesem Problem mit spezieller Konturgebung auf den Zahnscheiben zu begegnen.
Auch wird von Bedeutung sein, ob der Hersteller das Geräuschverhalten im Griff hat, da gerade beim Fahrrad nahezu keine Maschinengeräuche entstehen und somit Riemenquietschen etwa besonders stören würde. Die früheren Bauformen neigten durchaus in Einzelfällen zu unangenehmer Geräuschbildung, dessen Behebung sich teilweise hartnäckig gestaltete (Gleitmittel, Sprühbeschichtungen etc.) wobei hierbei die Materialkombination von entscheidender Bedeutung sein dürfte. Bei der Anwendung am Fahrrad, bieten sich günstigerweise diverse Kunststoffmaterialien an, auch deutet die blaue Riemeninnenseite auf eine Polymerisation mit Kieselsäure hin, die im günstigsten Fall auch ein verbessertes Geräuchverhalten zur Folge hat.
Ich selbst, erst kürzlich auf diese Entwicklung von Gates aufmerksam geworden, beobachte interessiert sowohl den Fahrradmarkt als auch einzelne Umbauprojekte. Persönlich neige ich zu einer Kombination aus 8-Gang-Alfine im Systemlaufrad.
Gute Fahrt,
Carl
Bezugnehmend zu Beitrag 12: Auch ich machte die Erfahrung, dass ein »normaler« Zahnriemen – nicht CarbonGates – bei relativ geringem Pedaldruck durchrutschte. Hatte damals die Rohloffnabe verdächtigt! Lösung: Riemen und Nabe waren unschuldig!!! Der Rahmen MUSS ultrasteif sein! Eine kleine Verwindung und Verkürzung des Hinterbaus und schon sind Zahnrad und Ritzel aus der Flucht UND der Riemen hat »Freispiel«! Das spezielle CarbonGates-System scheint mehr Formschluß zu bieten, somit auch mehr Toleranz gegen durchrutschen. Empfindlichkeit: der Riemen ist nur Kerbempfindlich. Wo im Alltag geht man mit Messer o.ä. auf seinen Antrieb los? Es müsste eine große Glasscherbe (kleine werden durch die Aussparung gedrückt) zwischen Zahnrad und Riemen mit einer scharfen Schnittkante zum Riemen gerichtet und sägend am Werk sein. Auf Zug, zB. Stock in Speichen und Antriebstrang, gibt eine Kette sehr wahrscheinlich eher nach. Zu Beitrag 3: Evolutionsgeschichte – alle 5-10 Jahre wieder – 3 Stichworte: Kommerz, Marketing und Materialoptimierung – Die Produktion muss dem Hersteller Gewinn bringen, Neues braucht Rückhalt gegen Etabliertes, Beim xten Anlauf sind ev. (fast) alle Nachteile abgestellt..
rideon, W
@Werner
Stichwort Empfindlichkeit/Kerbempfindlichkeit. Dazu nochmal das Zitat aus dem Gates Carbon-Drive-Handbuch:
Der Gates Carbon Drive Riemen ist immer dann zu ersetzen, wenn eine Beschädigung durch falsche Handhabung (siehe Abschnitt: Falsche Handhabung des Gates Carbon Drive) oder eine Beschädigung durch gravierende äußere Einflüsse vorliegt.
Wenn zum Beispiel ein Stein, eine Wurzel oder ein Kleidungsstück vom Riemen erfasst und zwischen Riemen und Sprocket gezogen wird. Ein derartiger Einfluss kann dazu führen, dass die empfindlichen Carbonfasern im Inneren des Riemens beschädigt werden, auch wenn keine äußere Beschädigung des Riemens zu erkennen ist.
Ein vorgeschädigter Riemen oder ein Riemen, der in Verdacht steht, Schaden genommen zu haben, ist in jedem Fall auszutauschen, da er im Fahrbetrieb unter Last unvermittelt reißen kann, was wiederum Unfälle und Verletzungen zur Folge haben kann.
Der Zahnriemen ist jedenfalls nicht wintertauglich!
Anscheinend ist -15 ° zu kalt, denn als ich vorhin eine kurze Strecke gefahren bin, ist er vom hinteren Zahnkranz abgelaufen und runtergefallen…
Musste dann den Rest der Strecke nach Hause schieben und kann somit den Zahnriemen guten Gewissens für »Schönwetterradler« empfehlen, denn es gab bisher keinerlei Schwierigkeiten bei wärmeren Temperaturen!
