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Veloträumer Markus Mehigan auf Great-Divide-Tour – Schlussbericht

Unglaublich, der »große« Urlaub von Markus ist vorbei und bereits zwei Wochen Fahrrad-Hochsaison-Alltag sind wieder gemeistert. Hier nun sein Schlussbericht.

№3 – Markus Mehigan auf Great-Divide-Tour

Nun bin ich bereits gut 14 Tage auf der Great Divide und bin kräftig damit beschäftigt mich mit all den Leuten zu unterhalten, die ich so unterwegs treffe. Kaum ein Tag vergeht ohne neue Bekanntschaften.

Mal eine kurze Unterhaltung, gestern und heute bin ich von einem Amerikaner durchgefüttert worden, den ich auf meinem letzten Campingspot kennengelernt habe. Er hatte den letzten freien Platz ergattert und mich kurzerhand eingeladen ihn mit mir zu teilen. Oder Barbara und John, die einen Campingplatz und Cabins kostenlos für Radfahrer zur Verfügung stellen und mich dann auch noch zum Abendessen einladen. Oder heute, beim Einchecken in ein Motel, fragt mich der Chef, ob ich die Great Divide fahre und lädt mich spontan zum Bier ein. So geht es in einem fort.

Nach einer Woche kalten Wetters und Regen, hat mich nun die Hitze eingeholt. Täglich um die 30 Grad. Viel trinken und viel schwitzen ist jetzt angesagt. Auf 100 km kommen hier etwa 1200 bis 1400 Höhenmeter. Noch habe ich etwa jeden zweiten Tag gute Versorgungsmöglichkeiten, was sich in den nächsten Tagen ändern wird!

Tja schon wieder vorbei …

Finder verpackt, auch wenn’s „nur“ ein Karton von einem Fremdhersteller war, Gepäck aufgegeben und hoffen, dass es auch wieder ankommt – Die letzten beiden Tage war ich damit beschäftigt Denver zu erkunden, Karton und Shuttlebus zu organisieren, wieder neue Bekanntschaften zu schließen. Kaum Zeit die Reise Revue passieren zu lassen.

Nachdem wir das Great Basin verlassen haben, hat sich auch das Wetter etwas verändert. Immer noch recht warm, täglich um 30 Grad, mal drüber, mal drunter. Obwohl in den Bergen, ist die Landschaft extrem trocken. Colorado hatte kaum Schnee diesen Winter und ein trockenes Frühjahr. Dementsprechend hoch ist die Waldbrandgefahr. Offene Feuer, Grillen, selbst kochen auf »offener« Flamme ist stellenweise verboten. Kleinere »Wildfires« gibt es fast andauernd irgendwo.

Inzwischen befinde ich mich im Einflussbereich des Summermonsun, täglich türmen sich schwere Gewitterwolken und pünktlich um die Mittagszeit gibt es heftige Schauer, meistens mit Hagel. Unangenehm auf einer Höhe zwischen 2.500 und über 3.000 Meter Meereshöhe. Innerhalb von wenigen Minuten kann es empfindlich abkühlen. Da macht selbst die schönste Abfahrt schnell kein Spaß mehr. Spätestens hier ist klar, dass eine gute Regenjacke kein Luxus ist …

Die Begegnungen mit anderen Radlern ist in den letzten Tagen weniger geworden, die meisten scheinen Richtung Norden »durch« zu sein. Auch meine Zeit lauft ab. Jeden Tag den ich jetzt weiter nach Süden fahre muss ich wieder zurück Richtung Denver. So entscheide ich mich in Del Norte nach Osten abzudrehen, das Great-Sand-Dunes-National-Reserve anzusehen und noch eine letzte Passüberquerung einzubauen. Hat sich wieder gelohnt.

Da ich noch einen sehr interessanten Warmshowers-Kontakt habe, entschließe ich mich noch einen kleinen Umweg einzuschieben. Dieser Einblick in eine kleine Organic-Farm ist ein gutes Beispiel wie viel Freiheit in diesem Land möglich ist und gleichzeitig was es bedeutet fast ganz ohne »öffentliche« Unterstützung auszukommen. Willkommen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

In der Kleinstadt Salida komme ich dann noch bei einem Paar unter, dass ich auf der Route getroffen habe. Der richtige Ort um die Reise sacken und ausklingen zu lassen und die Beine auszustrecken. Die wollen nicht mehr. Kopf ist voll, Pause!

Jetzt sitze ich am Denver Airport und kann kaum glauben, dass die 6 Wochen schon um sind. Heimflug, ein Tag zu Hause … Kann ich mir gerade noch nicht vorstellen, aber so wird’s kommen ;-)

Statistik

  • Distanz: zirka 3.797 km
  • Höhenmeter: zirka 37.335 Hm
  • Verschleiß: eine Kette, die ersten Bremsbeläge noch nicht ganz runter, Hinterreifen löst sich die Karkasse auf, ein paar Socken, eine Flasche Sonnencreme
  • Defekte: ein Loch im Reifen gestopft, einmal Kette nach Chainsuck repariert

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