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Velotraum-Pedelec: Drei Erfahrungsberichte und alle Details

Das Velotraum-Pedelec ist eine Lösung für Radfahrer, die möglichst viel Fahrrad in Verbindung mit einer passenden Unterstützung suchen.

Mit »viel Fahrrad« meinen wir, dass sich auch ein Pedelec in einem hohen Maß den Bedürfnissen des Fahrers anpassen lassen sollte, insbesondere hinsichtlich der Gesamtergonomie.

Die ideale Basis für ein Velotraum mit einem Neodrives-Nabenmotor ist ganz zweifellos unser Rahmenmodell cross 7005 EX Komfort. Dieser Rahmen bietet üppige Stabilitätsreserven und einen besonders großen Anpassungsspielraum für die ergonomische Passform, also die Sitzposition mit allen Einzelaspekten und -maßen. Weitere Pluspunkte dieses Rahmens sind die geringere Durchstiegshöhe, sowie ein leicht modifizierter Gesamtschwerpunkt.

Vielseitiges Nischenprodukt und nur vor Ort

Uns ist natürlich bewusst, dass so ein Velotraum-Pedelec nur einen kleinen Kreis potentieller Käufer ansprechen wird. Schließlich gibt es ja gute Motorensysteme mit einer ganz passablen Fahrradtechnik drumherum schon für 2.500 bis 3.000 EUR. Unsere Lösung wendet sich an Velotraum-Stammkunden, die auch beim Pedelec nicht auf die Anpassung und das Fahrgefühl eines Velotraums verzichten möchten und an anspruchsvolle Pendler und Freizeitradler, die sich mit dem angeboten Pedelec-Standard nicht anfreunden können.

Eine weitere Besonderheit ist der vergleichsweise schnelle und einfache Umbau in ein rein muskelbetriebenes Fahrrad, zum Beispiel für den Radurlaub. Lediglich ein zusätzliches Hinterrad ist notwendig, um über zwei umfassend passende Fahrräder zu verfügen.

Das Velotraum-Pedelec wird nicht über unsere Fachhandelspartner angeboten, sondern kann nur hier vor Ort geplant und gekauft werden. Diese, auf den ersten Blick ungewöhnliche, Entscheidung ist sowohl der komplexen und anspruchsvollen Materie geschuldet, als auch den (gesättigten) Marktrealitäten. Unsere Händler haben uns auf Nachfrage unisono zu verstehen gegeben, dass sie an einem Velotraum-Pedelec wenig interessiert sind, oder sie lassen inzwischen ganz die Finger vom motorunterstützten Fahrrad. Allerdings ist diese Entscheidung zumindest unserseits nicht in Erz gegossen.

Natürlich muss auch ein Pedelec der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO; nicht verwechseln mit der StVO) entsprechen, wenn es auf öffentlichen Straßen und Wegen bewegt wird. Auch die CE-Kennzeichnung, die jedes Pedelec in Deutschland haben muss, schreibt dies zwingend vor.

Zum Herunterladen: Ausführliche Beschreibung des Velotraum-Pedelecs (Ausstattungsvorschlag »VK-1«) mit allen Details und Wahlmöglichkeiten (Pdf 1,5 mb).

Eindrücke aus der Velotraum Fahr- und Testpraxis im Anschluss.

Pit Heynhold – bisher reiner Mitochondrien-Antrieb

Arbeitsweg hin und zurück 50 Kilometer und 550 Höhenmeter, auf dem Heimweg mehr Steigungen.

Zeitersparnis auf der Hinfahrt zirka 10 Minuten, auf der Rückfahrt gut 15 Minuten. Beide Strecken empfinde ich als deutlich weniger anstrengend, als ohne Unterstützung. Der Sportmodus funktioniert für mich sehr gut, da auch höhere Trittfrequenzen unterstützt werden. Somit ist ein rundes gleichmäßiges Treten am Berg möglich. Angenehm ist, dass die Unterstützung bei 25 km/h sanft und nicht abrupt aufhört. Höhere Geschwindigkeiten als 25 km/h auf der Ebene sind nur mit höherer Anstrengung zu erreichen, außer bergab. Bedienung und Display sind übersichtlich und hochwertig. Ich könnte mir vorstellen, mit einem solchen E-Velotraum in Zukunft 4 Tage anstatt bisher 2 Tage pro Woche zur Arbeit zu fahren.