Also werde ich wohl umsatteln auf einen Velotraum-Rahmen mit Kette! ;-)
Da weiss man, dass er bei allen Temperaturen funktioniert!
Hallo Radfreunde,
als Fahrrad- und Technikfan finde ich es sehr intressant und lehrreich die unterschiedlichen Ansichten zu verstehen und mir eine Meinung zu bilden:-)
Mein Vorschlag aus alten Zeiten: Wo bleibt die Kardanwelle? Eine Kardanwelle längt sich nicht, ist wartungsfrei, sieht optisch gut aus und muss nicht wie ein Carbon-Riemen bei der Entsorgung als Sondermüll betrachtet werden. Auch hier sind Analogien zum Riementrieb zu erkennen. Eine Kardanwelle gab es schon an Fahrrädern (Dürkopp) und bei Motorrädern werden sie auch verbaut. Wo bleiben die Edelschmieden, die ein Rohloffrad mit einer Kardanwelle verknüpfen?
Jens, ich fand das Stichwort »Kardanwelle« interessant und fragte mich, ja, warum eigentlich nicht. Nach einer Mini-Recherche zum Thema bleibt eigentlich außer einer gewissen Exotik nichts übrig. Es funktioniert zwar, wird auch gebaut und verkauft (Biomega, Dänemark), hat aber in der Realität nur Nachteile gegenüber einem modernen Kettenantrieb. Zum Beispiel kann man im Radreise-Forum einer detailreichen Diskussion aus dem Jahr 2004 folgen.
Hallo W.Elle,
danke für den Hinweis. Ich hab mal wieder was dazugelernt! Technisch interessant fand ich die Realisierung der Riemenschaltung bei hettlage drive. Auch diese Variante ist sehr exotisch…
Danke an euch alle für die guten und sachlichen Kommentare. Ich habe mir ein Rad mit Rohloff und Riemenantrieb bestellt und bin natürlich sehr gespannt was mich erwartet. Am meisten freue ich mich aber auf die Rohloffschaltung. Die soll ja was ganz besonderes sein. Auch das Licht mit SON und Supernova hält meine Spannung hoch. Sollte ich mit dem Riemen Probleme bekommen, wird er gegen einen Kette ersetzt. Im allgemeinen habe ich aber keine Angst vor der neuen Antriebstechnik. Wenn man sein Fahrrad immer etwas pflegt und vor und nach einer Fahrt sich kurz die Zeit nimmt eine Sichtkontrolle am Rad durchzuführen, wird man Überraschungen sicher vermeiden können, auch wenn man dem Riemen eine Beschädigung nicht unbedingt ansieht. Ich halte euch gerne mit meinen Erfahrungen auf dem laufenden und wünsche allen eine unfallfreie Fahrt auf den Strassen dieser Welt.
Ich denke, zum o.a. Stichwort »Kardan« passt ganz gut der Hinweis auf das Buch aus 2009 von Michael Grützner »Kettenlose Fahrräder« – Die Geschichte der kettenlosen Fahrräder in Deutschland ab 1890 von Adler bis Woerner
@Leo Bausch:
Das verstehe ich jetzt nicht: Velotraum bietet doch einen teilbaren Rahmen (noch) gar nicht an? INFOs???
Lieber Hans, ich habe das Rad bei einem Mitbewerber ( tout terrain )bestellt und nicht bei Velotraum. Da mich nur die Diskussion um den Riemenantrieb interessierte, hatte ich keine Namen genannt. Ich denke dass vielleicht auch die Firma Velotraum von meinen Erfahrungen profitieren kann. Anfangs Mai erhalte ich mein neues Rad. Gute Fahrt an alle.
Hier noch ein Foto vom VIVA mille miglia. Ein dänisches Kardan-Bike, das im Frühjahr 2010 neu auf den Markt kommt. Schick isses ja, ändert nur nichts an den grundsätzlichen Schwächen…
Toll finde ich es, dass Velotraum auf seiner Website diese Diskussion ermöglicht und dem Riemenantrieb grundsätzlich gegenüber offen gegenübersteht ohne dabei den kritischen Blick außer Acht zu lassen.
