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Trekkingbike 4/2009: Ein Velotraum-Testrad für 1.300 Euro

Mal etwas ganz anderes, ein Testrad à la »Premium für Einsteiger« wurde angefragt.

Es klang ein wenig nach Himmelsfahrtskommando, ein Testrad für die Trekkingbike unter dem vagen Arbeitstitel »Tourenrad« für unter 1.300 Euro (was ja auch schon eine Menge Geld ist) zu liefern.

Himmelfahrtskommando deshalb, weil wir uns hier auf Neuland begeben haben und wir befürchteten, dass die ganzen Feinheiten und Möglichkeiten unseres Fahrradkonzepts außen vor bleiben würden. Schließlich fanden sich sonst im Testfeld nur große und sehr große Massenanbieter.

Unser Testrad: Einsteiger-Premium-Rad mit Potential zur Exzellenz

Grundlage ist der Ausstattungsvorschlag »1« des Velotraum-Konzepts, der sich an Gelegenheitsfahrer wendet, die noch nicht so richtig wissen, wie stark sie der Fahrradvirus packen wird und für die ein solides und ausbaubares »Basisrad« sinnvoll ist.

Steckbleche, Gepäckträger, Parkstütze, Lenkerhörnchen und Ergon-Lenkergriffe machen das Rad dennoch touren- und reisetauglich. Auf Lichtanlage und robuste Ganzjahres-Komponenten wurde zu Gunsten von Rahmen und Gabel bewusst verzichtet.

Die eigentlichen Potentiale und Qualitäten des Testrads stecken im Rahmen und der Gabel. Hier lag unser Augenmerk auf der Gewichtsersparnis und späterer Ausbaufähigkeit. So fiel unsere Wahl auf den cross 7005 EX-Rahmen, ein leichter, steifer Plattformrahmen, der für Ketten- oder Nabenschaltung, Felgen- oder Scheibenbremse geeignet ist und die A425-Alugabel. Damit waren allerdings zwei Drittel des Budgets schon verplant…

Der Trekkingbike-Test: Es wurde nicht nur eine Runde um den Block gefahren

Trekkingbike-Redakteur Jochen Donner packte zumindest das kleine Folterwerkzeug aus, sprich, die Räder wurden auch mit 18 Kilogramm Gepäck gefahren. Und allein das genügte schon, um vier von acht Rädern – darunter Fahrradmanufaktur, Specialized und Gudereit – auf die Note »Befriedigend« zu drücken. Lediglich zwei weitere Räder, Stevens und Simplon, konnten ebenfalls überzeugen und erhielten wie das Velotraum die Gesamtnote »Sehr gut«.

Die Einlassungen von Tester Donner zur Bedeutung einer hohen Rahmensteifigkeit, legen wir vor allem Liebhabern von sehr leichten Rädern oder klassischen, dünnrohrigen Stahlrahmen ans Herz ;-)

Denn, was nützt die XT-Schaltung, das niedrige Gewicht, die klassische Optik,… wenn sich »die Fuhre gefährlich aufschaukelt«. Ein ungeeigneter Rahmen ist halt durch keine spätere Maßnahme mehr zu verbessern. Nicht von ungefähr sprechen wir vom Kernprodukt Rahmen.

Ob in der Velotraum-Benotung das oben erwähnte Potential mit eingeflossen ist, oder ob es allein die »Tagesform« unseres Testrads war, lässt sich nicht aus dem Testbericht heraus lesen. Wir vermuten eher nicht, wie allein die Bemerkung zu der Spacer-Rohr-Länge – wird immer kundenspezifisch angepasst – nahelegt.

Allerdings ist uns bedauerlicher Weise ein Fehler bei der Preisangabe unterlaufen. Da war der Wunsch, das Rad unter der 1.300-Euro-Marke zu halten, wohl doch zu groß. Statt der 160 Euro Aufpreis für den »cross 7005 EX«-Rahmen, haben wir den Aufpreis für den »cross 7005« verwendet. Der korrekt berechnete Verkaufspreis liegt 60 Euro höher. Ein ziemlich uncooler Fehler, weshalb alle Käufer, die sich bis 31.7.2009 genau für die getestete Ausstattungsvariante entscheiden, das Rad für 1.290 Euro bekommen.

Das Wagnis als kleine, auf individuelle Aufbauten spezialisierte Fahrradmanufaktur auch mal ein »günstiges« Testrad zu liefern, ist aufgegangen. Das freut uns in zweifacher Hinsicht: Denn teuer kann jeder und es ist uns wichtig, dass auch Leute mit kleinerem Fahrradbudget sich einen Velotraum erfüllen können.

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