Ja, das Jahr 2020 wird sich in den Geschichtsbüchern späterer Generationen verewigen.
Es war das Jahr – so werden sie später erzählen – in dem Toilettenpapier mit Gold aufgewogen wurde und das Tragen von Gesichtsmasken sich flächendeckend durchsetzte.Und sonst? Reiseplanungen wurden über Nacht obsolet und das Homeoffice galt als neuer Standard. Tja, und wir waren hautnah dabei ….
Vor diesem Hintergrund ist an spannenden Reiseberichten von exotischen Reisezielen wohl kaum zu denken, und dennoch haben viele von uns das Beste daraus gemacht. Auch ich änderte mein Verhalten. Kleine Abenteuer – neudeutsch »micro adventures« – waren das Gebot der Stunde. Und von diesen kleinen Abenteuern gab es eine ganze Menge.
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich – trotz Tätigkeit im Homeoffice – konsequent meinen Speedster bewegte. Denn die täglichen Pendelstrecken ins Büro fielen auf einen Schlag weg. Ersatz boten kleine morgendliche und abendliche Runden in die nähere Umgebung. Hier entdeckte ich so manchen Pfad wieder, den ich vielleicht zuletzt als dreizehnjähriger mit einem Staiger – Dreigangrad versucht hatte zu fahren. Heute geht´s mit meinem Velotraum wesentlich besser …
Das viele Draußensein war – der guten Witterung sei Dank – überhaupt kein Problem. Öfter schnallte ich meine Klamotten aufs Rad und fuhr einfach los in die Dämmerung. Eine kleine Abendtour, ein Bierchen am Lagerfeuer und dann unter dem Sternenhimmel im Biwacksack oder Zelt einschlafen. Herrlich!
Es bleibt die Erkenntnis, dass es nicht immer die große Reise braucht, um viel zu erleben. Die Wildnis fängt vor der Haustüre an!
Viele Grüße von Guido aus Hochdorf