Dass schafft vor allem Vertrauen gegenüber diesem Hersteller. Übrigens sieht Rohloff den Riemenantrieb weit positiver als hier dargestellt, denn er bietet ja das Ritzel ab Werk vormontiert an, produziert den hierfür notwendigen Adapter selbst und verweist auf seiner Website auf den Hersteller von Riemenscheibe und Riemen.
Gates Carbon Drive mit Rohloff SPEEDHUB 500/14: http://bit.ly/aUGEDH
Die Position von idworx finde ich etwas zu hart gegenüber einer Technologie die noch die Chance hat sich zu bewähren, vor allem da sich jetzt ein Hersteller mit dem entsprechenden Know How darum bemüht. Falls sich das Produkt einigermaßen durchsetzt werden sicher andere Riemenhersteller aufspingen.
Ich selbst bin fasziniert von der Idee, konnte mich bisher aber noch nicht durchringen. Da Velotraum keine Rahmen für 28” Laufräder anbietet wirds wohl keins aus diesem Haus. Schade, meine Frau hat sich gerade erst ein super VT Bike gekauft, das mich sehr überzeugt.
Ja, ich kenne die Einstellung von VT dazu aber ich bin in erster Linie Rennradfahrer und 28” gewohnt und außerdem 1,98m groß da passen 28 Zöller optisch einfach besser.
Servus, der Artikel ist nun 11 Monate alt. Herr Stiener, was hat sich denn aus Ihrer Sicht in der Zwischenzeit getan in Sachen Gates-Riemen?
@ Peter aus Rott…
guter Riecher. – In der Tat steht die Velotraum-Riemen-Lösung kurz vor der Fertigstellung. Lasst uns noch bitte 2–3 Wochen Zeit (Nachtrag 26.Juni: es werden wohl doch eher 3-4 Wochen…) bis vollends die letzten kleinen Hürden genommen sind, dann zeigen und beschreiben wir »Ross und Reiter«.
@ Velotraum:
Muss der Rahmen unbedingt teilbar sein für die Montage eines Endlosriemens?
Wie seht Ihr die Idee, die Kettenstrebe höher zu verlegen, so dass ein Riemen quasi darunter frei läuft. (Also die Strebe nicht umschließt).
So müsste gar nichts demontiert werden.
Evtl. leidet die Optik und der von der Statik her gute Abstützpunkt direkt am Tretlagergehäuse…???
Grüße aus Erkenbrechtsweiler (Nähe Hohenneuffen am Rand der schwäbischen Alb)
@ Andreas,
die höher gelegte Kettenstrebe ist zwar ein naheliegende aber leider keine gute Idee. Damit wurde schon früher bei MTBs experimentiert (Yeti, Cannondale, Rocky Mountain…) und alle Rahmen hatten das gleiche Problem: dass sie viel, viel zu labil im Tretlagerbereich waren. Und speziell der Riemenantrieb verlangt hier höchste Steifigkeit und maximale Präzision.
Hallo Stefan
Nun sind es schon 10 Wochen…ich konnte einfach nicht mehr warten und bin gespannt welche Neuigkeiten es in punkto VT+Riemen gibt!
Hallo Tobi,
vielleicht hast Du ja diesen Artikel übersehen? – Mehr, also Preise und Ausstattungsoptionen in Sachen Riemen, gibt es im Moment noch nicht.
Hallo Zusammen
Ich habe nun die ersten 2400 Kilometer mit meinem Rad (ein Mitbewerberprodukt) mit Carbon Drive und der Rohloff absolviert und kann nur sagen, alles läuft so unscheinbar und wartungsarm, dass man völlig vergisst, dass da ein Riemen am laufen ist. Nie mehr schwarze Finger beim reinigen des Rades, Rad Aus- und Einbau ohne was zu justieren und das teilbare Ausfallende ist so stabil und einfach verschraubt, dass man sich wirklich um nichts mehr Sorgen muss. Einfach draufsitzen und fahren. Es gibt nur eine Grenze und das ist die eigene Kontition. Wer den Carbon einmal „erfahren“ hat, tut sich schwer sich wieder eine ölige Kette ans Rad zu legen. Wenn mein Zweitrad mit Kette ersetzt werden muss, kommt nur noch ein Rad mit Riemenantrieb in Frage. Für mich ist die Kette Vergangenheit.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Leo Bausch
Übrigens noch ein Kompliment an eure Velotraum-Lösung für das teilbare Ausfallende. Eine ganz saubere Sache. Habe es an der Euro-Bike im Original gesehen. Bringt das Rad auf den Markt, die Kunden werden es nicht mehr hergeben wollen. Wenn man noch bedenkt, dass es in Sachen Nabenschaltung auch immer weiter geht, kann dem Erfolg doch nichts mehr im Wege stehen. Viel Glück!!
