Wie oft kreisen die Beratungsgespräche mit unseren Kunden um die zu erwartende Reichweite eines Pedelecs. Die Hersteller werben unisono mit Fantasiewerten und wir stapeln lieber tief …
Angeregt durch den unlängst in der FAZ erschienenen Erfahrungsbericht, wollte der Chronist ausprobieren, wo die eigenen Möglichkeiten und Grenzen mit einem inzwischen zwei Jahre alten FD2E liegen.
Konkret: Lässt sich damit eine richtig stramme Nordschwarzwaldtour bewältigen, welche ich mir vor 30 Jahren auch nur in absoluter Topform angetan habe?
Stramm meint in diesem Zusammenhang eine Strecke quer zum Nagold- und Enztal bis hinauf zu den Aussichtshöhen auf 1.000 Meter. Die mal geschwind in Mapout gezeichnete Route war knapp 100 Kilometer lang und sammelte dabei fast 2.000 Höhenmeter – sapperlot … Da mein Akku inzwischen zwei Jahre alt ist und Sommer wie Winter gefordert aber nicht sonderlich akkufreundlich geladen wird, war klar: entweder nachladen oder mit Zweitakku losziehen. Aus Zeitgründen – schließlich wollte ich nach sechs Stunden wieder Zuhause sein – entschied ich mich dafür, den Akku meiner Frau Patricia auszuleihen. Der ist zwar schon zweieinhalb Jahre alt, hat aber etwas weniger Kilometer auf dem Buckel.
Erkenntnisse
Schon auf meiner Alltagsstrecke – der überwiegende Einsatzbereich meines FD2E – war mir aufgefallen: Nach zweimal Hin und Her (60 Kilometer), muss ich inzwischen aufladen, wenngleich der Akku noch nicht völlig leer gefahren ist.
Obwohl ich auf meiner Schwarzwaldtour ausschließlich den Ecomodus benutzt habe, war der Akku nach 45 Kilometer und 1.200 Höhenmeter leer. Da es kräftig hoch ging, war der Übergang von Rot (Reserve) auf leer ziemlich abrupt – man erschrickt regelrecht. Ich hatte, trotz der Topografie und des Untergrunds, auf etwas mehr Reichweite* gehofft. Klar, ich bin flott gefahren – da liefert auch der Ecomodus meistens 100 Watt) – und 133 Kilogramm Systemgewicht sind auch kein Pappenstiel.
(*) Die aktuelle Auswertung meines Akkus erbrachte dann Überraschendes: 8.996 Kilometer, 105 Ladezyklen und eine verbleibende Akkukapazität von 88 Prozent errechnete das System – geschätzt habe ich zwischen 75 und 80 Prozent … Ob nun mein Gefühl oder der errechnete Shimano-Wert stimmt, bleibt vorerst ein Geheimnis ;-)
Jetzt spielte die Zweitakku-Strategie ihre Stärke aus: Kurzerhand den vollen Wechselakku aus der Tasche geholt, und schon prangen wieder fünf volle Ladebalken im Display. Hätte ich mich für das Nachladen entschieden, wäre in Dobel bereits eine (Zwangs)Pause notwendig gewesen.
Apropos nachladen: Hinweise auf öffentliche Pedelec-Ladestationen habe ich auf meiner Tour nirgends entdecken können. Sprich: Aufladen bedeutet immer auch Einkehren … So wünschenswert eine Ladeinfrastruktur auch wäre, im Moment sind »Pedelec-Overlander« im Nordschwarzwald eher selten. Zwar sind mir viele andere Pedelecfahrer in den Tälern und auf den Höhenzügen begegnet, allerdings waren die Räder zu staubfrei und sauber für eine längere Tour ;-)
Dagegen sah ich auf den Wanderparkplätzen viele mit Fahrrad-Heckträgern bestückte Autos stehen. Im Moment wird also auch das Pedelec – wie zuvor schon das Fahrrad – auf den Heckträger gepackt, und die größte Strecke fährt das Auto und nicht das Pedelec. So zumindest mein Eindruck an diesem herrlichen Sonntag.
