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»FD-1300« – Zuwachs in der FINDER-Fahrradwelt

Na gut, die ganz große Überraschung ist es nicht: ein Velotraum-Pinion-Rahmen für das B-Plus-Reifenformat.

Von außen betrachtet ist die Einführung des FD-1300 vielleicht so zwangsläufig wie logisch, unsere Innenansicht war allerdings bis zuletzt von Zweifel geprägt.

FD-1300 – mehr Chancen als Risiko

So stellte sich die Situation zumindest vor vier Monaten dar als wir die Zeichnungen für die Musterrahmen anfertigten. Damals standen noch einige Unwägbarkeiten im Raum, wie zum Beispiel die Absatzentwicklung für die FINDER-Welt sowie die Pinion-Räder (VK12). Zwei weitere Unbekannte: die Qualität und Performance des neuen Neodrives-Z20-Nabenmotor und die Beschaffung der dafür unabdingbaren, richtungsgebohrten Felge.

Doch schon beim Konstruieren und Zeichnen wuchs die Zuversicht, dass der FD-1300 eine vielversprechende Erweiterung unseres Portfolio wird. Jetzt, vier Monate später, sind die Unwägbarkeiten überschaubar geworden. Die Finder-Aufträge haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und auch der Verkauf von Rädern mit Pinion-Getriebe verzeichnet eine steigende Tendenz. Beim Z20-Nabenmotor gilt es zwar noch die Verlegung des sperrigen Kabelbaums zu optimieren, ebenso wie die umständliche Programmierung der vom »Bloks« stammend Software. Aber, erste und vielversprechende Lösungsansätze sind in Arbeit. Es wäre ja auch zu schade, wenn es an solchen Dingen scheitern würde, schließlich ist der Neodrives-Z20 hinsichtlich Funktion und Konzeption ein vielversprechendes Produkt geworden.

Seriennaher Prototyp: FD-1300 in Größe L
So darf es nicht sein – Neodrives-Motor mit normaler, nicht-richtungsgebohrter MD40-Felge. Selbst ein Laie erkennt den zu starken »Knick« zwischen Nippel und Speiche

Für eine unerwartete Überraschung sorgte der Felgen-Gigant »Alex« aus Taiwan: Der Felgenspezialist hatte uns tatsächlich ein Paar richtungsgebohrter MD40-Felgen als Testmuster gefertigt. Dazu muss man wissen, dass Alex einer der ganzen großen Felgenhersteller ist und am liebsten im fünfstelligen Stückzahlenbereich operiert. Andererseits sind richtungsgebohrte Felgen eine grundlegende Voraussetzung, um eine möglichste gerade Nippel-Speichen-Linie zu erreichen. Mit der richtungsgebohrten MD-40 ist dies zwar auch nicht optimal möglich, allerdings deutlich besser als mit der normal gebohrten MD-40. Eine weitere Hürde verbirgt sich noch hinter dem Akronym »MOQ«. Das Schreckgespenst für kleine Hersteller, die sogenannte Minimum-Order-Quantity

FD-1300 – das Beste aus zwei »Welten«

Die Entwicklungsgrundlage für den FD-1300 sind der Konzept-Rahmen VT-1300 und der Finder-Rahmen FD-100. Damit sind bewährte und beliebte Eigenschaften aus gleich zwei Fahrradwelten im FD-1300 vereint; dementsprechend umfangreich und breit gefächert ist der mögliche Einsatzbereich.

Neben der optimalen Abstimmung auf das Pinion-Getriebe, ist die Skalierbarkeit des Reifenformats ein herausragendes Merkmal des FD-1300. Je nach Einsatzbereich und persönlichen Vorlieben lassen sich 27,5-Zoll-Reifenformate im ETRTO-Maß 55 bis 70-584 verwenden (26-Zoll-Fans müssen 62-559 aufziehen). Unabhängig davon, ob es sich um richtige Stollenreifen – die deutlich breiter bauen – oder schwach profilierten Reifen wie dem Super-Moto-X handelt. Damit lässt sich vom normalen Alltags-, Touren- und Reiseeinsatz bis zur abenteuerlichen Non-Pavement-Bikepacking-Tour so ziemlich alles bewältigen.