Alles schön und gut. Aber 2400 Km sind zu wenig für eine umfassende und endgültige Bewertung des Riemens. Mit meiner voll gekapselten, gut geölten Rolf-Kette und Rolf-Schaltung fahre ich locker 8T bis 10T km, ohne auch nur einmal nach Hinten unten zu schauen – oder gar ölige Hände zu bekommen. Nix gegen den Riemen, aber ich warte noch gelassen ab. Wie verkraftet er zum Bleistift LANGFRISTIG den Dreck, der da auf ihn zukommt…usw.?
Hallo, ich hatte auch einen Zahnriemen, bis der letzte Winter kam. Bei Minusgraden und Rollsplit im Zahnriemen spürte ich nichts mehr von der versprochenen Wartungsarmut. Ich musste jeden Abend den Zahnriemen mit einer Zahnbürste säubern!
Für ein Sommerrad ist der Zahnriemen natürlich bestens geeignet!
Für den Winter ist aber wohl eine Rohloff und gekapselte Kette die beste Wahl!
Das hört sich natürlich etwas contra Riemen an. Vielleicht gibt es ja bei Velotraum wieder den einen oder anderen hartgesottenen Radler, der die von Dir angesprochenen Problematik diesen Winter testen kann.
Generell finde ich den Riemen nämlich interessant, aber wenn das Rad dann nichmal mehr für den alltagseinsatz geeignet ist, dann taugt das wohl eher doch nicht.
Ich bin überzeugt, dass es den Riemenantrieb auch bald in einer gekapselten Version geben wird. Sollte ja genau so einfach zu bewerkstelligen sein wie bei der Kette. Ob man dann noch einen Vorteil zwischen einer gekapselten Kette- oder Riemen ausmachen kann, sei mal in den Raum gestellt. Übrigens, wer einmal mit seinem Riemenantrieb nicht mehr zufrieden sein sollte, kann in den meisten Fällen das Rad problemlos auf Kette umrüsten. Mit dem Vorteil bei der Kettenreinigung einen teilbaren Rahmen zu besitzen.
Ich finde es schön, dass Du mit Deinem Riemenatrieb sehr zufrieden bist und ich beobachte die Riemenentwicklung, insbesondere auch die Detaillösungen die ganze Zeit.
Ich finde die Neuigkeiten ziemlich gut, aber das was Wolf69 geschrieben hat spricht nicht unbedingt dafür. Der Riemen mag im Laufverhalten vermutlich besser sein als eine Kette und auf trockenen, sauberen Straßen vielleicht im Vorteil sein.
Für mich kommt der aber erst in Betracht, wenn die ersten Langzeittest >20000km bei JEDEM Wetter und unter dreckigen Bedingungen durch sind. Und ich freue mich darauf zuzuschlagen, sobald die Technik ausgereift ist.
Split und Co. Daran hatte ICH gar nicht gedacht. Genau das ist es, das Gegenargument, das KO-Kriterium. Riemen voll gekapselt? Fast schon absurd, weil ja genau das mit Riemen wegfallen sollte. Und selbst wenn, wird so eine Ausrüstung ziemlich lange auf sich watren lassen und dann zudem noch volumös ausfallen müssen. Alles Kacke (sorry)! So wird der Riemen mindestens für Ganzjahres- und Fernfahrer unbrauchbar.
hallo Hans,
so pessimistisch würde ich das auch nicht sehen…Noch ist es keine echte Alternative… aber das kann sich ganz schenll ändern.
Ob es aber echte Vorteile bringt? Da bin ich noch nicht sicher…..Rohloff mit Kette ist schon recht zuverlässig und Wartungsarm.
Natürlich gibt es an der Kette nichts auszusetzen was ihre Qualität Betrifft und sie wird ihren Status nie verlieren. Der Riemen ist einfach eine andere Art der Kraftübertragung, braucht kein Öl und wird seine eigene Fangemeinschaft haben. So wie ein PC- oder Mac-Benutzer, seine eigene Ansicht hat, was besser ist im Computeralltag.