Stefan Gerlach – 7.500 km Bionx (Modell 2011/12)

Arbeitsweg hin und zurück 54 Kilometer und 600 Höhenmeter, auf dem Heimweg mehr Steigungen.

Das Neodrive-System fällt durch seine angenehm gleichmäßige Kraftentfaltung auf. Es reagiert sehr schnell auf Pedaldruck und fühlt sich neutral an. Auch an Anstiegen sehr konstante Leistungsabgabe. Allerdings ist kein Unterschied zwischen den beiden höchsten Unterstützungsstufen spürbar. Im Sportmodus kann ich mit hoher Trittfrequenz gute Unterstützungsleistung abrufen. Wird Kraft vom Pedal genommen, reagiert auch die Motorsteuerung sofort und regelt runter, es ist so gut wie kein »Nachschieben« spürbar (bei BionX stark spürbar). Bergab rollt der Neodrive-Antrieb gut, viel besser als mein BionX. Wird in der Ebene aus eigener Kraft über 25/26 km/h gefahren, ist ein Widerstand vorhanden, vergleichbar zu BionX, jedoch nicht stärker. Deutlich angenehmer ist der Übergang über 25km/h, der Motor regelt sehr sanft raus. Es sind kaum Lastwechsel spürbar. Der Stromverbrauch/Wirkungsgrad des Systems scheint auch »besser« zu sein, auf meinen beiden Fahrten hatte ich jeweils noch fast die Hälfte der Ladung des 11,2 AH Akkus übrig.

Des weiteren glänzt der Motor mit Kassettenaufnahme (endlich gute Schaltperformance!), und eine klapper- und hakelfreie Akkuschiene, auch die Fernbedienung am Lenker ist sehr angenehm, zum Unterstützungsstufenwechsel muss der Lenker nicht mehr losgelassen werden, ein Daumendruck reicht. Alles in allem eine spürbare Verbesserung gegenüber meinem BionX.

Markus Mehigan – 6.500 km BionX (Modell 2012/13)

Arbeitsweg hin und zurück 40 Kilometer und 900 Höhenmeter, auf dem Heimweg mehr Steigungen.

Der Neodrive-Antrieb fällt sofort durch seine angenehm gleichmäßige Kraftentfaltung auf. Er reagiert sehr schnell auf den Pedaldruck, fühlt sich sehr neutral und natürlich an. Auch an Anstiegen sehr konstante Leistungsabgabe. Allerdings kein Unterschied zwischen den beiden höchsten Unterstützungsstufen spürbar. Wird Kraft vom Pedal genommen, reagiert auch die Motorsteuerung sofort und regelt runter, es ist so gut wie kein »Nachschieben« spürbar (bei BionX stark spürbar). Sehr natürliches Fahrgefühl.

Beim Schlussanstieg (250 Hm, 9% Steigung) bleibt die Leistung konstant, ist allerdings dem BionX etwas unterlegen. Das gilt auch grundsätzlich an Steigungen über 8–9%. Bergab rollt der Neodrive-Antrieb gut, kaum ein Unterschied zu einem Rad ohne Motor. Wird in der Ebene aus eigener Kraft über 25/26 km/h gefahren, ist ein Widerstand vorhanden, vergleichbar zu BionX, jedoch nicht stärker. Deutlich angenehmer ist der Übergang über 25 kmh, der Motor regelt sehr sanft aus. Es ist kein »Pulsieren« wie beim BionX spürbar. Nach meinen beiden Strecken war noch gut »Rest« im Akku, ich hätte noch Reserve, z.B. um beide Wege mit höchster Unterstützung zu fahren.

Insgesamt das angenehmste System, welches ich bisher gefahren bin. Nun fehlt nur noch die gesetzliche Regelung zu einer (legalen) 30-kmh-Variante.

Ausführliche Beschreibung des Velotraum-Pedelecs mit allen Ausstattungsdetails und Wahlmöglichkeiten (Pdf 1,5 mb).

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