Bis Bad Wildbad ging es überwiegend bergab und so zeigte der Zweitakku zur Kaffeepause immer noch fünf Balken. Eine beruhigende Reserve, schließlich lagen noch zwei weitere Talanstiege und einige Wellen vor mir. Mit zwei Balken Reserve erreichte ich schließlich mein Ziel, da wäre doch glatt noch eine weitere Schleife drin gewesen ;-)
Resümee und Kennzahlen
Es ist schon immer wieder sehr eindrucksvoll, welche Touren man mit einem Pedelec (wieder) machen kann. Nach sechs Stunden war ich wieder am Schreibtisch zum Bilder sichten, zwar rechtschaffen müde aber nicht erschöpft. Auch die nicht mehr jungfräulichen Knie sowie der zickige Rücken hatten die Tour gut überstanden. Meine Fitnessuhr wies einen zusätzlichen Kalorienverbrauch von 3.392 Kalorien aus, das zeigt eindrucksvoll: Auch Pedelecfahren fordert und fördert ;-)
Die »Unterstützung« hat allerdings auch ihren Preis. Bereits nach zwei Jahren ist die Akkukapazität und somit Reichweite etwas eingeschränkt. Touren und Pausen müssen wesentlich genauer geplant werden oder kostspielige Zweitakkus angeschafft und mitgeschleppt werden. Dabei ist für so stramme Tagestouren ein Zweitakku sicherlich eine feine Sache. Allerdings sollte jeder selbst abwägen, ob es ihm das wert ist. Schließlich sind die Dinger sehr teuer und alles andere als Ressourcen-schonend in der Herstellung. Bei Mehrtagestouren muss neben dem Zweitakku noch ein Lagegerät mitgeschleppt werden, das füllt dann fast schon eine kleine Ortliebtasche.
Zur Reichweitenvergrößerung stehen bei dem getesteten Setup zwei Möglichkeiten im Raum: Gewicht reduzieren (das größte Potential hat dabei der Fahrer); langsamer fahren und den Ecomodus auf maximal 50 Watt beschränken …
Daten & Fakten
- Systemgewicht: 133 Kilogramm (Fahrer, Fahrrad, Gepäck)
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 20,5 km/h (mit Fotostops usw.)
- Höhendifferenz: 1.988 Höhenmeter
- Distanz: 96,3 Kilometer
- Untergrund: 70 % Schotter, 30 % Asphalt
- Temperatur: 22–26 Grad
Kommentare
Moin Herr Stiener,
anders als beim Z 15, vermute ich mal, hat es keine Überhitzungsprobleme gegeben oder?
Grüß Gott Herr Klein,
Sie vermuten richtig, keine Überhitzungsprobleme beim Motor und Fahrer ;-)
Zum Thema Gewicht reduzieren fällt zumindest bei Velotraum positiv auf, das es sich bei den Fahrzeugen noch um fahrradänliche Fahrzeuge handelt. Was man insbesondere in den Alpen teilweise sieht (war gerade mit Biorad unterwegs) hat damit oft nicht mehr viel zu tun. Gewicht spielt da kaum noch eine Rolle. Damit sind dann auch zunehmend Frauen, sowie übergewichtige und ältere Fahrer unterwegs, es sei ihnen gegönnt, aber auch viele Junge, die gleich mit dem Pedelec beginnen und wohl nie mehr ein Biorad fahren werden, für die Umwelt ein echter Rückschritt.
Die Hauptstrecken sind durch die Pedelecs inzwischen massiv überlaufen.
zu Henning:
worin unterscheiden sich Ihre Äußerungen zu denen von Herrn Tönnies von Schalke 04, meineserachtens sind sie ebenso diskriminierend.
Die echten Naturliebhaber und Bioradfahrer fahren auch nicht die Hauptstrecken, sondern bspw. den Col del Nivolet oder den Col d’Agnel. Vielleicht versuchen Sie es dort mal.
Zu Werner: ich verstehe Ihre Gedankengänge nicht. Eine Tatsachenfeststellung ist nicht diskriminierend. Ich kann nur das schildern, was ich beobachtet habe. Soll ich die Realität anders schildern? Fakt ist einfach, dass einige Männer nun ihre Frauen mit auf Tour nehmen, die dass aufgrund der Elektrounterstützung nun auch schaffen und bei dickeren und älteren ist es ähnlich und diese Feststellung diskriminiert niemand, wie auch? Diskriminierend wäre die Forderung, das dieser Personenkreis nicht fahren dürfte, was ich aber nicht gefordert habe.
Ich war übrigens von Scuol über S-charl zum Ofenpass unterwegs, googeln Sie mal, das ist für Naturliebhaber sehr zu empfehlen. Nur waren gerade diese Naturstrecken früher einsam und durch die Elektrounterstützung sind sie nun überlaufen weil sie jeder fahren kann, während sie früher nur den sehr sportlichen zugänglich waren.