Ich bin froh, brauch ich bei den salzigen Strassenverhältnissen, wie sie zur Zeit wieder aktuell sind, nur einen sanften Strahl aus der Spritzkanne und mein Rad ist für den nächsten Tag wieder gerüstet. Selbstverständlich bleibt es im nassen Zustand nicht in der Kälte stehen. Mit einem gefrorenen Zahnriemen würde ich mich doch auch nicht getrauen loszufahren.
Nun wünsche ich allen noch eine schöne und sichere Winterzeit auf dem Rad.
Fahre ein Seven earth day bike mit Gates-Riemen ist 1,5 a; absolut Top.
Wieviele km pro Jahr? Wie sind die Erfahrungen der letzten Schnee/Eis/Splitt Tage?
@Michael:
ca. 500 km pro Jahr. Bei Split zwar 3 mal erneuert (gerissen), aber das ist ja systembedingt. Wechsel kein Problem. Wie gesagt:Top!
Das hört sich wirklich zuverlässig an!
Hallo TL,
Besten Dank für deine Einschätzung.
3 Riemen auf 1,5 Jahre a 500km?
Bei einer km Leistung von 10 000km pro Jahr, was bei mir und vielen anderen Alltags/Reiseradlern durchaus Realität ist hören sich deine Erfahrungen nicht so “absolut Top” an. Das sind ja knapp 40!! Riemen pro Jahr, wenn man von “schlechten “Bedingungen ausgeht.
Also wenn das Reißen bei Splitt systembedingt ist, dann bleibe ich (vorerst) bei einem anderen System.
Ich hoffe und denke jedoch, dass Deine Erfahrungen ein Einzelfall sind, kann mir schlecht vorstellen das Velotraum einen so katastrophalen Antrieb ins System aufnimmt;-)
Wir werden bestimmt nach diesem Winter noch mehr Berichte zu hören bekommen. Vielleicht auch etwas optimistischeres.
eine schöne Weihnachtszeit wünsche ich Euch!
Mal so allgemein zu den Themen “Antrieb, Wartungsarmut, Zuverlässigkeit”: Jetzt seit einem Jahr Rolf-Getriebe, Rolf-Kette, chainglider in Betrieb (Dez09 bis Dez10). Rel. wenig gefahren in dieser Zeit, ca. 6T Km (sonst etwa 10T) bei jedem Wetter. Zuverlässigkeit 100%. Serviceaufwand: im Juli09 einmal in den chainglider reingeschaut, um Kettenspiel/-verschleiß zu prüfen. Ergebnis: kein erkennbarer Kettenverschleiß. chainglieder geschlossen. Kette durch den chainglieder massiv geölt. 1 Ölwechsel an der Rolf. Das war alles. Für 2011 vorausichtlich wieder ca. 10T Km, Serviceaufwand: gar nichts geplant.
Hab ich noch vergessen zu sagen: der Antrieb läuft (durch die kraftige Ölung) weitgehend lautlos.
Hallo,
ich habe zu diesem Thema eine Frage hinsichtlich Steifigkeit des Rahmens, wäre ein Titanrahmen mit Öffnung möglich, oder gibt der zu stark nach? Carbon wäre ja bestimmt nicht geeignet, für ein Rad in derart gestaltetes Rad in Leichtbauweise, oder?
Danke schön!
@ Andi,
mit Carbon ist das mit Blick auf die Steifigkeit überhaupt kein Problem, da mit diesem Material fast alles möglich ist. Bei Titan ist es schon schwieriger die richtigen Rohre dafür zu bekommen. Aber letztendlich ist alles nur eine Frage der Dimensionierung (Wandstärke und Rohrdurchmesser) und des Design (entsprechend Platz für Reifen und Kettenblätter).
… und des Preises :-)
Gibt jetzt auch einen Riemen von Contitech:
http://www.contitech.de/pages/news/aktuelles/130206_ptg-kooperation_de.html
habe im Dezember 2012 mein Fahrrad auf GATES Carbon Riemenantreib umgerüstet und bin den ganzen Winter durch mit Schnee, Eis und Lauge auf der Straße gefahren und bin absolut begeistert.
Der Riemenantrieb läuft absolut problemlos und wartungsfrei und auch ölige Finger oder Sachen kenne ich nicht mehr.
