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Kai aus Stuttgart nach 24.000 Kilometern

Ich habe mein Fahrrad vor gut drei Jahren bei Euch so zusammengestellt, dass es sich sowohl für weite Reisen als auch im Alltag eignete.

Das Konzept VK10 mit Rohloff und Scheibenbremsen und 559-Rädern passte da genau in mein grobes Konzept. Ich wusste, dass ich mit meinen 194cm und knapp 100kg ein stabiles Fahrrad mit mindetens 150kg Systemgewicht wollte eigentlich eher 160-180kg. Von meinem alten Fahrrad übernahm ich den gerade eingefahrenen Brookssattel (10.000km), den Lowrider und aus Sentimentalität das Rücklicht, weil dieses mich schon seit 10 Jahren begleitete.

Ich bereue als einziges, damals keine silber polierte Rohloff und den passenden SON genommen zu haben. Fälschlicherweise verortete ich die silberne Rohloff noch mit dem klassischen gelben Aufkleber. Mittlerweile habe ich 24.000 Kilometer abgespult und wollte davon berichten.

Ich habe die meisten Kilometer wohl auf dem Weg zur Arbeit und auf Erkundungen zuhause erfahren. Gerne habe ich mir auch Gründe gesucht, mit dem Fahrrad fahren zu müssen, beispielsweise um beim Einzug in Mannheim zu helfen, nahm ich natürlich das Fahrrad. Auch schlechtes Wetter hielt mich nicht vom Weg ab, dank einem im Abverkauf erworbenen Satz Ice Spiker Pro, von Regen ganz zu schweigen. Die Schutzbleche erfüllen ihren Zweck, nur funktionsbedingt wird man bei 40km/h Plus nass von dem Wasser, was nach vorne spritzt. Ursprünglich war der Lowrider noch nicht montiert, diesen habe ich aber für den Alltag bald nachgerüstet.

Touren und Reisen

Mit dem Fahrrad habe ich mich auch in den Schwarzwald gewagt. Die breiten Reifen haben auf dem Schotter des Schwarzwaldradwegs (die hüglige Variante mittendurch) gut geholfen, nur die Übersetzung mit 42-16 hätte manchmal gerne noch kürzer sein können. Ein einstündiger Anstieg mit einem kurzen Schlussanstieg von 18% am Ende als Würze schlaucht schon sehr, insbesondere mit zwei Radtaschen.

Meine wohl ungewöhnlichste Anfahrt zu einer Konferenz nach Dublin habe ich damals mit meinem noch neuen Velotraum gemacht. Nachdem ich erst einmal zwei Tage in Köln auf einer Fortbildung war, verstaute ich mein Fahrrad im Zug. Über Brüssel durch den Ärmelkanaltunnel ging es zunächst nach London und dann Cambridge, wo ich meine Schwester für zwei Tage besuchte. Leider musste man sowohl für den Thalys als auch für den Eurostar das Fahrrad demontieren, sodass es auf 1,50 meter Packmaß kam, was beim größten XXXL-Rahmen nicht einfach war.

Nach dem Aufenthalt in Cambridge fuhr ich dann fünf Tage nach Anglesea, um von dort die Fähre nach Dublin zu nehmen. Trotz meines guten Englischs, habe ich schmerzhaft ein neues Wort auf dem Weg gelernt: Bridlepath heißt Reitweg und ist insbesondere im hohen Gras nicht zu empfehlen. Ein Schaltwerk hätte ich wohl abgerissen, als ich in den ausgetretenen Pfad der Pferde fiel. Meine Navigations-App OsmAnd hat mich gerne über Fußwege, genauer gesagt Trampelpfade, nach dem Wegerecht gerne auch mitten durch bewirtschaftete Felder, die das Überklettern (mit Tritthilfen) von Gattern voraussetzten, geschickt. Nach kurzer Zeit habe ich gelernt, mir andere Wege zu suchen. Mittlerweile habe ich bei der Navigation »Brouter« gefunden, für deutlich bessere Wegevorschläge.

Die Landschaft in England und Wales, wie auch die schönen Nebenstraßen haben jedoch für alles entschädigt, auch wenn ich in Furten desöfteren nass wurde. Die breiten Reifen haben sich aber insbesondere auf den Treidelpfaden an den Narrowboat-Kanälen bewährt, da diese teilweise durch Absackung des Uferrands sehr matschig waren. Kurze Stücken konnte man so im 1.Gang unter hoher Trittfrequenz durchpflügen.

Auch auf einer Kurztour durch den Elsass auf der Route du Vin hat mich das Fahrrad gut getragen, nur an den Hügeln des Weingebieten hat mich meine Freundin mit dem Ebike stets geschlagen. Besonders nachdem wir am ersten Tag sechs Flaschen Wein eingekauft hatten, wovon sich vier in meinen Gepäcktaschen befanden. Das Fahrrad hat das jedoch nicht beeindruckt.