Um es noch mal klar zu sagen: ich gönne es den unsportlicheren dort zu fahren, auch wenn es für mich nun weniger schön ist aber vielleicht kaufe ich mir fürs Alter dann ein Pedelec um noch länger dort zu fahren.
Leben und leben lassen ist meine Devise, aber die Realität schildere ich so wie sie ist.
Hallo Leute, jetzt mal langsam ….
Ich glaube nicht, dass die Velotraum-Seite dafür gedacht ist, weltanschauliche Diskussionen über Pro und Contra von Pedelecs zu führen. Es gibt halt wie immer 2 Seiten der Medaille.
Vielleicht könnte man sich auf folgende Feststellungen verständigen:
1. Ja, die Alpen sind überlaufen. Dies sind sie allerdings auch in anderen Bereichen, wie beim Wandern und beim Skifahren.
2. Ja, die Anzahl der Pedelec-Fahrer nimmt ständig zu. Offenbar sind deshalb vermehrt auch (Neu-) Einsteiger mit dem Pedelec unterwegs, die teilweise unsicher sind und zu wenig Übung haben.
Man mag dies bedauern oder auch kritisieren, aber es gibt selbstverständlich Strategien, dem zu entkommen:
1. Ausweichen auf andere Ziele. Dies meint nicht nur (Fern-) Ziele auf anderen Kontinenten, sondern man kann auch direkt vor der Haustüre kreative Touren fahren, auf denen man fast allein ist. Ich bin z.B. gerne auf der Schwäbischen Alb unterwegs, und dort treffe ich abseits der Wanderparkplätze und Hauptrouten nur sehr wenig Leute …. Manchmal liegt es halt nur an der Tageszeit, wenn man für sich sein möchte.
2. Sich freuen, dass viele Fahrradfahrer (Biofahrer und Pedelecfahrer) unterwegs sind. Denn mehr Fahrradfahrer bedeutet auch, dass das Fahren für alle Radfahrer sicherer wird – Thema critical mass. Kann ich täglich auf der Fahrt in die Arbeit erleben.
3. Leben und leben lassen. Take it easy!
Grüße von Guido (Biofahrer, hab aber keine Berührungsängste)
So sehr es mir widerstrebt, überhitzte Internet-Debatten zu befeuern (Never feed any trolls… ;), ist es mir doch ein Bedürfnis einen Punkt aufzugreifen, da er mich irritiert.
Ganz abseits der allgemeinen Pedelec / “Biorad” Diskussion stoßen mir die folgenden Formulierungen auf:
“Damit sind dann auch zunehmend Frauen, sowie […] unterwegs […]”
“Fakt ist einfach, dass einige Männer nun ihre Frauen mit auf Tour nehmen […]”
Möglicher Weise war es nicht so gemeint, aber das klingt so, als wären Frauen aus Prinzip weniger leistungsfähig auf dem Rad. Dem ist nicht so und diese Aussage fällt tatsächlich unter die Definition des Begriffs Diskriminierung. Mag ja sein, dass die Konstellation »sportlicher Fahrer« und »weniger sportliche Fahrerin auf Pedelec« vom Autor in freier Wildbahn beobachtet wurde. Habe ich auch schon gesehen. – Umgekehrt aber auch. ;)
Gute Fahrt Leute! Jetzt zurück zum Thema?
@ StS: Tolle Tour, authentisch berichtet!
Auch ich bin wie Matthias leicht irritiert…
aber lassen wir das unter uns bekanntermaßen toleranten VELOTRAUM-Kunden einfach mal so stehen.
Hin und Wieder registriere ich mit einem gewissen Schmunzeln die andauernden Diskussionen zum Wandel “Biorad“ versus Pedelec ***
Es ist halt vielleicht wie beim „Autofahren“ auch | Bei uns sagt man/frau bekanntlich gerne mal
„Es gibt sodde und sodde. Aber meh sodde wie sodde“ ;-)
Auf den hierzulande sicher viel zu wenigen Radwegen tummeln sich leider nicht nur die vernunftgesteuerten Radler und Radlerinnen… ich war kürzlich wieder zwei Wochen auf Hollands Radwegen unterwegs -
die bunte Radlerwelt hat dort eindeutig Vorfahrt. Apropos Vorfahrt… heute hätte mich beinahe ein E-Skooter von meinem VELOTRAUM-Pedelec geholt… dieses Thema holt „Bio- wie Pedelecradler“ demnächst gleichermaßen mächtig ein :-(
Der Wandel vom „Biorad“ zum Pedelec | E-Bike hat sich aus meiner Sicht zwischenzeitlich in den Diskussionen dann doch ziemlich entspannt. Als ich 2011 bei VELOTRAUM zum ersten Mal nach einem Pedelec Ausschau hielt waren in der Ausstellung nur „Bioräder“ zu sehen. Mit (m)einem Handicap z.B. ist ein Pedelec halt schon ein „Segen“. Ende 2014 konnte Mann dann wenigstens schon mal „hinter vorgehaltener Hand“ nach einem VELOTRAUM-Pedelec fragen. Damals stand dort nur der Nabenmotor zur Verfügung… die diesbezüglichen Überhitzungsprobleme konnte auch ich hin und wieder „genießen“ und die leidige Z15-Diskussion hin oder her, der Nabenmotor bleibt sehr wahrscheinlich dennoch auch weiterhin meine erste Wahl. Ich bin nun mal der Typ „Flussfahrer“ und meide die Pässe > Reschenpass ausgenommen ;-)
In knapp über vier Jahren sind es mittlerweile dann doch 26.000 VELOTRAUM-Radreise-Kilometer.
