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Eine Italienreise der unermüdlichen »Schopfheimer«

Dass an dieser Stelle regelmäßige Blogbeiträge zu finden sind, ist nicht mal so aus dem Handgelenk geschüttelt, wie es vielleicht scheint.

Um so dankbarer sind wir für so schöne Beiträge respektive Reiseberichte wie von Andreas aus Schopfheim, der uns allen damit ein schönes »Osterhasi« schenkt – Herzlichen Dank dafür nach Schopfheim!

Die Schopfheimer in Italien

Von Andreas aus Schopfheim

Eigentlich war die Reise bereits für den März 2020 geplant, leider selbstverständlich unmöglich. Nun gut, wie stand damals in meinem Blog-Beitrag zum Coronajahr: GPX Tracks vergehen nicht.

Jetzt war es endlich soweit, am 21. März ging es mit dem Zug bis nach Genua. Bei der letzten großen Tour 2019 sind wir dort, von Lugano aus kommend, nach Westen in Richtung Spanien abgebogen. In diesem Jahr sind wir in Genua in die andere Richtung abgebogen. Am Anfang führte die Route der Küste entlang, dann nach Cinque Terre, nach Pisa und wieder an der Küste entlang bis auf die Höhe von Grossetto. Von dort aus ging es ins Hinterland der Toskana. Natürlich haben wir auch die Hotspots Siena, San Gimignano und Lucca mitgenommen. Über den Passo della Cisa gelangten wir zurück in die Po-Ebene.

Bei Radtouren sind wir nicht so scharf auf große Städte, deshalb ging es beim letzten Mal großzügig westlich über Pavia an Mailand vorbei und dieses Mal im großen Bogen östlich entlang der Adda bis zum Comer See. Ab Lugano fuhren wir mit dem Zug wieder zurück nach Basel. Die Route entlang der Küste hatte ich selbst zusammen gestellt, im Großen und Ganzen waren wir damit zufrieden, einzig die Strecke nach Pisa war uns doch ein wenig zu verkehrsreich. Aber eine Alternative dazu zu finden ist auch nicht ganz so einfach.

Auf dem Weg zurück haben wir uns ziemlich an dem italienischen Teil der Eurovelo 5, der Sonnenroute, orientiert. Diese ist wie so oft erst in Planung und natürlich auch noch nicht ausgeschildert, auf Openstreetmap findet man die Route auf jeden Fall, und da wir eh schon lange mit Navi fahren, ist das für uns kein größeres Problem. Zum Teil verläuft die Route auch auf der Strecke der Eroica, dem weltbekannten Rennrad-Oldtimer-Event in der Toskana. Sehr beeindruckend sind die “weißen Straßen” der Eroica; man kann schon von Weitem erkennen, wo es weiter geht, die leuchten einfach in der Landschaft. Eigentlich finde ich die norditalienische Ebene ein wenig langweilig; als Glücksfall meiner Planung stellte sich der Abschnitt entlang der Adda heraus. Eigentlich alles offroad, heute würde man es eine Gravelstrecke nennen, wirklich hübsch und abwechslungsreich.

Das Wetter war, wie auch in der Heimat, etwas ungewöhnlich warm und beständig schön, erst zum Schluss haben wir dann doch mal wieder die Handschuhe gebraucht. Ende März in kurzen Hosen und Trikot zu fahren, ist auch für Italien nicht gewöhnlich. Uns hat es gefallen, die italienischen Kollegen waren gerne noch mit langen Hosen und Trikots unterwegs, manche hatten auch noch einen Buff bis zur Nase hochgezogen. Die fahren dort dann so auch noch im Sommer, was ich mir weniger vorstellen kann.

Das Schönste war für uns, dass fast keine Touristen unterwegs waren. Die Italiener genossen ihr schönes Land selbst. Vor allem war unsere bevorzugte Reiseart wieder möglich: man fährt so lange, bis man keine Lust mehr hat oder einen Ort gefunden hat, an dem man gerne bleiben würde. Innerhalb von kurzer Zeit fand sich immer eine Übernachtungsmöglichkeit, selbst in Siena haben wir sofort ein hübsches B&B mitten in der Stadt gefunden. Auf jeden Fall hat es uns gefallen, die Cinque Terre und die Toskana so zu erleben, in 14 Tagen sind wir 1200 Km gefahren und haben 12000 Höhenmeter überwunden.

Und ganz pannenfrei durchgekommen? Nicht ganz, bei der Pinionschaltung hat sich an meinem Fahrrad der Lockring gelöst, dieser fixiert die vordere Riemenscheibe am Pinion Schaltgetriebe. Ein Problem, das wir eigentlich nur aus den Anfängen der Pinion-Schaltung kennen. Damals war auf dem Feingewinde des Lockrings keine Schraubensicherung aufgetragen und diese konnte sich innerhalb von nur wenigen Kilometern komplett lösen. Seit auf dem Feingewinde eine Schraubensicherung aufgetragen ist, hatten wir damit keine Probleme mehr. Jetzt war es mal wieder soweit, aber wir hatten den notwendigen Lockringschlüssel dabei. Früher gab es ja nur einen sehr schweren Werkstattmontageschlüssel. In der Zwischenzeit gibt es auch ein deutlich leichteres Alumodell. Sollte man bei einer Radreise mit einer Pinion Schaltung immer dabei haben. Denn das Problem gibt es natürlich immer am Wochenende; so war es bei uns auch an einem Sonntag.

Bei der zweiten Panne kann das Fahrrad nichts dafür. An der Hauptbefestigungsschiene der Ortlieb Tasche hat sich eine Verbindung gelöst und die Befestigungsschraube ist verloren gegangen. Wenn das passiert, hängt die Tasche ziemlich schräg am Gepäckträger und wenn man es nicht bemerkt, dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis das ganze System versagt. Ich würde das hier nicht weiter erwähnen, wenn es nicht zum wiederholten Mal passiert wäre. Ich hadere gerade ein wenig mit der Befestigung, vor allem da eigentlich immer die sehr spezielle Schraube verloren geht. Das entsprechende Gegenstück liegt natürlich in der Tasche, aber ohne Schraube nützt das halt auch nichts. Da das Problem bekannt war, hatten wir entsprechnenden Ersatz dabei und konnten das Problem in kurzer Zeit lösen.

Liebe Grüße von den Schopfheimern

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