Wenn ich den Kostenaufwand alle 3 Jahre durch Wechsel der Kette inclusive Kranz und Kurbel bedenke und der Riemen jetzt auch noch drei mal solange hält ist der Riemenantrieb nicht mal teurer.
was ist mit pflege? ich muss gerade eine aufgabe vom Lehrer lösen und finde nix über die zahnriemen pflege -,-´ was muss ich da beachten?
Höflichkeit.
@63. Fritz:
Ich fahre Rohloff-Ritzel hinten, Heggemann-Kettenblatt vorne, Rohloffkette (aus meinem Restbestand), Rohloff-Kettenschmierung, chainglider. Damit fahre ich ohne ölige Finger ca. 2 Jahre (15.000 km), ein paar Tropfen Rohloff-Öl durch den chainglider, sonst nichts. Auch kein Kettenspannen zwischendurch. Dieser Antrieb läuft geräuschlos. Danach Ritzel hinten wenden, neue Kette, ölen. Das Heggemann vorne ist für die Ewigkeit gemacht und bedarf keiner weiteren Beachtung (außerdem ist es auch wendbar). Also alle 4 Jahre habe ich ca. 60 € an Kosten. Dazu einmalig 120 € für das Heggemann, das ein Fahrradleben lang hält. Dazu habe ich die bewährte Sicherheit einer Stahlkette. Das finde ich insgesamt ziemlich gut.
Ich habe eine so gefahrene Rohloffkette (SLT99) mit X1-Kette verglichen. Leider gibt es die Rohloff nicht mehr. Sie hält doppelt so lange, wie die X1. Momentan hat meine SLT99 ca. 8.000 km auf dem Buckel und die Verschleißlehre zeigt an: praktisch neuwertig. Im Übrigen halte ich das wiederholte Nachspannen der Kette, während ihres Lebenszyklus, für verschleißfördernd an Kette und Ritzeln. Bei Erneuerung nach ca. 500 km einmal leicht spannen und danach nie wieder, hält am Längsten. Das kann man sich auch gut vorstellen: Eine akkurat gespannte teilverschlissene/gelängte Kette muss auf den Zähnen der Ritzel aufsteigen und verschleißt so die Zahnflanken beschleunigt. Ist ganz logisch.
Also Leute, ich kann nur zum Riemen raten. Er muss in keiner Weise gewartet werden. Ich fahre seit nunmehr 3 Jahren einen Riementrieb bei nahezu jedem Wetter und bis zu -10°C. Er hält bei mir problemlos ca. 15.000 km. Dann werden vorsorglich Ritzel und Riemen gewechselt, weil ein Gummiquietschen hörbar wird. Ich fahre allerdings nur noch das Metall-Ritzel. Der Riemen ist nicht, wie hier verschiedendlich dargestellt, sonderlich anfällig. Normale Fahrrad-Unfälle, Straßenschmutz, Lauge, Sandwege kann er ab. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er überhaupt jemals reißen würde. Aber wenn Ketten nicht gewartet oder besonders vor Witterung geschützt werden, sind die sehr schnell verschlissen und können reißen.
@ Jörg,
interessante Erfahrung, danke. Allerdings solltest Du der Vollständigkeit noch erwähnen, dass die Zahnscheiben und der Riemen zusammen immerhin 240-270 € kosten (Quelle Gates Preisliste), ohne Montage.
Hallo an alle,
suche gerade ein neues Rad für meine Frau (55/aber SPORTLICH) dabei bin ich nun auf den Riemenantrieb gekommen. Da sie auch bei jedem Wetter, all so auch bei Regen und Schmutz fährt dachte ich an den Riemen mit der Rohloffschaltung. Habe nun von einem Anbieter der eine edle Blume darstellt die Äußerung gehört das ein Riemenantrieb etwas schwerer zu treten geht als eine Kette. Was sagen die Experten dazu??? Eine Meinung würde mich sehr interessieren.
Das stimmt. Deutlich schwerer, aber dafür wartungsfrei.