90 Ladezyklen sind bis dato notiert… hinsichtlich Reichweitendiskussion kann nachrechnen wer mag. Die Diskussionen um Reichweite und Zweitakku stellt sich für mich ob meines “Profils” längst nicht mehr. Mein Akku verliert nach besagten vier Jahren – 26.000 Kilometern und 90 Ladzyklen mittlerweile an Kapazität. Aber zwischen 110 bis 170 Kilometer fahre ich damit > meist Unterstützung ECCO I < dann immer noch…
zugegeben nicht im Hochschwarzwald. In der Umgebung von Böblingen hat es aber schon auch die eine oder andere Steigung und entlang der Flüsse reicht mir das allemal. Nicht jeder der mit Akku unterwegs ist steht zwangsläufig unter Strom. In diesem Sinne ein gutes Miteinander auf den einsamen und manchmal auch vielbefahrenen Radwegen dieser Welt… und vor allem: habt Spaß beim Radfahren ;-
Hallo Mattias,
Frauen sind im Schnitt weniger körperlich leistungsfähig als Männer (deshalb treten sie im Sport auch nie gegeneinander an), alte Menschen in der Regel weniger leistungsfähig als Junge (deshalb gibt es Sportabzeichen je nach Altersklasse mit unterschiedlichen Zielen), dicke am Berg meist schwächer als die dünnen (deshalb sieht man auf der tour de france auch keinen mit Kugelstoßerfigur) und im Sommer ist es meist wärmer als im Winter auch wenn für jede dieser Regeln gegenteilige Beispiele zu finden sind (ich kenne selbst extrem sportliche Frauen). Ich kann deshalb nicht ansatzweise nachvollziehen warum man sich über solch banale Tatsachen überhaupt echaufieren kann.
Da ich weder irgendjemand etwas verbieten will, noch jemand herabwürdigen will ist es auch nicht diskrimierend.
Aber mit dem Diskriminierungsvorwurf haben Trolle natürlich eine tolle Möglichkeit gefunden, um jedes beliebige Thema abzuschießen. Etwas mehr Toleranz für andere Ansichten wäre gut, mann muss dem anderen nicht immer gleich etwas böses unterstellen oder sich als Mimose und Schneeflöckchen aufspielen.
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich hatte überlegt, auch mal zusammen mit einem Freund eine Tour zu machen, er auf dem Pedelec, ich auf dem Biorad (Velotraum). Beide mit ähnlichen Systemgewicht, ich bin nur knapp 20cm größer. Da helfen solche Informationen für hügliges Gelände mit hoher Beladung sehr viel. Auch finde ich es interessant, wie lange die Akkus noch eine gute Kapazität halten. Bei den Vergleichen mit dem Auslieferungszustand muss man nur bedenken, dass viele Akkus anfangs mehr als die Nennkapazität hatten (über 100%), das kenne ich von meinem Notebookakku.
@Frauen sind weniger leistungsfähig: Mit Lael Wilcox hat letztens eine Frau das Continental Divide gewonnen, mit Fiona Kolbinger das europäische Transcontinental. Auf Ultralangstrecken sind Frauen wieder genauso leistungsfähig wie Männer. Anderfalls ist die Aussage nicht ganz falsch.
