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Der Winter geht … die Lieferprobleme bleiben …

Von unserer Hoffnung, dass sich die Liefermisere zum Frühjahr hin entschärfen würde, müssen wir uns inzwischen verabschieden.

Von Entschärfung kann leider keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Der Irrsinn bricht sich Bahnen, insbesondere bei vielen Lieferungen aus dem asiatischen Raum.

Doch bevor wir ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, die wichtigste Botschaft: Die Lage ist ernst aber nicht aussichtslos. Wir können daher nur unseren Appell vom Oktober letzten Jahres wiederholen: Wer im Mai, Juni oder Juli schon auf einem neuen Velotraum-Rad unterwegs sein möchte, sollte möglichst schnell (eingedenk der Corona-Regeln) den ersten Schritt tun.

Von den Mühen der Ebene

Es vergeht quasi kein Tag, an dem wir nicht neue Hiobsbotschaften zu verdauen hätten, von dem nicht enden wollenden Shutdown ganz zu schweigen.

Fast alles kommt später, quasi alles wird teurer und was schief gehen kann geht schief. Beispiel gefällig: Die sehnsüchtig erwarteten Shimano-Container konnten in Hamburg sechs Wochen (!) nicht geleert werden, entweder wegen Schnee und Eis, Streiks, Überlastung oder … Tendenziell gleicht die Belieferung aus Asien immer mehr einem Lotteriespiel (Containerpreise verfünffachen sich), und die Betroffenen (Kunde, Importeure, Hersteller, Händler) oszillieren zwischen Ohnmacht, Verzweiflung und Wutanfällen.

Inzwischen ist das Thema auch in den Medien angekommen (SPON, FAZ) und es betrifft die Branche als Ganzes, wie zum Beispiel eine Pressemitteilung von ROSE schön verdeutlicht.

Zu allem Überfluss hat nun auch noch das Wetter in Rekordzeit von strengem Frost und Wintertraum (Fahrradfahren – brrrrr …) auf Frühsommer (Fahrradfahren – was sonst …) umgeschaltet ;-)

Ross und Reiter nennen

Wir hatten uns ja schon früh entschieden, sehr deutlich auf diese Problematik hinzuweisen und haben mit diesem Klartext offizielles Unverständnis und inoffizielle Zustimmung aus der Branche erhalten. Dabei war es uns einfach nur wichtig, dass unsere Kunden wissen, was sich da anbahnt und sie die Möglichkeiten haben entsprechend zu agieren. Wir freuen uns daher mit jedem Kunden, der diese bereits Chance genutzt hat.

Wie zum Beispiel Kaddi und Jevsej, die – Chapeau – ihre Jobs gekündigt und mit Ihren neuen Velotraum-Rädern ab Mai auf große Tour gehen wollen. So geht Zuversicht ;-)

»Anbei schicken wir begeisterten Veloträumer unsere Fotos von der Abholung der Fahrräder vor ca. 1 Woche. Wir schweben immer noch im 7. Himmel!!! – Vielen herzlichen Dank – Vielen Dank, Herr Stiener, für die tolle Beratung, die vielen wertvollen Tipps und Ihre Zeit – Vielen Dank, Peter, für die tolle Arbeit. Die Räder laufen wie geschmiert – Vielen Dank, Moritz, für die tolle und ausgiebige Einweisung.« [Kaddi und Jevsej]

Aus- und Lichtblicke bei Velotraum

So verfahren die Situation auch ist, im Moment schaffen wir es mit immensem Einsatz und Aufwand noch akzeptable Lieferzeiten anzubieten und einzuhalten.

Vergleichsweise entspannt ist und bleibt die Situation bei Fahrrädern mit Rohloff- und Pinionschaltung. Zwar kommt es auch hier gelegentlich zu kleinen Verzögerungen und punktuellen Engpässen, aber nichts was nicht zu managen wäre.

Sowohl Speedster als auch E-Finder (Pedelec) können wir im Moment ebenfalls liefern, wenn man von einer eingeschränkten Auswahl bei den Scheibenbremsen, Reifen und Tubus-Gepäcktägern mal absieht, oder es auch mal eine SLX- statt XT-Schaltung sein darf.

Speziell bei Shimano ist die Lage weiterhin angespannt. Jede Woche verwenden wir allein acht Stunden darauf, die Statusänderungen der neuesten Excel-Monster-Tabellen aus Japan in unsere Produktionsplanung einzupflegen. Parallel recherchieren wir unablässig andere »Quellen« – mit mehr oder weniger Erfolg. So hatten wir unlängst 20 XT-Scheibenbremsen bei »Stadler« erstanden, dazu eine Auftragsbestätigung erhalten, per Vorkasse bezahlt, um dann eine Stornierung zu erhalten … Mehrmals in der Woche kontaktieren wir unsere engagierten aber auch ohnmächtigen Paul Lange-Vertriebsmitarbeiter, um für einzelne Fahrräder die fehlenden Teile zu ergattern. Also viel Kampf und Krampf auf allen Seiten.

Shimano (gegründet 1921, 13.000 Mitarbeiter, 14 Standorte) hat dem Fahrrad geniale Entwicklungen beschert und ist in der Branche zu einer unverzichtbaren und häufig auch alternativlosen Größe geworden. Ausgerechnet zum 100 jährigen Firmenjubiläum steht der Name Shimano nicht allein für eine famose Erfolgsgeschichte, sondern auch für Frust und Verlust … Eine erste Entspannung zeichnet sich nach unserem momentanen Kenntnisstand so ab August ab. Bis dahin werden auch unsere Rahmen (fast) alle wieder lieferbar sein ;-)

Nachdem wir das erste Corona-Jahr ganz gut überstanden haben, scheint nun 2021 zur gewaltigen Herausforderung zu werden, die es zusammen zu meistern gilt. Vielleicht hilft dabei auch das Bewusstsein, dass die Fahrradwelt bei weitem noch nicht mit existenziellen Problemen zu kämpfen hat.

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