Unser »26-Zoll-Rennrad« hat sich im letzten Jahr zum Verkaufsrenner entwickelt und selbst im Winter zeigte der Speedster keine Absatzschwächen.
Inzwischen hat sich ein kleiner und feiner »Speedster-Fanclub« entwickelt und viele unserer Speedster fahrenden Kunden sind eifrige Botschafter für dieses einzigartige Rennlenker-Rad.
Lauter gute Gründe, Gutes und Bewährtes fortzuführen und in kleinen Details weiter zu optimieren, damit auch weiterhin gilt: »Auf manche Räder steigt man – und will dann immer weiter fahren« [ ZEIT-online ]. – Die wichtigsten Neuheiten beim Speedster sind:
Scheibenbremsen auf dem Vormarsch
Zirka 70 Prozent der Speedster werden inzwischen mit Scheibenbremsen bestellt, mit weiter steigender Tendenz. Insbesondere die sehr gut funktionierende und preiswerte Tektro Spyre hat zu diesem Wandel beigetragen.
Damit technische Leckerbissen, wie hydraulische Scheibenbremsen für den Rennlenker, keine gähnende Leere im Portemonnaie (bzw. auf dem Konto) hinterlassen, kombinieren wir diese Bremsen-Innovation nun auch mit den etwas preiswerteren Komponenten der 11-fach 105er-Gruppe.
Einschränkungen bei dreifach-Kurbeln
Wer diese Saison noch einen Speedster mit einer »alten« Shimano 105er-Gruppe mit 3×10 Gängen möchte, der muss sich sputen. Denn Shimano macht den gleichen Schmarrn wie die amerikanische Patchwork-Teile-Schmiede SRAM: hochwertige Rennradgruppen gibt es nur noch mit zwei Kettenblättern vorne. Als würde der Spaß an hochwertiger Technik allein von der Fitness abhängen. Zwar wird die neue Tiagra-Gruppe (weiterhin 10-fach) die Lücke der alten 105er-Gruppe füllen und auch technisch den Anschluss halten, allerdings erst ab Herbst 2015.
650B-Option
Auf der Eurobike vor eineinhalb Jahren haben wir erstmals einen Speedster mit der Laufradgröße 650B präsentiert. Hat irgendwie keine Sau wirklich interessiert, zumal der 1,2 Zentimeter größere Radius nur eine sehr eingeschränkte Relevanz für die Fahreigenschaften hat.
Zumindest beim Speedster bewerten wir den kleinen Unterschied inzwischen etwas differenzierter, denn bei der aktuellen Rennradtechnik gibt es einen zunehmenden Zielkonflikt zwischen Reifendurchlauf und Kettenlinie. Denn alle Rennrad-Kurbeln bauen sehr schmal (kleiner Q-Faktor), so dass es nur eingeschränkt möglich ist, über die Reifenbreite mehr Komfort und Sicherheit (auf nicht asphaltierten Strecken) zu generieren.
Für Speedster, die überwiegend abseits des Asphalts bewegt werden, könnte 650B in Zukunft daher interessant werden. Im Moment fehlt allerdings noch die entsprechende Reifenauswahl und ob sich daran nachhaltig etwas ändert, ist nicht gewiss. Daher köcheln wir diese Option auf kleiner, experimenteller Flamme. Die Möglichkeit, wahlweise die Laufradgrößen 559 oder 584 zu verwenden, geht natürlich nur mit dem »SP2«.
Speedster als »Gravel-Road-Bike»
Nicht alle Trends aus den USA sind »das nächste große Ding«, sondern manchmal auch alte Hüte. Beim Gravel-Road-Bike kann auch der schmissige Namen dies nicht kaschieren und selbst die Neuheiten-affine Fachpresse tut sich schwer, relevante Unterschiede zum Crossrad auszumachen.
Mit dem Speedster haben wir diesen Trend offensichtlich zehn Jahre vorausgeahnt, denn von Beginn an – anno 2004 – sind alle Speedster-Räder hervorragende Schotterpisten-Renner, die vielleicht etwas mehr wiegen, aber dafür auch mit gröberen Gravel zurechtkommen und aufgrund der möglichen Reifenbreite leichter(!) rollen.
Mit Schutzblechen sind Reifen bis zum Format 50-559 (2,0 Zoll) möglich, ohne Schutzbleche gar 55-559 (2,25 Zoll) – damit wird der Speedster zum Fat-Rennrad ;-)
- Die neuen Unterlagen: Speedster-2015
Kommentare
Hallo Veloträumer,
tolles Konzept, aber warum nur bis 120 kg Gesamtgewicht? Dennoch weiter so.
VG
Rupert
@Rupert,
der Speedster-Rahmen ist durch die Bank mit geringerer Wandstärke gebaut als zum Beispiel der cross 7005, daher die Beschränkung auf 120 Kilogramm – und 120 Kilogramm Systemgewicht sind ja auch nicht gerade wenig. Doch für 100 Kilogramm schwere Fahrer mit Gepäck ist der Speedster einfach nicht gedacht, ebensowenig für Zuladungen von 25 Kilogramm. Dafür sind die Modelle des Velotraum-Konzepts besser geeignet.
2×10 oder 2×11 ist generell Schmarrn?
Zugegeben, SRAM hat da was vorgelegt, worüber man streiten darf (vielleicht muss). Zum einen ist Osaka aber nicht gezwungen das alles nachzumachen, zum anderen gibt es ja weiterhin genügend 3fach Kurbeln in nahezu allen Qualitätsstufen.
Habe für meinen letzten Randonneur 2×10 gewählt, kombiniert SRAM Red Shifter, plus BB7 Discbremse, plus XX Schaltwerk und Umwerfer, plus Raceface MTB-Kurbel. Dazu eine DTSwiss 240er Nabe (130er Breite) und XX-Kassette von 11-32.
Große Bandbreite für viel Gepäck. Das geht schon. Der Unterschied zur 3fachen liegt nur noch in den Gängen jenseits von 8 Metern Entfaltung. Die braucht man entweder, oder man braucht sie nicht……..
…und wie sieht’s bei 2-Fach unterhalb der 2 Meter Entfaltung aus?
- Duster.
34/32@50-559 (2075mm)=2,20m
Aktuell geht bei mir bei 1.56 Metern los. Raceface Kurbel mit 24 Z vorne. Geht schon, braucht aber viel Recherche.
Ok, das ist schon eine recht spezielle Lösung.
Ziemlich cool, aber aufwändig. Und den Aufwand will/kann sicher nicht jeder betreiben.
…und das wird wohl vielleicht der Grund sein, weshalb mancher das Portfolio der Mainstream-Hersteller einen “Schmarrn” nennt.