Hallo Robert,
ich fahre jetzt seit 14 Monaten ein Simpel Frischluft mit Rohloff und Gates-Riemenantrieb mit “Center-Track” und bin sehr zufrieden. Ich habe mich von 2009 an bis 2013 wo es ging über diesen Riemenantrieb informiert (Internet, Presse, Messe), bevor ich mir mein Fahrrad gekauft habe. Vor allem das ewige putzen und einstellen an meiner Kettenschaltung haben mich sehr genervt, da ich zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter mit dem Rad unterwegs bin. Nun putze ich mein Fahrrad nur noch aus ästhetischer Sicht. Der Riemen fährt sich einfach wunderbar geschmeidig und lautlos. Ich muss öfter meine Fahrradklingel benutzen, um die Menschen auf mich aufmerksam zu machen. Ich kann nicht feststellen, dass ein Riemenantrieb schwerer zu treten ist. Hier denke ich, dass das auch eine individuelle Einstellungsfrage des Fahrrades ist (Riemen/ Kettenspannung). Ich kann den Riemen nur empfehlen, auch weil der nicht aus Metall ist und somit eher immer geräuschlos!
Das ewige Putzen und Einstellen ist nicht weg wegen des Riemenantriebs, sondern hauptsächlich wegen der Rohloff. Immer geräuschlos ist auch nicht richtig. Aber weiterhin viel Freude mit Rohloff und Riemen.
Kann der Weihnachtsmann seine Kommentare auch stützen und berichten mit welchem Radel er seine Geschenke ausfährt. Den schweren Antritt finde ich im Inet überhaupt nicht bestätigt und das verminderte Putzen liegt wohl am fehlenden Öl, welches den Dreck anzieht und kaum an der Rohloff. Die Geräuschlosigkeit liegt nach meinen Infos an der richtigen Spannung und am Rahmen (Flucht).
@ Robert W.: Der Riemen braucht keine Schmierung, daher ist er sauberer als eine Kette. Den Dreck der Straße sollte man dennoch ab und zu mit einem Lappen abwischen. Der Riemen läuft sicherlich nicht “schwerer” als eine Kette. Im Leerlauf schiebt der Antreiber der Speedhub die Kette ebenso wie den Riemen weiter, wenn keine Füße auf den Pedalen ruhen. Was Lärm macht, ist hauptsächlich das Getriebe der Speedhub, vor allem in den kleinen Gängen von 1 bis 7 – oder die Stollenreifen oder der Fahrtwind – weniger der Riemen. Doch bevor man im Blumenladen ein Rad bestellt, sollte man sich Gedanken zur Sitzposition machen. Wenn die passt, macht das Radeln immer Spaß, egal ob mit Riemen oder Kette!
Die Rohloff schiebt Kette/Riemen im Leerlauf nicht wegen eines “Antreibers”. Ursache dafür ist die Abdichtung der Nabe mittels Simmerringen, die (zwingend) Reibung erzeugen. Diese Reibung schiebt. Im Falle defekter Simmerringe, zum Beispiel, was auch mal vorkommt, schiebt sie nicht mehr. Das nur so am Rande.
Ich fahre seit Mai 2011 ein auf Gates CDC umgerüstetes Focus Maleta – ganzjährig bei fast jedem Wetter, sowohl bei -10° als auch bei +30°. Die Alfine 11 und Scheibenbremsen sind für Allwettereinsatz recht prädestiniert.
Die erste Garnitur hat die 25.000 km nur knapp verfehlt (24.600 km) und hat dann innerhalb weniger km jede Menge Zähne des Riemens eingebüßt. Ritzel und Rad waren zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich verschlissen.
Die Zeit bis zur Lieferung der neuen Garnitur (jetzt CDX) überbrückte ich 6 Wochen mit der originalen Kettengarnitur, die in dieser kurzen (Lauf-) Zeit bereits deutliche Verschleißspuren trotz Top-Pflege / Reinigung aufwies (!).
Es ist eine Wohltat, nun wieder mit Riemenantrieb unterwegs zu sein – der Antriebskomfort gerade bei Schmutz und Nässe ist nicht vergleichbar – vom Hosenbein ganz zu schweigen.
Meine heutige Meinung – der damals als mutig empfundene Einstieg in die Riementechnologie ist bei mir echter Überzeugung gewichen ! Selbst Touren vom Pustertal nach Cortina d’Ampezzo und zurück, rund um Fehmarn und andere Ausflüge weitab von Ersatzteilversorgung haben mir keine Sorgen bereitet und das zu Recht.
Nebeneffekt – es sieht wirklich mega-cool aus .. etliche Male bin ich unterwegs darauf angesprochen worden.
Wer mit Scheinargumenten über den Riemenantrieb heutiger Bauart lästert, hat den Schuß nicht gehört ist meine Zusammenfassung – abgesehen mal von Hardcore-Mountainbikern und echten Rennrad-Spezls vielleicht.