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Werner aus Überlingen

Hallo Velotraum-Team, zum Jahreswechsel möchte ich noch von meiner großen Fahrradtour zum Nordkap im vergangen Jahr berichten.

Zu meinem Renteneintritt im Juli 2022 habe ich mir im Januar 2022 zusammen mit Herrn Stiener einen Velotraum Finder FD2 konfiguriert. Ich wollte damit den Übergang von meiner stressigen Arbeit ins Nichtstun kompensieren und habe eine achtwöchige Radtour vom Bodensee ans Nordkap geplant. Meinen Velotraum Finder FD2 habe ich wie gewünscht Ende April 2022 erhalten.

Nach ein paar Probefahrten, Optimierung meiner Ausrüstung und Packtests startete ich Ende Juni bei heißem Wetter in Überlingen am Bodensee. Es ging über ruhige Fahrradwege und Nebenstraßen entlang von Donau, Neckar, Main, Fulda, Weser, Elbe und über die Insel Fehmarn nach Dänemark (1308 km). In Dänemark ging es über schöne Radwege entlang der Ostsee nach Schweden. In Schweden dann entlang von Kattegat und Skagerrak. Von Strömstad ging es dann mit der Fähre nach Sandefjord in Norwegen (2275 km) und dann entlang des Lågen (Fluss) und Pålsbufjorden (See) nach Geilo. Von hier ging es über die wahrscheinlich interessanteste Radstrecke Norwegens den Rallarvegen über die Hardangervidda (1300 m) nach Flåm am Aurlandsfjord. Auf dem Rallarvegen musste ich über einige Schneefelder. Einmal ging es nur mit Fahrrad tragen (2 Wochen vorher wäre die Strecke vielleicht nicht möglich gewesen!). Ab Flåm (2667 km, ziemlich genau die halbe Strecke zum Nordkap) geht es nur mit der Expressfähre (täglich 15 Uhr) auf dem Sognefjord weiter. Die Straßen ab Flåm sind wegen der langen Tunnel für Fahrräder nicht erlaubt. Ab Balestrand ging es dann bei blauem Himmel über die traumhafte Panoramastraße Gaularfjellet nach Florø (westlichste Stadt Norwegens) an den Atlantik. Ab hier führte die Tour über viele Inseln, traumhafte Fjordlandschaften, die Atlantikstraße, den Polarkreis, den Saltstraumen (stärkster Gezeitenstrom der Welt), die Lofoten, die Vesterålen/Andøya und Senja nach Tromsø. Für mehr Infos zum Streckenverlauf.

In Tromsø waren meine geplanten 8-Wochen aufgebraucht, auch musste ich sehen wie ich wieder nach Hause komme. Die geplante Busfahrt vom Nordkap nach Rovaniemi wurde ab Mitte August eingestellt. Auch hätte ich ab Tromsø ca. 400 km auf der Europastraße E6 zusammen mit dem Verkehr fahren müssen. Ich kenne das Nordkap von meinen Motorradtouren und habe die Zeit lieber in den südlicheren Fjordlandschaften genossen. Außerdem gibt es ab Tromsø einen Direktflug von Edelweiss Air nach Zürich. Da ein Fahrrad ein Sportgerät ist war der Transport inkl. 33 kg Gepäck kostenlos. Einen zulässigen Fahrradkarton (Abmessungen L+B+H < 280 cm) gab es bei »Tromsø Ski & Sykke« am Flughafen. Zum Verpacken musste ich den Lenker drehen, die Pedale und das Vorderrad demontieren. Dann ging es in 3,5 Stunden zurück nach Zürich. Hier habe ich in der Gepäckausgabe wieder alles zusammengebaut, das Fahrrad bepackt, mich im WC umgezogen, den Flughafen über die Zollkontrolle verlassen und bin um 17:30 noch nach Überlingen geradelt.

Zu Norwegen: die vielen Fährfahrten sind landschaftlich ein Genuss, erholsam und es gibt meistens interessante Gespräche mit anderen Reisenden. Die Autofahrer nehmen hier extrem viel Rücksicht auf Fahrradfahrer. Ein paar ungemütliche Tunnel z.B. der Nappstraumentunnel müssen durchfahren werden. Einkaufmöglichkeiten sind teilweise selten (besonders an Sonntagen), daher sollte man an Supermärkten nicht vorbei fahren. Das Wetter ist sehr wechselhaft, dafür ist die Landschaft traumhaft.

Zum Fahrrad: auf der 8-wöchigen Tour musste ich nur Schaltung/Kette schmieren (ca. alle 500 km) und nach ca. 3500 km die Schrauben am Frontgepäckträger nachziehen. Reifen aufpumpen und Bremsbeläge wechseln war nicht nötig. Das Rad wurde für ein Systemgewicht von 150 kg konfiguriert, was sich bei schnelleren Talfahrten und mit 33 kg Gepäck sehr positiv auf die Spurstabilität auswirkte.

Zur Planung: geplant habe ich die Routen mit Komoot und als Navi habe ich das Garmin Edge 1000 verwendet. Zur Stromversorgung wurde der Nabendynamo mit der Ladeelektronik AppCon GT#1 von NC-17 verwendet. Damit konnte ich auch mein Smartphone laden und es war eine Tour unabhängig von Steckdose möglich.

Daten zur Tour

  • Gesamtgewicht Fahrrad mit Gepäck 52,3 kg (Fahrrad 19,2 kg, Gepäck inkl. 2,5l Trinken 33,1 kg) … das Ganze wiegt so viel wie eine Tankfüllung von einem Durchschnittsauto
  • Fahrstrecke nach Fahrradtacho 4.885 km plus 469 km auf 32 Fähren
  • Summe der Bergfahrten laut GPS Aufzeichnung 39.780 Höhenmeter
  • Tagesetappen 10 bis 11 Stunden mit durchschnittlich 95 km an 51 Tagen
  • Tageshöchstwerte Fahrzeit 14 Stunden, Strecke 136 km, Höhenunterschied 1.590m
  • 55 Übernachtungen (12x Deutschland, 5x Dänemark, 5x Schweden, 33x Norwegen)
  • Körpergewicht bei Rückkehr 78,2 kg (Gewichtsverlust 14,5 kg)

Bin nun 65 Jahre alt und überlege welche Tour als nächstes ansteht. Für mich war es am schwierigsten eine Balance zwischen Rad fahren, Nahrungsaufnahme, den aktuellen/nächsten Tag planen, relaxen und schlafen zu finden.

Wünsche auch allen andern Gesundheit und schöne Veloträume,
Werner aus Überlingen

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