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cross 7005 Pinion – erste Fahrrad-Impressionen

Mit einem Vorserien-Rahmen haben wir ein fahrbereites Ausstellungsrad gebaut und dabei gleich die Gebrauchstauglichkeit geprüft.

Schließlich ergeben weder aufwändige Details noch bestandene Betriebsfestigkeitsprüfungen automatisch ein stimmiges Ganzes. Das eigentliche Ergebnis lässt sich nur durch erfahren beurteilen.

Wie erwartet und erhofft, gab es bei der Montage keine größeren Hindernisse oder Herausforderungen (außer ein paar dem Vorserienstatus geschuldete Passungstoleranzen…), denn schließlich wurde jedes Detail und dessen Wechselwirkung zuvor sorgfältig durchdacht. Das ist zwar einerseits eine Selbstverständlichkeit, andererseits weiß man ja: Shit happens. Einzig für die Abhängung des Hinterrad-Schutzblechs gilt es, eine weniger improvisierte Lösung zu finden. Schließlich soll auch bei den Pinion-Rädern mit den verschiebbaren Ausfallenden der Abstand zwischen Schutzblech und Reifen möglichst gleichmäßig sein.

Funktion des neuen Ausfallendes

Spannender war allerdings die Funktionalität, also die Gebrauchstauglichkeit der neuen Ausfallenden bei der Montage und bei alltäglichen Servicearbeiten.

Zunächst war unser langjähriger Pulverbeschichter gefordert, denn die innen liegenden Gleitflächen mussten vor der Rahmenbeschichtung präzise abgedeckt werden, damit sie blank bleiben. Wir haben uns nämlich dafür entschieden, die Kontaktflächen zwischen dem festem und dem beweglichen Teil unbeschichtet zu lassen. Denn keine handwerklich aufgebrachte Pulverbeschichtung widersteht der mechanischen Belastung (Bewegung, Flächenpressung) in diesem Bereich auf Dauer.

Bei einer sorgfältigen Ausführung sind die ausgesparten Kontaktstellen von außen nahezu unsichtbar, lediglich an der Trennung für den Riemenantrieb sieht man, dass hier die beiden Kontaktflächen ohne Pulverung sind. Nicht sichtbar bedeutet jedoch nicht, dass hier keine Pflege und Wartung notwendig wäre. Insbesondere Ganzjahresfahrer und Nutzer in Meeresnähe sollten diese Stellen regelmäßig mit Sprühwachs versiegeln und beim jährlichen Generalcheck mit frischem Montagefett versehen.

In der Handhabung erfüllt das neue Ausfallende voll und ganz unsere Erwartungen. Das Verschieben des Hinterrads und das Spannen des Riemens oder der Kette gehen leicht und kontrolliert von der Hand. Mit den Justier- und Spannschrauben lässt sich sowohl bei der klassischen Fahrradkette, als auch beim Riemenantrieb, die korrekte Spannung einstellen und das Hinterrad exakt im Hinterbau ausrichten. Zumindest beim Riemenantrieb ist diese Arbeit nichts für Laien, sondern gehört in die Hände einer entsprechend ausgestatteten Fachwerkstatt. Da der Riemen extrem selten nachgespannt werden muss, ist das jedoch kein Manko für die Alltagspraxis.

Dazu noch ein wichtiger Hinweis für alle, die weniger tief in der Materie drin sind: Beim normalen Aus- und Einbau des Hinterrads (z.B. Transport, Plattfuß) bleibt die richtige Position und Spannung des Riemens (Kette) erhalten und unverändert. Das bedeutet, der Aus- und Einbau des Hinterrads ist sogar vergleichsweise einfach und nutzerfreundlich.

Aufgeräumte Optik mit typischen Velotraum-Fahreigenschaften

Ebenfalls als gelungen empfinden wir das aufgeräumte und zurückhaltende Design der Ausfallenden, trotz der beabsichtigt robusten Ausführung. Es ist fast ein wenig schade, wie vergleichsweise dezent sich die aufwändigen und multifunktionalen Ausfallenden ins fertige Fahrrad integrieren.

Fahren tut sich der neue »cross 7005 Pinion« im Prinzip wie das Vorgängermodell: präzise, agil, steif, und souverän. Es wäre geradezu töricht, an diesen unisono von Kunden und Fachpresse — RADtouren 1/2015, Trekkingbike 2/2015, Aktiv Radfahren 3/2015 — immer wieder gelobten Fahreigenschaften etwas zu ändern.

Geändert haben wir nur eins: Es gibt statt drei Rahmengrößen nun vier. Dazugekommen ist die Größe »XXL«. Der Liefertermin für die Serienrahmen: Anfang August.

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