Die für Velotraum charakteristisch hohe Rahmensteifigkeit bietet Reserven für Gepäck, hohe Belastungen und garantiert sichere und präzise Fahreigenschaften. Der FD-1300 hat zeitgemäße Postmount-Scheibenbremsen-Aufnahmen sowie Querstege, Gewinde und Ösen für die Schutzblech- und Gepäckträger-Montage. Selbstverständlich ist auch eine Rahmentrennung für den Riemenantrieb integriert; denn insbesondere das Pinion-Getriebe ist für den Einsatz des Carbonriemens prädestiniert.

Nach reiflicher Überlegung und dem Abwägen verschiedenster Aspekte haben wir uns dazu entschlossen die Slider-Ausfallenden des FD-1300 sowohl für klassische Schnellspanner (135/10 mm) oder Steckachse (142/12) anzubieten. Für die Velotraum-Experten unter den Lesern: Natürlich können die Steckachsen-Slider auch in den Rahmen VT-1300 und FD-100E eingesetzt werden. Damit lassen sich Globetrotter-Ansprüche – vermurkstes Spannachsengewinde kann unterwegs ganz schnell zum Problem werden – ebenso erfüllen, wie die Vorlieben von technikafinen Fahrradliebhabern.

  • Rahmenpreis 1.250,00 EUR
  • Lieferbar ab Januar/Februar 2019
  • Den neuen Ausstattungsvorschlag »FD12« gibt es ab November/Dezember 2018, als Orientierung können bis dahin die Preise des VK12 dienen.

»Zweitverwertung« als Pedelec

Zweitverwertung … – Bevor nun die Pedelec-Freunde unter den Lesern empört aufmerken, sei darauf hingewiesen, dass der Begriff nicht von ungefähr zwischen Chevrons steht ;-)

Die vermeintliche Zweitverwertung ist eher das zweite Standbein für den FD-1300. Dazu muss man nur eins und eins zusammenzählen: Trotz der unleugbaren Mittelmotor-Dominanz gibt es für die Kombination Pinion, Nabenmotor, Riemenantrieb und B-Plus-Bereifung einen kleinen, feinen Markt, dem ein überschaubares Angebot gegenüber steht.

Apropos Angebot – Auf der Forum-Fahrrad-Messe hatte der Chronist dazu ein interessantes Gespräch mit Michael Bollschweiler, einem profunden Kenner der Branche und langjährigem Chefredakteur des Branchenmagazins Radmarkt. Michael Bollschweiler meinte sinngemäß, dass es geradezu eine Pflicht der Branche sei, dem Kunden eine echte Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Prinzipien Naben- und Mittelmotor zu bieten, also den Nabenmotor auch erfahrbar zu machen. Schließlich ist selbst der beste Mittelmotor nicht zwangsläufig die beste Lösung für den Kunden. Das entspricht voll und ganz dem, wie wir »individuelle Qualität« definieren: »Qualität ist das, was der Kunde braucht und möchte«. (Siehe auch Fahrrad als Lebensmittel, Absatz »Vier Grundsäulen«)

Trotz der stolzen Preise für solche Räder handelt es sich nicht um Liebhaberei, sondern um hochfunktionelle sowie verschleiß- und wartungsarme Pendler- oder Tourenräder. Eigenschaften, die insbesondere dann von Vorteil sind, wenn ein solches Rad ganzjährig über nicht asphaltierte Wege bewegt wird.

Da es keine hochwertigen 26-Zoll-Federgabeln mehr für die KONZEPT-Welt geben wird, bleibt die Federgabel-Option zukünftig der FINDER-Welt vorbehalten. Gepaart mit dem üppigen Reifenformat lassen sich selbst ruppige Strecken mit viel Komfort und Sicherheit bewältigen. Freilich, leicht oder filigran wird so ein FD12E nicht, noch dazu mit Federgabel. Man ist regelrecht versucht anzumerken: »nein, das ist kein »Riese und Müller« ;-)

Wir haben für das abgebildete Rad ein Gewicht von 26 Kilogramm ermittelt, also ein völlig »normales« Pedelec-Gewicht, welches auch vergleichbare Lösungen mit Mittelmotor auf die Wage bringen. Der breit gefächerte Einsatzbereich gilt für den E-Pinion-Finder noch mehr, als für die unmotorisierte Variante, da die Motorenkraft die etwas höher Masse der B-Plus-Bereifung locker kompensiert.

  • Rahmenpreis 1.250,00 EUR
  • Lieferbar ab Januar/Februar 2019
  • Den neuen Ausstattungsvorschlag »FD12E« gibt es ab November/Dezember 2018, als Orientierung können bis dahin die Preise des VK12E dienen.

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