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Pasta-Gorillas – Atem schöpfen vor dem Endspurt

Nach über 14.000 Kilometer sind die »Pasta Gorillas« im vermeintlichen Sehnsuchtsreiseland Neuseeland angekommen und haben bereits die Südinsel durchradelt.

Wahnsinn die beiden Schmieder-Brüder … Noch vor sechs Monaten war aus dem Trio ein Duo geworden und jetzt geht’s auf das letzte Drittel der Reise nach Tokio.

Weder durch Dauerdünnpfiff, noch durch gruppendynamische Überraschungen verlieren Julian und Nico ihr Ziel (und den Spaß) aus den Augen – Chapeau Jungs. Wir drücken Euch weiterhin die Daumen und hoffen sehr, dass Euch nicht noch die Corona-Virus-Auswirkungen einen Strich durch die Routen-Planung machen.

Like a Rolling Stone

Von Nico und Julian – zur Zeit in Neuseeland

Wellington / Neuseeland – inzwischen stehen wir, Nico und Julian alias die Pasta-Gorillas, bei 14.821 Kilometern und verbrachten dafür 829 Stunden auf den Sätteln unserer Velotraum-Räder. 18 Länder durften wir in den letzten knapp 10 Monaten zwischen Deutschland und dem anderen Ende der Welt bewundern, erleben und intensiv spüren. Hiermit senden wir also ein kleines Lebenszeichen aus Neuseeland, über den großen Teich in die schwäbische Heimat. Wir trotzten mit unseren Rädern Wüsten, meisterten Regenperioden, schwitzten an zahllosen Bergen und wurden von unseren Mitmenschen immer wieder positiv überrascht.

Unser letztes Update, hier im Velotraum-Forum, gab es vergangenen August aus Pakistan, seitdem ist viel passiert und unsere Räder haben mehr Umdrehungen hinter sich gebracht, wie jeder »Rolling Stone« auf Talfahrt. Manchmal fühlen wir uns in der Tat, wie ein Stein, der ins rollen gekommen ist. Wir haben Fahrt aufgenommen und schlittern durch eine wunderbare Farbpalette mit all ihren Facetten, Lichtern und Überraschungen.

Unsere Drahtesel legen eine Pause auf der Südinsel ein und genießen die Aussicht
Wer viel radelt braucht auch eine Pause. Wir nehmen die Warnung der Straßenschilder ernst und spannen die Hängematte.
Viele Schafe und eines davon ist schwarz. Nico hat in Neuseeland viele tierische Bewunderer.
Wir wappnen uns für die Nacht. Wir müssen in NZ viel improvisieren und schützen uns vor Wind und regen. Julian kann dabei noch lachen....noch.
Der Wind macht uns in NZ mürbe. Julian findet ein geeignetes Plätzchen für eine kurze Verschnaufpause
Julian kämpft mit dem Wind und den unzähligen kleinen und großen Hügeln auf der Südinsel NZ.
Bei orkanartigen Böen erreichen wir den südlichsten Punkt NZ. Zwischen uns und dem Südpol liegt nur noch Wasser. Viel Wasser.
Julian vor unserem Zelt. Am liebsten sind wir mit Zelt und Gaskocher autark in der Natur unterwegs.
Nico auf dem Weg in Richtung Queenstown. Der Weg ist das Ziel.
Nico spannt seine Kette nach. Kleinere Wartungsarbeiten gehören dazu, die Räder laufen bislang sehr zuverlässig und solide.
Wer braucht schon Hotels bei solchen Zeltplätzen. Neuseelands Seen sind eine Augenweide.
Julian auf weiter Flur. NZ bietet viel Platz dafür.
Julian und Nico v.l.n.r. Gott sei Dank gibt es in NZ hin und wieder auch Brücken und wir müssen nicht wieder durchs Tal
Julian und Nico v.l.n.r. Hier bezwingen wir den höchsten Pass NZ, den „Crown Range-„ Pass, dieser hat gerade einmal 1076 m
Veloträumer unter sich – In Wanaka haben wir Jens aus Coburg getroffen. Er ist ebenfalls mit einem Velotraum Rad unterwegs. Allerdings "nur" in Neuseeland.

Wie bereits berichtet, machten uns die pakistanischen Behörden das Fahrradfahren im Grenzgebiet zu Afghanistan nicht gerade einfach. Zahllose paramilitärische Einheiten eskortierten uns durch das gesamte Land bist hin zur indischen Grenze. Im wahrsten Sinne eine Grenzerfahrung für Körper und Geist. Wirklich frei bewegen durften wir uns erst wieder in Indien – allerdings sorgte dort der dauerhafte Durchfall für die ein oder andere Einschränkung. Dafür kennen wir jetzt jeden Busch zwischen Lahore und der Hafenstadt Chennai an der Ostküste des Landes. In Indien durften sich die Räder über viele neugierige Bewunderer freuen, egal wo wir stoppten, in wenigen Sekunden waren wir von Menschentrauben umzingelt und wir und die Räder wurden dabei auf unzähligen Fotos festgehalten.

Die zwei Wochen Pause Ende Oktober 2019 auf den traumhaften andamanischen Inseln brachten unseren Verdauungstrakt wieder auf Vordermann und wir waren bereit für neue kleine und große Abenteuer im Herzen Südostasiens. Mit Zelt, Gaskocher und viel Pasta im Gepäck zogen wir von Thailand über Malaysia bis in den glitzernden Stadtstaat Singapur. Da unsere Räder doch etwas wasserscheu sind und wohl nur Jesus persönlich größere Distanzen über’s Wasser zurücklegen kann, entschieden wir uns gegen das Tretboot und stiegen in den Flieger. Dieser brachte uns Ende Dezember sicher von Singapur bis Christchurch und damit auf die neuseeländische Südinsel.

Neuseeland schickt uns konstant alle 4 Jahreszeiten an einem Tag – improvisieren und organisieren ist angesagt. Wind und Regen machen uns das Leben in den letzten Wochen oft schwer, trotzdem leben wir weiterhin autark mit und in der Natur. Nicht nur wir, sondern gerade die Räder müssen viel aushalten und liefern täglich auf höchstem Niveau. Heftigste Winde ließen uns Bekanntschaften mit Straßengräben machen, der Regen und die blutrünstigen Sandflies trieben uns beinahe zur Verzweiflung. Allerdings, und so ist Neuseeland eben, verbrannte uns die Sonne nur wenige Augenblicke später die Nasenspitzen. Neuseeland ist und bleibt eben die reinste Wundertüte. Gerade auf geschotterten Tracks und im wilden Gelände zeigen die Räder ihr wahres Temperament und fühlen sich sauwohl im offenen Gelände. Dafür sind die Räder gemacht, da beginnt der Spaß.

Jetzt sind wir also in Wellington angekommen und freuen uns auf neue Herausforderungen auf der Nordinsel des Landes. Unser Ziel ist es beide Inseln komplett zu durchqueren- den ersten Teil haben wir auf unseren Bikes nun bereits geschafft. Ende März geht es zurück nach Thailand, dort wartet ein knackiger Endspurt auf uns. Über Nordthailand, Laos und Vietnam wollen wir nach China gelangen. Ob wir bis dahin über’s Wasser laufen können, wissen wir leider nicht. Falls nicht, gibt es eine Fähre nach Japan, damit erreichen wir hoffentlich sicher und rechtzeitig zu Olympia unser Zielland. Wir werden berichten, es bleibt sicherlich spannend. Für uns und die Räder. Like a Rolling Stone.

Eure Pasta-Gorillas,
Julian und Nico

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