Hallo Herr Stiener,
vielen Dank für diesen ehrlichen Bericht. Ich beobachte den Akkuverbrauch seit April genau und kann inzwischen sehr gut abschätzen, wie weit ich mit einer „Akkuladung“ unterwegs sein kann. Ende August steht dann der Saaleradweg an und da sind einige Höhenmeter zu überwinden. Übrigens können zusätzliche Kilometer ganz schnell durch das Deaktivieren des Lichts erreicht werden. An dieser Stelle könnte Shimano noch einmal nachbessern, wenngleich möglicherweise rechtliche Rahmenbedingungen keine andere Programmierung zulassen.
Ich persönlich fahre ausschließlich Pedelec und das nun schon seit mehr als sechs Jahren. Dabei bin ich seit 25 Jahren viel mehr Pendler als Reiseradler. Aber mit dem E-Finder kann ich beides besser verbinden. Kritisch sehe ich im Moment einzig die Tatsache, dass unsere Natur insbesondere in den Bergen nun auch im Sommer keine Ruhe mehr findet. Das Pedelec ist als Fahrrad zum coolen Spaßobjekt mutiert. Solange sich Menschen mit dem Pedelec wieder auf die Wege und Straßen begeben, kann es für die so dringend notwendig verkehrspolitische Veränderung nur von Vorteil sein.
Und das eine solche Veränderung auch in einer bestehenden Bau- und Infrastruktur möglich ist, habe ich dieses Jahr in den Niederlanden gesehen. Diese Erkenntnis schafft ein bisschen Zuversicht, es fehlt in Deutschland nicht an den Möglichkeiten, es fehlt einzig am politischen Willen.
Wirklich sehr schöner Bericht.
Ich hätte noch einen Vorschlag für das Unwort des Jahres : Biorad
Einfach nur grausam. Hab es hier zum ersten Mal gelesen
Der Bericht ist super. Endlich hört man mal wie lange so ein Akku tatsächlich durchhält, wenn er gebraucht wird.
Mit dem Biorad kann ich mich Olav nur anschließen.
Mein ‘Quälrad’ ist weder biologisch abbaubar, noch fährt es mit Biogasen und ich vermute, dass es auch nicht biologisch angebaut wurde (was wird das schon?).
Hallo
Zur Akkureichweite möchte noch ergänzen, dass der Z 15 bzw. Z 20 die Rekuperation ermöglichen und das hat bei einem aktuellen Test bei einer Tour rund um den großen Arber zu 84 KM Reichweite geführt, wobei das Gesamtgewicht pro Rad auf 120 KM begrenzt war und nur Ecomodus mit Ausnahmen Tourmodus bei 500 Watt Belastung auf die Pedale getestet. Es kommt da auch auf die eigene Leistungsfähigkeit an und deshalb sind solche Test wie oben angegeben wenig aussagekräftig. Ich fahre jetzt bei 67 Jahren im Druchschnitt mit 25 Kg Gepäck ca 75 KM täglich, da bin mir sicher, dass ich dann bei einem Pedelec mit Hinderratantrieb immer 80 KM erreichen werde und dann kann doch auch ohne Akku weiterfahren. Man kann doch nicht so tun, wenn der Akku leer ist benötige ich einen zweiten Akku. Das Pedelec liefert eine Tretunterstützung und so muss man es verstehen und wenn diese entfällt, dann fährt man halt langsamer und kommt auch ans Ziel. Motto: Der Weg ist das Ziel und zwar mit oder ohne Tretunterstüzung
Mit Mittelmotor habe ich mal einen Vergleich gemacht: Shimano, wie bei Velotraum verbaut, fährt sich auch bei ausgeschaltetem Motor so, als sei kein Motor da. Es ist keine Bremswirkung spürbar. Vergleich mit dem bisherigen Bosch-Mittelmotor: Bei ausgeschalteter Unterstützung, also auch immer bei mehr als 25 km/h, deutlicher Widerstand. Bei Bosch tritt man in ein Getriebe und dieses überträgt die Kraft auf das winzige Kettenblatt. Bei Shimano ist das Kettenblatt direkt an der Kurbel montiert und es kann keine Verluste in einem solchen Getriebe geben. Nabenmotor habe ich noch nicht probiert. Bei den bisherigen Mittelmotor-Systemen sind daher die von Velotraum verbauten Shimano-Varianten eindeutig die Besten (auch aus anderen Gründen). Bei den neuesten, deutlich überarbeiteten, Bosch-Modellen scheint das Kettenblatt nun nicht mehr so winzig zu sein, so dass das interne Getriebe zwischen Kurbel und Kettenblatt für die Konstruktion nun nicht mehr zwingend ist. Fehlt dieses Getriebe nun wirklich? Wie würde wohl ein Vergleich Shimano/Bosch nun ausfallen?