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Eurobike – Letztes Aufgebot in Friedrichshafen

Die letzten zwei Jahre waren für alle im Messebereich tätigen eine schwierige Zeit, auch für die so erfolgsverwöhnte Fahrrad-Leitmesse »Eurobike«.

Nun ist die Eurobike am Bodensee Geschichte, und die Messe-Karavane zieht weiter nach Frankfurt, als »Ersatz« für die IAA.

In der Branche hat dies für einige Aufregung gesorgt, denn die Eurobike in Friedrichshafen begleitete und steht auch für den ungebrochenen Siegeszug des Fahrrads in den letzten 30 Jahren. Und so mancher Branchenveteran besuchte aus reiner Sentimentalität nochmals eine arg gerupfte Eurobike – zu denen gehörten auch Moritz Pfrengle und der Chronist ;-)

Denn wirklich lohnend war das Ganze nicht, da hat schon ein Blick in das ausgedünnte Ausstellerverzeichnis gereicht. Uns hat unter anderem die Neugierde getrieben – wie kaschiert die Eurobike die Leere – und die Aussicht, endlich mal wieder ein paar wenige Hersteller von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Unsere Händler konnten wir auf der Messe nicht antreffen, das Gros ist der Messe fern geblieben. Nach den zwei Corona-Ausnahmejahren mehr als verständlich, denn alle kommen auf dem Zahnfleisch daher, und warum soll man dann durch halbleere Hallen stolpern, zumal die Ware für 2022 längst geordert ist.

Bilderstrecke

Die große Leere: Halbvolle Hallen, leere Hallen, extrabreite Gänge – so luftig wars noch nie …
Hyper-Mega-Super-Trend: das Lastenrad. Richtig eingesetzt eine phantastische Sache, als subventioniertes Lifestile-Produkt zumindest ambivalent.
Ein Messeauftritt der uns Staunen machte
Stilbruch – entweder die Räder passen nicht zum Auto, oder das Auto nicht zu den Rädern ;-)
Erfinderecke: Amphibienfahrzeug …
Holzweg? – Klar kann man ein Pedelec-Lastenrad auch aus Holz bauen …
Klapp-Pedal von by-Schulz zu Ende gedacht: Tiefer Drehpunkt, erstklassige Konstruktion und Funktion. Aber auch kostspielig (189,00 €) und schwer (800 Gramm).
Ebenfalls von by-Schulz: Vorbau für das pfiffige SDS-System mit dem alles erdenkliche Zubehör am Vorbau untergebracht werden kann.
Neue Sigma-Computer: Wunderschön aufs Notwendigste reduziert. Auch die einfachen Modelle nun mit Funk.
Vernetzte Akkubeleuchtung. Mittels Bluetooth sind Scheinwerfer und Rücklicht gekoppelt und »sprechen« miteinander ;-)
Augenschmaus bei Supernova: Rücklicht mit Bremslichtfunktion
Gravel in breit: Panaracer Gravelking SK in 55-584, der findet sicher den Weg in unser Portfolio ;-)
Italienische Eleganz: MTB-Schuh von Sidi
Durchdachter und Award-prämierter Versandkarton, leider sind die Mindestbestellmengen für uns utopisch …
Neuer und von Magura hochgelobter Bremshebel. So wirklich überzeugen konnte er uns nicht, wir bleiben beim Bewährten
Shimano Linkglide die Erste – Der Kenner sieht, dass bei der 10-fach-Kassette (rechts) lediglich der letzte Kranz fehlt, also 10- und 11-fach technisch und von den Gangsprüngen identisch sind. Erst ab 2023 wird sich das differenzieren.
Gut besucht wie immer, der Rohloff-Stand in aller einfachster Ausführung. Für die Eurobike 2021 völlig angemessen!
Ein echter Tiefeinsteiger von Centurion …
… dass wildes Hydroforming dabei nicht unbedingt schöner wird, zeigt das Steuerrohrdetail.
Die Kollegen von Tout Terrain mit dem neuen Standard-Pedelec-Lock, der zu Lasten der Überstandshöhe und des Durchstiegs geht …
… noch ein wenig problematischer bei Velo-de-ville zu bestaunen …
… und nur noch für extrem langbeinige Zeitgenossen ist dieses Exponat zu empfehlen …
… da ist das geradlinige Brachialdesign von Stromer – ein S-Pedelec um von A nach B zu kommen – schon wieder erfrischend konsequent ;-)
Heimfahrt – Blick von der Strom-Zapfsäule (Bahnstreik …) auf den »Turm zu Rottweil«. Wir hätten ja gerne auch auf der Messe echten Ökostrom (wie Zuhause) geladen, also direkt vom Solarpaneel ins E-Auto, aber Fehlanzeige. Die riesigen Messehallendächer sind solartechnisch völlig ungenutzt und so blieb nur der deklarierte Ökostrom an der EnBw-Säule …

Die meisten Aussteller, mit denen wir gesprochen haben, waren aber dennoch zufrieden mit dem Messeverlauf. Ob das ein Pfeifen im Wald ist – schwer zu beurteilen. Man hatte in jedem Fall mehr Zeit füreinander, alles war viel entspannter und nach einem halben Tag war man durch. Hätten wir selbst auf der Messe ausgestellt (wie all die Jahre zuvor), wären wir in Anbetracht des Gebotenen ziemlich sauer (auf die Messe) und frustriert (angesichts des Aufwands) gewesen …

Doch vielleicht sind wir mit unserer Wahrnehmung auf dem Holzweg, denn die Veranstalter bezeichnen in ihrer Pressemitteilung auch die letzte Eurobike als großen Erfolg. Wäre interessant zu erfahren wie andere Besucher und Aussteller – die hier mitlesen – diese Eurobike empfunden haben.

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