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Gebla-Rohbox – die Lösung für Rohloff mit Rennlenker?

Auf der Eurobike vor neun Monaten war die genial-simple Schaltbox des Tüftlers und Rahmenbauers Georg Blaschke zum ersten Mal zu sehen.

Jetzt haben auch wir uns an das kleine Wunderding ’rangetraut, wobei sich weniger die Rohbox als Hürde erwiesen hat, als vielmehr die SRAM-Peripherie.

Der Wunsch nach einer STI-Lösung für die Kombination aus Rohloff und Rennlenker ist fast so alt wie die Speedhub selbst. Während die Firma Rohloff – angesichts der vermeintlich kleinen Rennlenker-Fan-Gemeinde – bei diesem Wunsch immer abgewunken hat, entstanden andere Lösungen, wie zum Beispiel der inzwischen bestens bewährte Co-Motion-Drehgriff. Auf eine funktionierende STI-Lösung, also Schalt- und Bremsfunktion in einem Bauteil vereint, musste man allerdings bis jetzt warten.

Das Clevere an der Rohbox-Lösung: Sie lässt sich mit vorhandenen SRAM Schalt-/Bremshebeln kombinieren. Sprich Tüftler Blaschke musste »nur« ein Kist’le entwickeln, das die Schaltbefehle in die Nabe übermittelt. Bevor der Force 22 STI-Hebel zum willigen Schaltgeber wird, muss er noch um ein paar Innereien erleichtert werden, keine große, eine einfach zu bewerkstelligende Sache.

Unser Fahreindruck zur Rohbox, SRAM-Bremse und Panaracer-Reifen

Das Wichtigste zuerst: Es funktioniert tadellos. Zwar ist es zunächst ungewohnt mit einem Hebel nur rauf und mit dem anderen nur runter zu schalten, daran wird man sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr schnell gewöhnen. Weniger Einigkeit im Velotraum-Team herrscht zum langen Schaltweg und den vergleichsweise hohen Schaltkräften. Während Einige damit kein Problem haben, war es für die Anderen ein »geht-gar-nicht«. Ebenfalls sehr kontrovers diskutiert, die fehlende Möglichkeit mehrere Gänge auf einmal zu schalten.

Daher kann es an dieser Stelle, trotz aller Hochachtung für die genial-einfache Lösung, keine Jubelarie geben. – Andererseits gibt es nun endlich eine voll funktionsfähige STI-Lösung für die Speedhub. Ideal für Alltags- und Reiseradler, die trotz Rennlenker nicht auf Robustheit und Wartungsarmut verzichten wollen…

Letztendlich ist es wie so oft eine ausgesprochen individuelle Entscheidung. Es geht schlicht darum, dass jeder Kunde für sich herausfindet, ob die Rohbox zu seinen Vorstellungen und Anforderungen passt. Die Entscheidung dafür oder dagegen kann also nicht über Test- und Fahrberichte von anderen erfolgen, sondern nur durch eigenes Erfahren mittels Probefahrt.

Sehr wahrscheinlich werden wir die Rohbox nach der Eurobike ins Programm aufnehmen, allerdings nicht mit der integrierten Hydraulik für die Scheibenbremse. Die mit DOT gefüllte SRAM-Bremse funktioniert zwar ganz hervorragend, jedoch ist uns der Preis zu hoch und zudem ist die jährlich zu wechselnde, giftige DOT-Bremsflüssigkeit nicht sehr kunden- und servicefreundlich. Diese Anforderungen lassen sich besser mit der mechanischen Tektro Spyre erfüllen.

Ach ja, in unserem Rohbox-Rad sind wir nun auch endlich den Panaracer Gravelking gefahren. Einstimmiges Urteil des Velotraum-Teams: Fährt genauso so super, wie er aussieht ;-)

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