Ob wir es wollen oder nicht, ob wir es selbst tun oder nicht: wir werden »bewertet«. Die Bewertungs- und Siegelmanie ist ein Teil unseres Alltags und beeinflusst, in einem zunehmend unübersichtlichen Angebot, unsere Entscheidungen.
Inzwischen orientieren sich zwei von drei Kunden an Kundenempfehlungen, meist an den ambivalenten Google-Bewertungen. Mit »Fahrradkenner« geht nun eine Branchenplattform an den Start.
Vom Beurteilen zum Empfehlen
Velotraum hat sich bei diesem Hypertrend bisher zurückgehalten, sprich wir bieten bisher keine »eigene« Möglichkeit an, um Velotraum zu bewerten. Diese Funktion übernahm – so unsere bisherige Annahme – der offene Velotraum-Blog auf der Startseite.
Mit Fahrradkenner, dem ersten Fahrrad-Bewertungsportal, kommt nun nicht einfach ein weiteres Portal dazu. In dem reinen Branchenportal geht es weniger um »Auskotzen« bzw. »Lobhudeln«, sondern um hilfreiche Empfehlungen. Dazu der Plattformbetreiber:
»Die Fahrradkenner schaffen mehr Transparenz bei Kundenbewertungen – und zwar alle Nutzer miteinander. Auf unserem Bewertungsportal entscheidet jeder Bewertende selbst, wie transparent er seine eigene Bewertung für andere Nutzer machen will. Dazu gibt es die Vertrauensfaktoren, wie zum Beispiel die Angabe einer Rechnungsnummer) Anhand dieser freiwilligen Zusatzangaben von Bewertenden kann jeder andere Nutzer die Glaubwürdigkeit von Bewertungen selbst einschätzen.«
Das schließt Kritik nicht aus, sondern ist sogar willkommen; doch das sind die einzigen Besonderheiten bei Fahrradkenner. So ist die Identität des Bewertenden verbürgt; ebenso sinnvoll ist die Information darüber, ob es sich um einen Stammkunden handelt, der ein Unternehmen meist sehr gut kennt, und der Fairplay-Modus. Fairplay ermöglicht es dem beurteilten Händler/Hersteller, auf die Beurteilung zu reagieren, bevor diese online geht. Dies bietet also die Chance für beide Seiten, Fehler einzugestehen bzw. Missverständnisse auszuräumen.
Dieser faire und eher partnerschaftliche Ansatz hat uns überzeugt, bei Fahrradkenner mitzumachen, zumal wir prinzipiell nichts gegen Bewertungen, Empfehlungen, Kritik, Feedback usw. haben. Solange es fair, sachlich und konstruktiv zugeht, sehen wir darin eine willkommene Chance, besser zu werden.