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Velotraums Ausstellungsräder auf der Eurobike 2010

Die Ausstellungsräder für die Eurobike 2010 standen unter dem Motto: Experimente.

Zumindest ein Teil der Räder waren Testballons, um die Relevanz von Riemenantrieb, Scheibenbremsenkonverter, farbigen Schutzblechen, Vorbauten… zu testen.

Spezialist ohne Spezialitäten

Es mag überraschen, dass sowohl in dieser Rädergalerie, als auch auf unserem Messestand kein zweiXS, dreiXL, Kinderrad oder Tandem zu sehen waren. Nachdem wir jahrelang unsere Nischenprodukte und Problemlöser herausgehoben hatten und damit im Kontext der Eurobike auf eher wenig Interesse stießen, beschränkten wir uns dieses Jahr auf unsere Kernprodukte Velotraum-Konzept und Speedster. Eine, auch in der Rückschau, richtige und gute Entscheidung.

Die wichtigsten Ausstellungsräder

Varianten zum Thema »Randonneure« Den Reiserad-Klassiker haben wir mit zwei unterschiedlichen Ansätzen um neue Facetten erweitert. Eine hydraulische Scheibenbremse in Verbindung mit dem Scheibenbremsenkonverter eröffnet beim Ausstattungsvorschlag »4« des Velotraum-Konzepts neue Dimensionen hinsichtlich Bremsleistung, auch unter extremen Bedingungen. Speziell in Verbindung mit dem cross crmo-Rahmen und dessen hoher Belastbarkeit eine viel versprechende Perspektive mit entsprechend großer Resonanz auf der Messe.

Ob man die Bremsanlage mit modernen STI-Schalthebeln oder lieber, wie abgebildet, mit Schalthebeln am Lenkerende kombiniert, ist Geschmackssache – wir bieten in jedem Fall beide Alternativen an.

Nicht erst seit dem Randonneur-Testsieg wissen wir um die Reisequalitäten des Velotraum-Speedsters. Sicherlich nicht als Lastesel, aber als schneller, leichter und dennoch vergleichsweise hoch belastbarer Reiseflitzer, ist der Speedster eine spannende und moderne Alternative. Insbesondere zu vergleichbar leichten, traditionellen Randonneuren mit ihren schmalen Reifen und fragilen Stahlrahmen.

Bunter Vogel und Versuchsballon Wie individuell muss, darf und kann ein Velotraum-Rad sein? Bei unserem Modell mit Riemenantrieb haben wir eine ganze Reihe von Individualisierungen in einem Rad vereint.

Ein Blickfang sind natürlich die Holzschutzbleche der Designfabrik Wolff aus Bonn (Ähem, »Bleche«? Der Hersteller spricht von Schutzhölzern). Jedes ein Unikat, wunderschön, erstklassige Verarbeitung, aber mit einem Endkundenpreis von 350 bis 400 Euro wahrscheinlich unverkäuflich. Der hohe Preis begründet sich im Übrigen nicht nur im reinen Materialpreis, sondern auch durch die sehr zeitintensive Anpassung und Montage. Nun, wer sich vom hohen Preis und den langen Lieferzeiten nicht schrecken lässt, dem können wir auch in dieser Hinsicht dienen.

Nicht umsetzbar sind Vorbauten in Rahmenfarbe. Leider! Denn die tatsächliche Vorbaulänge und -steigung wird erst bei der Montage des Rades bestimmt. Es wäre zwar möglich, den passenden Vorbau vor der Montage zu ermitteln, allerdings müssten wir uns diesen Aufwand entsprechend bezahlen lassen und wenn die Saison schon in vollem Gange ist, wäre das Ganze schon aus Zeitgründen nicht zu leisten. Von Fehlern beim Beschichten ganz zu schweigen…

Umgesetzt wird dagegen die Wahlmöglichkeit, das Velotraum »V« auf dem Steuerrohr in Dekorfarbe zu betonen. Hier war das Feedback auch eindeutig: »Cool, bitte machen«. Es wird sogar die Möglichkeit geben, den Rahmen ohne Velotraum-Schriftzug, aber mit farbigem »V« zu bekommen – endgeil ;-)

Alfine 11-Gang – hübsch umrahmt Dass man auch ein Allerweltsrad mit ein paar Handgriffen zum Blickfang machen kann, stellt unser »Alfine-Rad« eindrucksvoll unter Beweis.

Mattgelber Rahmen, Dekor und Schutzbleche in grasgrün: Das stahl der 11-Gang-Alfine-Nabe völlig die Show. Leider lassen sich im Moment nur Metallschutzbleche farblich so gestalten und nachdem wir zwei schlecht passende und sehr aufwändig zu montierende Modelle verbaut hatten, kommen wir auch hier zu dem Ergebnis: hübsch, aber in der Umsetzung im Moment noch zu aufwändig und außerdem funktional wie qualitativ nicht befriedigend. Da es sich bei der montierten Alfine noch nicht um ein Serienmodell handelte, kommt unsere Einschätzung zu dieser Nabe später.

Vollfederung »light« Durchweg aus bewährten Komponenten zusammengesetzt, ist unser »vollgefederter« Reisetourer. Lediglich am Steuerrohr kommt ein neues Detail zum Einsatz, das gerade ein Verfahren zum Gebrauchsmuster durchläuft, daher die geheimnistuerische Abdeckung (siehe Foto).

Inzwischen verlieren wir zwar unsere Einzelstellung bei der serienmäßigen Verwendung der Cane Creek Thudbuster-Sattelstütze – sprich, andere Hersteller haben auch das einzigartige Komfortpotential dieser Stütze erkannt – aber ein konzeptioneller Bestandteil des Rahmen- und Fahrradkonzept ist sie nach wie vor nur bei Velotraum. Eine echte Einzelstellung bietet die Magura Menja-Gabel, mit ihrem 350 Millimeter langen Schaftrohr, statt der üblichen 260 Millimeter. Das bedeutet immerhin 90 Millimeter mehr Spielraum, ein kräftiges Pfund bei der Fahrradanpassung und speziell bei der so wichtigen Lenkerhöhe.

Um den hier verwendeten cross 7005 EX Plus von dem »cross 7005 EX« subtil aber eindeutig zu unterscheiden, bekommen die 2011er Modelle auf der linken Seite ein leicht modifiziertes Ausfallende mit zusätzlicher Verstärkungsstrebe. Streng genommen ist diese Strebe zwar nicht erforderlich, aber wir finden, sie »steht« dem Plus-Rahmen ganz gut. Alle anderen Details entsprechen den bereits beim BD-Rahmen vorgestellten Modifikationen.

Velotraum 2011: Bewährtes Potential punktuell erweitert und spielerisch eingesetzt

Es ist unschwer zu erkennen, dass der Velotraum-Mikrokosmos keine gewaltige Erweiterung erfahren hat. Dafür sahen wir auch keine Notwendigkeit, denn unsere Fahrrad-Konzepte bergen auch ohne den dem Messe-Rhythmus geschuldeten Neuheitenreigen ein enormes Potential. Doch die hier vorgestellten Detaillösungen sind das Ergebnis einer kontinuierlichen Produktevolution, die funktionale wie spielerische Erweiterungen bietet, die, so glauben wir, den einen oder anderen »berühren«.

»Die Details sind entscheidend. Wir können nie genug Zeit dafür verwenden. Und wir wissen auch nie, welche Details schließlich den Kunden berühren« (Ian Schrager) .

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