Dieses Jahr ist eine Tour entlang der Continental Divide Mountain Bike route geplant. Dafür werden die Schutzbleche entfernt und durch kleine Spritzschütze ersetzt, das Vorderrad wird durch eines mit einer breiteren Felge ersetzt. Außerdem wird ein Tubus Airy angeschraubt. Die Reifen werden durch 57 bzw 60mm breite MTB-Bereifung ersetzt, für etwas mehr Komfort. Somit verliert das Rad wohl ein knappes Kilogramm an Gewicht für die Tragepassagen und kein Schlamm kann sich in den Schutzblechen verfangen.

Verschleiß und Ausfälle

Inspiriert von Thomas Fischer möchte ich auch über meine Verschleiß berichten, um vielleicht auch mit zukünftiger Teileauswahl zu helfen. Ich selber bin eher materialmordend, weil meine Waage stets knapp unter 100kg anzeigt und ich mit 1,94 auch einen großen Hebel anbringe. Außerdem pendelte ich die ersten 1,5 Jahre jeden Tag 200hm.

Bei den Bremsbelägen vorne rate ich klar zu Trickstuff: Haltbarkeit verschiedener Magurabeläge: 4200km, 2600km, 1300km, 1500km; danach Wechsel auf Trickstuff Inox 160 mit Trickstuff Daechle HD Scheibe: beides seit 14000km ohne Wechsel im Einsatz. Teilweise könnte hier auch ein etwas weniger bergiges Einsatzprofil seitdem beigetragen hanen.

Antrieb: die Ketten die originale KMC-X1, und die Nachfolger KMC-e1 und KMC-e1 ept hielten alle zwischen 6000km und 8000km, zwei zwischenzeitlich verwendete Wippermann (7R8,1Z1) hielten beide keine 2000km, wurden aber auch nur im Winter verwendet, weil beide während eines Winters verschlissen. Das Kettenblatt und Ritzel wurden beide gewendet, während das Kettenblatt mittlerweile nur noch ein Wurfstern ist, könnte man vielleicht noch eine Kette auf dem Ritzel fahren. Trotzdem wird alles mit der momentan verwendeten Kette totgefahren, wegen eine langen Radtour diesen Sommer.

Der Hinterradreifen (Mondial Evo mit 55-559) hielt knapp 22.000km mit insgesamt 4 Platten, wovon einer wahrscheinlich auf einen defekten Schlauch zurückzuführen war und ein anderer durch eine Metallscherbe durch die Seitenwand. Der Vorderradreifen ist noch nicht verschlissen.

Die Ausfälle:

  • meine günstigen Shimanopedale (Plattform/Klick) taugten nichts. Die Nachfolger, die PD-T8000 halten seit 20.000km, ich hätte sie aber direkt nach Kauf fetten und neu kontern sollen, eine Shimanokrankheit.
  • meine Rohloff macht Spaß, aber ich habe eine inkontinente erwischt, Abdichtung nach gut 5.000km, 15.000km und sie ist nach 24.000km wieder undicht, das Öl läuft aus dem Schnellspanner
  • nach 16.000 und 20.000km ist mir eine Speiche im Vorderrad gerissen: mit dem 203mm Bremsscheiben treten dort auch sehr hohe Kräfte auf, der letztere Riss war bergab mit Gepäck beim Bremsen
  • Die SKS-Schutzbleche wollen nicht ewig halten: das erste war nach 16.000km hinüber, beim zweiten sind die Nieten der vorderen Strebe kaputt gegangen nach 24.000km
  • Die Truvativ-Kurbel löste sich nach 12.000km und war ausgeschlagen.
  • Der Sigma-Tacho ist nach 2 Jahren kaputt gegangen, wurden dann durch einen VDO ersetzt, der verloren ging, der nächste VDO ging defekt. Leider sind Fahrradtachos nicht mehr so robust verarbeitet wie früher.
  • Vorderradbremse (Magura MT4): schon nach knapp 2 Jahren hat sie Luft gezogen. Es wurde dann nochmal entlüftet, da sie aber wieder ein Jahr später Luft zog, verrichtet mittlerweile eine Magura MT-8 ihr Werk

Das Positive ist jedoch der Service von Velotraum: meine Rohloff wurde kostenlos eingeschickt und für meine gerisse Speiche und mein Schutzblech habe ich auch nach knapp 2 Jahren kostenlosen Ersatz auf Garantie bekommen, obwohl ich schon eine beachtliche Laufleistung hatte. Für die Kurbel habe ich einen rabattierten Preis erhalten. Sehr freundlich und ich bin sehr positiv überrascht gewesen.

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